Von Gunter Weißgerber. Man rufe sich das Anti-Sarrazin-Theater von 2010, hier eine Schilderung aus dem "Spiegel", noch einmal ins Gedächtnis und lese dazu diesen "Spiegel"-Artikel von 1982. Anschließend frage man bei Radio Eriwan an, ob erstens beides im gleichen Land geschrieben worden sein könnte und, wenn ja, zweitens, was dann zwischenzeitlich mit diesem Land, besser dem Geisteszustand seiner Gesellschaft, geschah. Martin Neuffer, der Autor des "Spiegel"-Beitrags von 1982, war hannoverscher Stadtdirektor und linker Sozialdemokrat wohlgemerkt. Und er schrieb: "Natürlich müssen wir helfen - sogar bis an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit und unter großen eigenen Opfern. Aber unser kleines Land kann nicht zur Zuflucht aller Bedrängten der Erde werden. Es bleibt uns keine andere Wahl, als das Asylrecht drastisch einzuschränken. Damit sollte aber nicht so lange gewartet werden, bis die ersten Millionen schon hier sind und die Binnenprobleme bereits eine unlösbare Größenordnung erreicht haben. Wir müssen die Frage unverzüglich diskutieren und entscheiden. Eine Beschränkung des Asylrechts auf Bürger europäischer Länder könnte zum Beispiel als sachgerecht ins Auge gefaßt werden."
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