Vielen Dank für Ihren klugen Artikel! Vieles ist traurigerweise wahr. Der tägliche Wahnsinn lässt sich dadurch psychologisch gut erklären, auch im Bezug auf einige Kommentare. “Und weil es der Gelassenheit Rußlands bisher! zu verdanken ist, daß wir uns noch nicht in einem auf europäischem Boden veranstalteten Krieg befinden.” Und weil die Anhänger von Marian Keech beteten, gab es keinen Weltuntergang ... Solange Sie, andere Achse-Autoren sowie Ihre Leser und mündige Bürger nicht aufgeben, gibt es in diesem Land noch eine Chance. Hoffentlich. Auch wenn ohne politische Heimat.
Feste Überzeugungen sind nun mal wie ein gut geheiztes Stübchen - wer will da schon raus? Im Moment haben wir hier gerade ein nasses Sturmtief. Da setzt man sich lieber an den Ofen und denkt positiv.
Ich kann Herrn Althoff nur beipflichten. Im übrigen hinkt der Vergleich mit der Flut der Marian Keech. Dieser ist einer reinen Fiktion entstanden. Die 1,5 Millionen “Flüchtlinge” in 2015 sind Realität und bei weiterer derzeitiger Frequenz werden es zusätzlich bis zu 4 Millionen in 2016 sein, hochgerechnet mit 4 “Nachzüglern” pro Nase, ergeben für sich für die nächsten Jahre 22 Millionen neue Mitbewohner überwiegend moslemischen Glaubens, die sich in übergroßer Mehrheit an unser Wertesystem niemals anpassen werden. Ich frage mich, ob das “identitäre” Volk das will, zumindest wäre das ein Thema für einen Volksentscheid. Thilo Sarrazin hatte in einem Punkt unrecht: Deutschland schafft sich nicht in einer oder zwei Generationen ab, sondern in wenigen Jahren, außer das Volk schafft die Abschaffer ab und setzt eine Regierung ein, die die Gesetze wieder einhält.
In Kreisen, wo Umweltschutz so beliebt ist wie die Pest, wird, wie in diesem Artikel auch, gerne auf das ausbleibende Waldsterben hingewiesen. Dass Gebete die zum Ausfall des Weltuntergangs führten, durch den Autor als so wirksam erachtet werden wie Jahrzehnte andauernde Anstrengungen zur subjektiv wahrnehmbaren und objektiv messbaren Verbesserung der Luftqualität, lässt auf kognitive Dissonanz noch ganz woanders schließen.
„In den 50er Jahren entwickelte der US-Psychologe Lion Festinger die Theorie der kognitiven Dissonanz….“ Also Christian Morgenstern hat das ohne pseudowissenschaftliches Geschwurbel schon viel früher auf den Punkt gebracht: „Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.“ Das beweißt sich hier auf der Achse leider immer wieder, z.Bsp. so: „...fragwürdige Gestalten wie Orban, Putin, Le Pen oder Björn Höcke als attraktivere Counterparts zu Martin Schulz, Juncker, Merkel oder Ralf Stegner erscheinen.“ Die vier Letztgenannten finden SIE also attraktiv - politisch oder sexuell? Und weil es der Gelassenheit Rußlands bisher! zu verdanken ist, daß wir uns noch nicht in einem auf europäischem Boden veranstalteten Krieg befinden, halten Sie Putin für fragwürdig. Alle Achtung, ein besseres Beispiel hätten Sie für Ihren Text nicht geben können! Herr Rietzschel ist allerdings noch besser als Sie. Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der größte Rußlandhasser im Land? Auf der Achse gibt es jedenfalls eine bedeutende Anzahl davon. Erstaunlich, wo sich doch Rußland - hinsichtlich der Medienhetze - in der gleichen Lage wie Israel befindet. „Das Überraschende an der Theorie der kognitiven Dissonanz besteht in dem Nachweis, dass der Mensch stark genug ist, seine Überzeugungen niemals ändern zu müssen und dass die Vernunft und die sachliche Argumentation zu schwache Reize sind, wenn es um die Anpassung der eigenen Weltanschauung geht. Hat man eine bestimmte Grenze der fast schon religiösen Inbrunst überschritten, werden selbst die widersprüchlichsten Fakten vom System der Selbstrechtfertigung geschluckt.“ Uneinsichtigkeit ist KEIN Zeichen von Stärke, sondern von Verblendung und Sturheit. Und das ist weiß Gott keine Überraschung. Das wußte selbst Adenauer, als er sagte: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“ Er sagte auch: „Ist es nicht schrecklich, dass der menschlichen Klugheit so enge Grenzen gesetzt sind und der menschlichen Dummheit überhaupt keine?“ Mit dem europäischen Haus der Freiheit hat er sich allerdings geirrt, aber irren ist menschlich. Das ist der Widerspruch, zu dem von Ihnen angeführten Nachweis der Theorie, weshalb sich diese zwar als vorhanden, aber – wie immer - als mit der Realität nicht kompatibel erweisen wird.
Sie liefern selbst ein bezeichnendes Beispiel für kognitive Dissonanz, indem Sie die Sorge um die Volksidentität, angesichts einer vor Ihren Augen stattfindenden realen Invasion, in einen Topf mit der unbegründeten Angst vor einer prophezeiten großen Flut und der oktroyierten Todesangst vor einer, eigentlich auch als angenehm zu verkaufenden, geringen Klimaerwärmung, werfen.
Vielleicht, Herr Vahlefeld, lassen sich viele von Ihnen genannten Regierungs-Idiotien auch recht gut mit dem Dunning-Kruger-Effekt erklären, welcher verkürzt so geht: “Keine Ahnung haben, dennoch davon überzeugt sein, Experte zu sein. Versuche, ihm sein fehlendes Wissen zu Bewußtsein zu bringen, scheitern.”
Aber Herr Vahlefeld, auch wenn Sie Herrn Höcke nicht mögen: eine solche Partei gibt es. Die AfD hält - nach dem Auszug des Merkel-Doppelgängers Lucke - ihre Mitglieder sogar für mündig genug, am Parteiprogramm mitzuwirken und darüber abzustimmen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.