Gastautor / 27.12.2015 / 10:23 / 6 / Seite ausdrucken

Wie man einen Staat zugrunde richtet

Rainer Grell

Das Leben könnte so einfach und so schön sein, wenn einem nicht immer wieder „die Anderen“ einen Strich durch die Rechnung machen würden.

Da da sagt einer, dass der Islam zu Deutschland gehört. Ein anderer macht einen „unvorsichtigen Skifahrer“ dafür verantwortlich, eine „Lawine“ losgetreten zu haben. Und da wird der Rechtsstaat außer Kraft gesetzt und gleichzeitig beschworen, natürlich nur bezüglich „der Rechten“, versteht sich.

Doch plötzlich wird man die Geister, die man rief, nicht mehr los. Die Suche nach den Schuldigen beginnt. Ein altbewährtes Rezept. Es sind die „geistigen Brandstifter“, die „Dumpfbacken“, das „Pack“, „die Nazis in Nadelstreifen“.

Da erklärt eine Regierungschefin für unmöglich, was einen zivilisierten Staat ausmacht: die Sicherung seiner Grenzen. Und dann soll ein anderer Staat die Kastanien aus dem Feuer holen und die Drecksarbeit erledigen, ein Staat, den man bisher nicht für salonfähig hielt und der nicht gerade für die humane Behandlung Andersdenkender bekannt ist. Dafür zahlt man auch ordentlich viel Geld an den Staat und seinen Führer.

Da verfallen Straßen und Brücken, vergammeln Schulen und Behördengebäude, Schwimmbäder werden geschlossen und allenthalben wird der Personalmangel im öffentlichen Dienst beklagt, von der Lage der Bundeswehr ganz zu schweigen. überall muss gespart werden. Dann kommt rund eine Million Menschen ins Land und plötzlich ist Geld da – bis zu 40 Milliarden jährlich. Wo die bloß herkommen.

Nach den Leitlinien für die Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen zum Schutz nationaler Minderheiten vor Diskriminierungen, geregelt durch Runderlass des Innenministeriums vom 15. Dezember 2008, verwendet die Polizei keine Stigmatisierungen, Kategorisierungen oder pauschalen Bezeichnungen für Menschen oder dafür gewählte Ersatzbezeichnungen. Jetzt haben sich die Innenminister der Länder und des Bundes darauf verständigt, ab 2016 „Flüchtling“ als Merkmal in die polizeiliche Kriminalstatistik aufzunehmen. „Flüchtlinge“, das Wort des Jahres 2015.

Die Regierung warnt vor „Brandstiftern“ und „Dumpfbacken“ – aber wer warnt vor der Regierung? Welche Rolle spielt sie in dem Stück „Biedermann und die Brandstifter“? Und warum regt sich niemand auf, wenn die stellvertretende Präsidentin des Bundestages bei einer Demo mitläuft, auf der “Deutschland, du mieses Stück Scheiße!” gerufen wird?

Man weiß, dass man auch einen soliden Staat zugrunde richten kann. Aber dass das so schnell gehen kann, ist doch erstaunlich. 

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Leserpost

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Jürgen Düker / 29.12.2015

@ Michaela Zimmer Vielen Dank für diesen Beitrag; Sie haben das Jahr 2015 perfekt zusammengefasst. Das Jahr geht dem Ende entgegen und man hofft, dass es nicht schlimmer kommen möge. Wenn doch (und das ist zu befürchten), so bleibt mir als kleiner persönlicher Trost der Besuch Ihrer Seiten. In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen Autoren für Ihren Scharfblick, tollen Stil und auch den Mut zur Veröffentlichung. Alles Gute für 2016 von Ihrer treuen Leserin Jetzt zu den Regeln der Achse Moderation die da folgendes besagen:** Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserkommentare nicht, gekürzt oder in Auszügen zu veröffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht berücksichtigt. (Bitte Vor- und Nachnamen angeben!) Leserkommentare sollten zusätzliche Argumente, Gedanken oder Informationen zum kommentierten Beitrag erhalten. Bloße Zustimmung oder Ablehnung sortieren wir aus.” Dazu muß ich sagen, obiger Kommentar entspricht ja nun überhaupt nicht Ihren Vorstellungen liebe Achse Moderation oder ich muß irgendwas falsch verstanden haben. Zu diesem Artikel habe ich auch einen Kommentar verfasst, der weder beleidigend war und auch keine bloße Zustimmung enthielt und schon gar nicht ablehnend war, aber vermutlich an der Löschtaste der Mod. gescheitert ist. Vermutlich hat Frau Zimmer noch nicht mal ein Abo bei der Achse, aber ich in Zukunft auch nicht mehr. Trotzdem wünsche ich den Achseautoren ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr Mit freundlichen Grüßen Jürgen Düker

