Peter Grimm / 08.12.2017 / 16:30 / Foto: Pixabay / 5 / Seite ausdrucken

Westliche Werte als Petersilie auf Betonkübeln

Die Weihnachtszeit ist in diesem Jahr bekanntlich enorm bereichert worden. Der Stahlpoller und der Betonblock haben in die Dekoration deutscher Weihnachtsmärkte Einzug gehalten. Und kreative Köpfe haben eine neue Aufgabe gefunden: Wie jeder Gebrauchsgegenstand muss auch die Panzer-, nein Entschuldigung, die Lkw-Sperre ein gefälliges Äußeres bekommen.

Auch wenn manche dieser Sperren aussehen, wie in Beton gegossene überdimensionale Lego-Steine, an Spielzeug denkt kaum ein Weihnachtsmarktbesucher bei ihrem Anblick. Deshalb möchten die Stadtoberen allerorten erreichen, dass die Bürger trotz der Barrieren den drohenden islamistischen Terror vergessen können und auch nicht auf den bösen Gedanken kommen, es wäre besser, die Staats- bzw. EU-Grenzen hinreichend zu schützen, als die Sperranlagen in den öffentlichen Raum des Heimatortes zu integrieren.

Also haben sich die kreativen Köpfe Gedanken gemacht. Bochum lässt die Sperren bekanntlich in Geschenkpapier einwickeln, andere Städte haben sich für Geschenkschleifen entschieden. Der Geist der Weihnacht wandelt sich. Vor zwei Jahren sagte uns Katrin Göring-Eckardt, wir bekämen Menschen geschenkt. An Geschenke im Übermaß gewöhnt man sich. In diesem Jahr bekommen wir in Stahl und Beton gegossene Sicherheit geschenkt. Wobei Geschenke den Beschenkten nichts kosten sollten, aber darüber vielleicht an anderer Stelle.

Werte und Sicherheit

Doch auch dieses Geschenk gibt’s künftig nicht nur zur Weihnachtszeit. Deshalb hat sich Krefeld etwas ganz Besonderes einfallen lassen, wie eine Lokalseite berichtet:

Die Poller, die zurzeit den Krefelder Weihnachtsmarkt vor Angriffen mit Lkw schützen, sind nicht einfach nur graue Sperrelemente: Das Stadtmarketing hat sie gestern mit Plakaten voller Begriffe beklebt, die an die Werte freiheitlicher Demokratien erinnern und Denkanstöße geben.

Wie schön, die westlichen Werte als Verpackung einer Sperre, um einen Platz vor Terroristen zu schützen. Was sind die westlichen Werte auf dem Poller? Freiheit immerhin, aber auch Sicherheit, Toleranz, Würde, Gleichheit, Respekt und Frieden. Für Menschenrechte oder Demokratie war wahrscheinlich nicht genug Platz. Auch „Refugees welcome“ fehlt, wenn man den Fotos trauen darf.

Der Beitrag erschien auch hier auf sichtplatz.de

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Brigitte Mittelsdorf / 09.12.2017

Diese Betonklötze vermitteln kein Gefühl der Sicherheit, sondern genau das Gegenteil. Sie zeigen überdeutlich, wie schutzlos wir schon geworden sind.

Wulfrad Schmid / 08.12.2017

Was wir brauchen, ist ein Europa souveräner Nationalstaaten, eine Wirtschaftsgemeinschaft wie es die E(W)G war. Was wir brauchen sind sichere und gesicherte Grenzen. Was wir brauchen sind schnelle und konsequente Urteile gegen Kriminelle, gefolgt von umgehender (!) Ausweisung (nicht steuerzahlerlastige Komfortunterbringung in deutschen Luxusknästen!). Was wir brauchen ist eine klare Haltung gegen jede Ideologie, die sich gegen unsere Tradition, unsere Kultur und unsere Werte stellt. Solche Ideologien gehören verboten, ihre Vertreter, so sie autochthone Deutsche sind, abgestraft, so sie Zugereiste sind, umgehend ausgewiesen. Wir brauchen konsequente Anwendung geltenden Rechts, dem zufolge keiner Asyl beantragen kann in Deutschland, wenn er über ein sicheres Drittland nach D kommt. Da unsere Nachbarn alle sichere Länder sind… Wir brauchen Politiker, die sich für den Erhalt unserer Werte stark machen statt für Genderschwachsinn, Multikulti oder das soundsovielte Geschlecht. Wir brauchen eine Regierung, die ihrem Amtseid folgt und Schaden vom Volk wendet, statt immer größeren anzurichten. Und vor allem brauchen wir die Möglichkeit, diejenigen Politiker vor Gericht zu stellen und zu betrafen, die Land und Volk erheblichen, teilweise nie wieder gut zu machenden Schaden zugefügt haben und weiter zufügen. Ich habe keine Angst vor islamischem Terror, der ist allgegenwärtig und auch im kleinsten Dorf schaut man sich misstrauisch nach Kopftuchträgerinnen (ist im Kinderwagen ein Kind oder eine Bombe?) und “südländischen” Typen um. Damit müssen wir leben. Noch. Ich habe Angst davor, dass Kinder und Enkel einmal fragen, warum wir nichts getan haben, warum wir wissentlich alles geschehen ließen statt aufzustehen und unser Recht als Souverän wahr zu nehmen, nämlich die zum Teufel zu jagen, die uns nicht ernst nehmen und nur Schaden zufügen. Und ich habe Wut. Immer größer werdende Wut. Ich hoffe, es geht vielen wir mir und wenn dann endlich einer auftaucht, der das Volk hinter sich scharen kann, ich bin dabei! Frohe Weihnachten…

Fritz Kolb / 08.12.2017

Der “böse “Gedanke” ist in den Köpfen vieler Mitbürger längst angekommen: warum um alles in der Welt ist deutsche Grenzschutz obsolet geworden? Weil ein paar Europa-Fanatiker offene Grenzen in einem Kaff namens Schengen zum Ideal erklärt haben? Wahrscheinlich zu viel Rotwein getrunken dabei, mit vernebeltem Verstand konnte man damals wohl die faktische Unmöglichkeit dessen und die Begehrlichkeiten kulturfremder Menschen ignorieren. Und die Korruption in einigen Südstaaten. Wer beendet endlich diese Idiotie in unserem Interesse?

Wilfried Cremer / 08.12.2017

Irgendwann werden die Klötze sich strecken und zu kommerziellen Werbeflächen, wie Litfaßsäulen.

Winfried Sautter / 08.12.2017

Ein Glück, dass uns die SozialpädgogInnen, SozialarbeiterInnen etc. entwerfen, wie wir die Welt zu nehmen haben. Es ging auch schon mal einfacher.

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