Die Aussage de Befragten “Ehrlich gesagt, wenn es für mich in Deutschland keine Sozialhilfe gibt, werde ich schon morgen nach Aleppo zurückkehren.“ beinhaltet in entwaffnender Weise Ursache und Lösung des Migrationsproblems. Keine Kohle, keine Migranten. Keine Kohle mehr, Migration zurück in den angestammten Kulturkreis. Eigentlich ganz einfach, Nun sofort entsprechende Umsetzung.
Hamed Abdel-Samad legt den Finger in die Wunde: Mit seiner Aussage: “Heute entwickelt sich die Wissenschaft immer mehr zu einer Glaubenssache, vor allem wenn es um drei Themen geht: Islam, Migration und Klimawandel”, thematisiert er die schmerzliche Erfahrung einer um sich greifenden Korrumpierung der Wissenschaft und des akademischen Betriebes. Und das beschränkt sich nicht auf Islam, Migration und Klimawandel. Dort, wo die Untersuchungsmethodik eher “weichen” Kriterien unterliegt, bspw. in der Soziologie, ist es recht leicht, ein Studiendesign zu wählen, das dem gewünschten Ergebnis entgegenkommt, schließlich will man damit medialen/politischen Einfluss nehmen. Dramatisch ist, dass inzwischen auch zweifelsfreie naturwissenschaftliche und medizinische Befunde generell als beliebig deutbar dargestellt werden. Ich denke da besonders an große epidemiologische Untersuchungen zur Gesundheitsgefährdung durch Stickoxide und Feinstaub (Massachusetts Institute of Technology). Eben sahen EU-Brüssel noch Anlass, über viele Jahre Gesetzeskonvolute zu schaffen, mit denen die Automobilindustrie diszipliniert werden sollte, und zwar “zum Schutz von Leben und Gesundheit”. Nach Auffliegen des VW-Dieselabgasbetruges und einer propagandistischen Orientierungsphase mit sog. “Dieselgipfeln”, hat sich die öffentliche Meinung, angeführt von den Mainstreammedien, dazu verbündet, unverstandene und missliebige Zahlen über drohende “vorzeitige Todesfälle” der Lächerlichkeit preiszugeben. Wenn Wissenschaft sich dies gefallen lässt, zeigt das, wie sehr sie sich in den Dienst der Politik gestellt und damit ihre Unabhängigkeit aufgegeben hat.
Die klare Sprache des Autor tut gut in einer emotional aufgeladenen Debatte. Die Unzulänglichkeiten von Fragebögen sind nachvollziehbar. Kritiker könnten dem Autor natürlich ebenso unterstellen (ich tue das nicht, ich sage nur, Kritiker könnten es), mit seinen Gesprächen und durch die Auswahl der Gespräche das Ergebnis beeinflusst zu haben. Was bleibt, ist die große Unsicherheit über die Folgen der Massenmigration. Allerdings, wenn etwas unsicher ist, sollte man es nicht tun. Wo bleibt die angebliche Vorsicht und Umsicht der Deutschen? Demgegenüber steht die vermeintliche Dringlichkeit jedes einzelnen Migranten, aus seiner vermeintlich unsicheren Heimat wegkommen zu müssen. Und das trifft jedes Jahr für ca. 70 Millionen weitere zu, um die die Bevölkerung dort wächst.
Meine persönliche Erfahrung ist : So direkt und man kann sagen, ehrlich etwa die Deutschen auf Fragen antworten, so indirekt und verschleiernd antworten oft arabisch-stämmige Menschen. Sie bleiben lieber im Verborgenen, maskieren ihre wahren Ansichten, sind dabei äußerst höflich, aber extrem vorsichtig. Hinter einer aufgeschlossen Fassade kann sich eine andere Welt verbergen. Die deutsche „Ehrlichkeit“ wird mitunter als Taktlosigkeit empfunden. Die Deutschen erleben die Araber manchmal als unehrlich. Dafür ist ein Mentalitätsunterschied verantwortlich. Selbst ein Südamerikaner wäre nicht so gradlinig und käme nicht so ohne Umschweife zum Punkt (auch wenn dieser unangenehm für beide Seiten ist), wie es der Deutsche zu tun liebt (natürlich nicht alle). Man redet lieber erst mal um den heissen Brei herum, aus Höflichkeit und Harmoniebedürfnis. Die deutsche Art wirkt für manche kompromisslos, fast macht sie ihnen Angst. Auf der andern Seite wird sie mittlerweile in der Welt geschätzt, wenn es darum geht, etwas voranzubringen, zu organisieren und zu einem Ziel zu führen. Man könnte sagen, die Deutschen sagen, was sie denken. Der Araber tut genau das zunächst nicht. Er wartet ab. Das sage ich ohne Wertung. Aber es erklärt vielleicht ein paar Missverständnisse zwischen diesen „Mentalitätsgegenpolen“. Und dazwischen bewegen sich die „Anderen“ (etwas vereinfacht). Und natürlich ist dieses nur eine grobe Einordnung, bei der es viele Ausnahmen geben wird.
