“Es ist wohl kein Zufall, dass in den katholisch geprägten Ländern Europas wie Polen, Italien, Österreich oder Frankreich, der Widerstand gegen die Masseneinwanderung oder allgemein gegen die politische Korrektheit stärker ausgeprägt ist als in den protestantischen (siehe etwa Schweden)” Eine interessante These - daß der Widerstand in katholischen Ländern stärker ist als in Schweden sehe ich genauso, würde das allerdings nicht zwingend auf das Bußsakrament zurückführen. Viel näher am Leben ist meines Erachtens ein Erklärungansatz, der darauf abzielt, daß der Katholizismus eben viel stärker identitätsstiftend und -wahrend wirkt als der Protestantismus in seiner heutigen Form.
Zitat: “Es ist historische Verdrängung, zu glauben, wir könnten einen Wohlstand, der aus jahrhundertealter Ausbeutung entstanden ist, einfach für uns behalten. (…) Aber wir können auch nicht glauben, dass wir ein System, das auf Raub basiert, über Jahrhunderte militärisch sichern können.“ Kleiner Einwand: Wie haben denn die Deutschen Syrien, Irak und Afghanistan jahrhuntertelang ausgebeutet. Die ersten beiden Länder waren bis 1918 Teil des Osmanischen Reiches. Und Afghanistan war auch keine deutsche Kolonie. Auch Norafrika wahr nicht mehrere Jahrhunderte von europäischen Staatn kolonisiert.
Hervorragende Analyse. Es fehlt allerdings ein zusätzliches Element, das sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang und das auch sehr deutsch ist. Die unglaubliche Arroganz die hinter dem “Wir schaffen das”, was die anderen nicht schaffen, nämlich den gordischen Knoten der Armut und Verzweiflung und Sehnsucht nach besserem Leben nicht vor Ort zu lösen, sondern die Leute einfach nach Deutschland kommen zu lassen. Deutschland kann das, Deutschland ist reich, Deutschland ist besser als alle anderen. Und ein weiteres Element, das auch typisch Deutsch ist, ist kurz umschrieben bei dem klassischen “Hansemann geh Du voran”, in dem sich der dumme Hansel applaudieren lässt während er für die Klügeren, die im Hintergrund bleiben, in die Bresche springt und die Kohlen aus dem Feuer holt. Die Klügeren hier sind die erfahrenen Nationen wie USA und Großbritannien, aber auch Italien, die Merkel/Deutschland sehr wohl gelobt haben, aber gleichzeitig die Grenzen dicht machten, warum wohl. Was nur unverständlich ist in diesem Zusammenhang ist das Verhalten Frankreichs aber das ist wohl eher der schwachen Führung dort geschuldet. Die Einzigen, die von Anfang an wussten was gespielt wurde, waren die Italiener (Furbo wie immer) und die Ungarn die die Zureisenden einfach durchgewunken haben, zur Empörung der Lobtrunkenen Deutschen, die zu spät merkten, dass sie den Schwarzen Peter hatten und nicht wieder los werden konnten. Das Letztere wundert allerdings, ist doch der Schwarze Peter ein deutsches Spiel und die Deutschen sollten wissen wie man ihn nicht zuletzt in der Hand hat. Aber vielleicht war dieses Spiel in der DDR nicht üblich, und damit fehlt eine wichtige Sozialisierung unserer Elite. Und damit wäre ich beim dritten Punkt: wie relevant ist die Sozialisierung unserer meinungsführenden Elite (Merkel, Gauck, Göring-Eckhart etc) in der DDR für die gegenwärtige Politik.
Der beste Beitrag zum Thema seit Beginn der “Willkommenskultur”. Die klarste Analyse, die sachlichste Darstellung die ich kenne.
Eine richtige Analyse ohne Übertreibung. In Deutschland scheint es nur kollektiven Sadismus oder Masochismus zu geben. Natürlich jeweils “von oben” angeordnet und medial verstärkt. Obwohl das deutsche Reich im kolonialen Spiel der europäischen Mächte nur am Katzentisch saß, wird ein unglaubliches Brimborium darum gemacht, wie Afrika “ausgebeutet” worden sei. Mir ist allerdings nicht bekannt, dass hierzulande die Baumwollfelder von afrikanischen Sklaven abgeerntet wurden. In England, wahrlich eine andere Nummer in dieser Sache, wird auch keine so selbstanklagende Diskussion geführt. In den fetten Jahren hat sich die BRD eine Kaste von Theo- und anderen -logen herangezogen, deren einzige Aufgabe darin zu bestehen scheint, auf unsere Gesellschaft erhabzuspucken und diejenigen anzuklagen, die die ganze Party bezahlen. Da Presse, Funk und Fernsehen ein Auffngbecken für solche Existenzen waren und sind, ist der Chor hier unisono. Die Merkel hat unfähige Berater. Die hätten verhindern müssen, dass sie in dieser Schmierenkomödie mit dem “Flüchtlingsmädchen” in die Enge getrieben wird. Oder sie hinterher zum Kriseninterventionspsychologen schleppen. Wir brauchen ein anderes Bewußstsein und eine neue Regierung. Sonst ist in zehn Jahren nichts mehr da, was für die Reisenden ein “Pull-Faktor” wäre. Auch gut!
