Henryk M. Broder / 23.03.2017 / 17:35 / Foto: Pethrus / 4 / Seite ausdrucken

Wieder einmal traf es unschuldige Menschen

Irgendwo muss es einen Kasten geben, in dem all die Ballons liegen, die man/frau nach einem Terroranschlag aufblasen und loslassen muss. "Unsere Gedanken/Gefühle sind bei den Opfern und deren Angehörigen...", "jetzt gilt es, Solidarität zu zeigen...", "es war ein Anschlag auf uns alle...", "jetzt müssen wir unsere Werte und die offene Gesellschaft verteidigen...", "die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden...", "die Terroristen wollen uns einschüchtern, es wird ihnen aber nicht gelingen...", "der Terrorismus wird nicht siegen". Und immer wieder: "Es sind unschuldige Menschen getroffen worden..."

Das sind ganz neue und überraschende Gedanken nach den Anschlägen von New York, London, Madrid, Mumbai, Brüssel, Paris, Nizza, Burgas, Kopenhagen, Istanbul, Berlin und vielen anderen, an die sich kein Mensch mehr erinnern kann oder will. Schauen Sie bitte hier, das Video am Anfang des Berichts. Sind sie nicht niedlich, unsere hauptamtlichen Sprücheklopfer und Betroffenheitssimulanten?

Noch besser ist nur noch Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, der nach jedem von gläubigen Muslimen, den so genannten Islamisten, verübten Anschlag erklärt, er habe eigentlich den Muslimen gegolten. Das war auch wieder in London der Fall. Der Mörder und Terrorist habe einmal mehr "Schande und Unglück über uns gebracht". Sein "Ziel" und das seiner "Eidgenossen" sei es auch, "dass eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert werden soll". 

Wir ahnen, was Mazyek damit sagen will, wir fragen uns nur, was haben die Schweizer mit der ganzen Sache zu tun? Und wenn der Islam mit dem Islamismus nichts zu tun hat, wie immer wieder behauptet wird, wieso schaffen es die guten Muslime nicht, mit den paar schwarzen Schafen in ihren Reihen fertig zu werden? Seltsam, nicht wahr? 

Nun warten wir mal in aller Ruhe den nächsten Anschlag und die darauf folgenden Reaktionen ab. Nutzen wir die Zeit, nach der "muslimischen Zivilgesellschaft" zu suchen, von der Aiman Mazyek spricht und die sich derzeit in der Türkei prächtig entfaltet.

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M. Posern / 24.03.2017

Lieber Herr Broder, treffender geht’s nicht! Einfach nur: DANKE! Gruß Markus Posern

Margit Simon / 24.03.2017

Erstens haben wir es nicht mit ein paar Idioten zu tun, dann wäre es weiß Gott leicht und zweitens nervt es mich, alle in einen Topf zu werfen. Mit diesen Pauschalisieren kommen wir nicht writer und wer sagt das denn, das die vergangenen Opfer vergessen sind? Es ist so leicht, es in den Raum zu stellen..

Walter Haller / 24.03.2017

Ja dieser Mazyek - einer dieser Geschichtenerzähler getarnt im Nadelstreifen-Anzug. Jetzt sollen wir Schweizer also auch noch zum Kern des islamistischen Terror gehören? Natürlich ist das ein Versprecher des Mitglieds des «Zentralrates der Muslime» schliesslich hat er andere Interessen als das Grundwissen über europäische Geschichte. Es gilt ja eben diese Geschichte zu tilgen und zu überwinden.

Hans Meier / 24.03.2017

Ich halte es für eine Tatsache, wer wegen seiner Religion, den Kopf in den Teppich hält, und mit dem Gesäß wackelt, der hat alles Intellektuelle verloren. Schade.

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