Lieber Hamed Abdel-Samad, wie recht Sie haben. Die Wissenschaft ist jedoch schon immer vielfältigen Fremdinteressieren ausgesetzt. Schon Max Planck beklagte, dass nur selten die eigentliche Aufgabe, der Erkenntnisgewinn, im Vordergrund steht. Seit den 1980gern drängen neben der Zweckentfremdung für finanzielle Interessen immer mehr gruppenmoralische Aspekte in die Wissenschaft. Beispielsweise werden im Bereich der gesundheitlichen Prävention so gut wie nie Studiendaten fachgerecht erhoben und interpretiert sondern immer zurechtgebogen, um die “richtige” Lebensweise durchzusetzen. Ein absolutes Desaster, welches in Politik und Medien keinen wirklich interessiert, weil man so weiter seine, inhaltlich falsche, Morallegitimation und die neuen Inkompetenznetzwerke pflegen kann. Das schadet unserer Gesellschaft und vor allem den Betroffenen enorm. Man muss aber wirklich den Gesamtbefund sehen. Sonst kann es passieren, dass man den Schwindel bei Feinstaub oder Immigration erkennt, aber auf die Propaganda bei Übergewicht und gesunder Ernährung hereinfällt (kommt auf der Achse zuweilen vor). Ein aktuelles Beispiel ist der Kampf gegen die süße Droge (Spiegel). Nur - es gibt keine belastbaren Daten, dass Zucker ungesund ist. Für Süßstoffe dagegen schon. Die Wissenschaft ist aktuell in Geiselhaft, die Forscher müssen mitmachen oder kommen aufs Abstellgleis . Anständig geforscht werden kann nur noch auf Gebieten, auf denen kein medienwirksames, öffentliches Interesse besteht. Grüsse aus der Universitätsstadt Heidelberg Gunter Frank
Deutschland ist ein Staat und der Islam eine Religion. Zu einem Staat gehören Territorien, Bürger, Gesetze und Verordnungen. Religion ist Sache jeden einzelnen Menschen. Der Islam als Religion passt nirgendwo hin, wo der Mensch sich von den Werten des Mittelalters heraus entwickelt hat. Dem modernen Menschen reicht eine Ethik, wie sie auch in vielen Religionen vorkommt. Auch das Christentum gehört nicht zu Deutschland, sondern es ist Grundlage unserer Kultur und unsere Ethik beruht auf christlichen Werten.
Völlig richtig. Wenn ich hier Angesicht der Kuppel des DITIB-IR im Duisburger Norden mit den Nachbarn rede dann sind Sachen wie Scheißjuden, Schwule kreuzigen usw. gängige Äußerungen, die sich in keinster Weise mit der veröffentlichten Meinung decken. Mittlerweile auch die “Frauenhaltung im Sack” neben den sonstigen Kopfverschleierungen vermehrt anzutreffen. Um die Moschee herum ist das Wachpersonal massiv erhöht worden, auch des Nachts wird Streife gelaufen. Wohlan…
” Je nachdem, was man selbst glaubt oder erwartet, werden Studien herangezogen, die die eigene Sicht bestätigen.” Dieses Gefühl beschleicht mich bei fast allen Studien. Die Ergebnisse der meisten Studien kann ich gar nicht nachvollziehen. Und wer sagt mir, daß die Antworten auf die Fragen, ob schriftlich oder persönlich gestellt, der Wahrheit entsprechen ? Wenn ich auf der Straße z.B. angesprochen werde, sag ich oft nicht die Wahrheit oder ich gehe einfach vorbei. Studien sind für mich nur glaubhaft, wenn sie mehrere Jahre dauern und wie in der Medizin Doppelblindstudien sind. Ich wohne in einem Viertel mit sehr vielen Migranten. Hier kann ich feststellen WIE integriert die meisten sind oder nicht. Für mich die realistischste “Studie.”
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