Was Deutschland fehlt? Historisches Bewusstsein, ein Zeitbogen der in der Rückschau zwölf Jahre NS-Regime nicht zu zwölfhundert Jahren macht. Das deutsche Karnickel, das historisch auf die “tausend Jahre” schaut und nichts davor oder danach wahrnimmt, verdrängt, daß zu jedem Gewinner ein Verlierer gehört. Und weil die Deutschen so abgrundtief von sich enttäuscht sind, arbeiten sie hart daran, mit eigener ökonomischer Leistung die politische Mikrobe und historische Fossilie Deutschland zu entschulden. Das das gar nicht gehen kann bei locker 120 Mio umgebrachten Menschen innert eines Krieges will keiner verstehen. Der Punkt ist, daß die Deutschen die Verlierer nach kindlichem Muster “Was-ich-nicht-sehe-ist-nicht-da” aus ihrer Wirklichkeit wegblenden. Die Kinder Asiens, die den Modehype für eine 501 Levis mit Produktionskosten von 80 Euro-Cent ermöglichen, werden in Asien weggesperrt. Die Flüchtlinge Vorderasiens in türkischen Flüchltingslagern mit 2,5 Mio Menschen. Das öffentlich-rechtliche Medium empört sich um 23.15 am Donnerstag zur schlechtestmöglichen Sendezeit, danach ist alles vergessen. Denn wir wollen den Deutschen doch nicht den Spass an der Mode, an Primark und Co nehmen. Die Bauern, die ausserhalb der Grossstädte unter selbstausbeutenden Bedingungen Milch generieren, die pervertiert billig in die Läden kommt, Kontroll-Instanzen die jede Selbstständigkeit untergraben, Sozialdemokraten, die allemal lieber mit Mitbestimmungspflichtigen Konzernen verhandeln - da gibt´s ja auch gut dotierte Aufsichtsratsmandate für verdiente Genossen , all das macht den deutschen Michel zum beidäugig blinden, auf die Gehaltsabrechnung wartend, in Urlaubsghettos röstend- und einfach nicht wahrnehmen wollend, daß die Schuld einfach nicht verschwindet. Und noch schlimmer als eine ohnehin lächerliche generationsübergreifende Kollektivschuld: Die eigene Verantwortung für die Verlierer dieser Erde verschwindet auch nicht, wird aber wunderbar weggeblendet. Oder wer hat Bilal aus Bangladesh aus Facebook als Freund? Geht ja schlecht, denn der hat kein Internet. Und vielleicht will er sich auch nicht die spätadolescenten verfetteten Menschen Westeuropas ansehen, die nun über eine “Bedrohung” jammern, die sie sich selbst geschaffen haben. Wegblenden, das wir uns medienbegleitet an Anschläge gewöhnen, die Toten keine Namen haben, die lebensverändert verletzten und entstellten das Recht auf ein friedliches selbstbestimmtes Leben durch die demokratisch nicht legitimierbare, aber juristisch nicht Verfolgte Entscheidung einer deutschen Bundeskanzlerin genommen bekamen. Weil wir schuldig sind? Nein! Weil die Deutschen ein historisch entstelltes, a-historisches romantisierendes Gesellschaftsbild eingehämmert bekommen, das den unglaublichen Sonderfall dieses Landes negiert und zum Eichstrich erhebt. Aber keine Sorge: reality bites.
Hinsichtlich der Osteuropäer braucht es gar nicht den Konjunktiv. Man muss sich nur anschauen, wie rumänische Spargelstecher in Deutschland untergebracht sind. Dagegen sind die Flüchtlingsunterkünfte purer Luxus. Und Niemand kommt auf die Idee rumänischen Spargelstechern kostenlose Deutschkurse anzubieten. Es gibt auch keine Helferkreise, die versuchen die kargen Unterkünfte mit gebrauchten Möbeln aufzuhübschen oder gut erhaltene Altkleider und Schuhe zu sammeln. Die Rumänen sollen im Frühling kommen, jeden Tag zehn Stunden für einen Hungerlohn arbeiten und nach der Saison wieder zurück nach Rumänien fahren. Die “Hilfsbereitschaft” für die “Flüchtlinge” ist ausschließlich durch die gesinnungspolitische Berieselung der Mainstreammedien entstanden. Hätten sie den selben Aufwand für Blutspenden betrieben, hätten wir jetzt Blutkonserven für die nächsten hundert Jahre.
Es soll ja schon ein Anteil von Deutschen Zuflucht gesucht haben in Polen oder Russland…
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