Gabriela Luegmar / 29.12.2015

Es ist mir immer noch unbegreiflich wieso eine gewählte Regierung ein funktionierendes Land so schamlos und mutwillig in sozialer und kultureller Hinsicht ruiniert. Jeden Tag wache ich auf und hoffe, dass dies alles nur ein schlimmer Albtraum ist, doch die Realität holt mich schnell ein. Mit etwas klarem Verstand kann sich jeder ausmalen, dass dies in einer Katastrophe enden wird, die Gewalt, Armut und vielleicht auch einen Bürgerkrieg in Deutschland und Europa auslösen wird. Wie können Politiker, v.a. der CDU so unverantwortlich sein und die Lebensarbeit von mehreren Generationen so mutwillig zerstören und wie kann die Mehrheit der Bürger sehenden Auges ins Verderben rennen ohne Widerstand zu leisten? Es ist zum Verzweifeln!

Uta-Marie Assmann / 27.12.2015

Es ist schon erstaunlich, wie ‘brav’ der Grossteil der deutschen Bevölkerung (und der CDU) der wieder einmal völlig überforderten Kanzlerin folgen. Nun steigen sogar deren Beliebtheitswerte wieder, obwohl die Situation sich ja keinesfalls verbessert hat. Würde der Vorstandsvorsitzende eines sich in einer Krise befindenden Konzerns vor seine Aktionäre oder seine Führungskräfte treten mit dem dämlichen Mantra ‘Wir schaffen das’ anstelle von genauen Zahlen und Aktionsplänen, man würde ihn seines Amtes entheben und ihm empfehlen, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben. Zu Recht. An dem fortdauernden Rechtsbruch - in der Energiewende, in der Eurokrise und nun abermals - scheint sich auch kaum einer mehr zu stören.

Michaela Zimmer / 27.12.2015

Vielen Dank für diesen Beitrag; Sie haben das Jahr 2015 perfekt zusammengefasst. Das Jahr geht dem Ende entgegen und man hofft, dass es nicht schlimmer kommen möge. Wenn doch (und das ist zu befürchten), so bleibt mir als kleiner persönlicher Trost der Besuch Ihrer Seiten. In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen Autoren für Ihren Scharfblick, tollen Stil und auch den Mut zur Veröffentlichung. Alles Gute für 2016 von Ihrer treuen Leserin

Jürgen Düker / 27.12.2015

Man weiß, dass man auch einen soliden Staat zugrunde richten kann. Aber dass das so schnell gehen kann, ist doch erstaunlich.  Bis zu diesem Punkt stimme ich Herrn Grell zu, jedoch ist der Staat bereits zugrunde gerichtet, eine Kurskorrektur ist schon lange nicht mehr möglich. Helmut Schmidt vor einigen Jahren “Die Lunte brennt schon” dazu erschien vor einigen Jahren ein bemerkenswerter Artikel in der “Welt”, Titel, Die Migrantenfalle. Die Politik hat (oder darf) aus der Vergangenheit nichts gelernt obwohl diese uns doch gezeigt hat, dass ein bestimmter Kulturkreis nicht integrierbar ist siehe Frankreich (Banlieus), haben wir hier in DE auch schon. Wenn dann noch unser Justizminister und oben besagte stellvetretende Präsidentin des Bundestages Arm in Arm mit Deutschenhassern medienwirksam durch die Straßen zieht so offenbart das doch den Zerfall einer dekadenten Gesellschaft. Armes Deutschland. Schönen Sonntag mit Grüßen an die Achse Autoren und Leser Jürgen Düker

Frank Stricker / 27.12.2015

Werter Herr Grell, ein wunderbar pointierter Text, indem das Schicksal eines 82 Millionen-Volkes präzise zusammengefasst ist. Zugegeben, einige politische Entscheidungen der jüngsten Vergangenheit sind wohl eher als “Realsatire” einzuordnen. So gibt es wohl keine logische Erklärung dafür, dass die Kanzlerin beim Interview mit Anne Will mit “Bambi-Blick” und Kulleraugen darauf hinweist, “dass es absolut unmöglich sei, 3000 Kilometer Grenze zu schützen”, während sie einige Tage später bei Herrn Erdogan “Hof hält”, dieser möchte doch bitte seine 7000 Kilometer Grenze schützen…... Auch die Tatsache, dass plötzlich die Milliarden für die Flüchtlinge anscheinend wie Erdöl aus dem Boden schießen, ist für Bürger mit gesundem Menschenverstand schwer zu begreifen. In diesem Sinne “Frohe Weihnachten”

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