Henryk hat in seinem Beitrag auf den Skandal hingewiesen, dass Lutz Heilmann, Mitglied des Deutschen Bundestages für die Linke, ganze 24 Stunden den Usern von Wikipedia den Zugang gerichtlich sperren ließ, weil in dem online- Lexikon auf seine Vergangenheit als hauptamtlicher Stasimitarbeiter hingewiesen wurde.
Um auf Henryks Frage: „Wer weiß was über Stasi-Personenschützer ?“ zu antworten: Ich bin diesen durchtrainierten jungen Männern begegnet, wenn ich im Stasigefängnis Hohenschönhausen zum Verhör geführt wurde. Der Gefangene wurde vom Wachpersonal bis zur Tür zum Vernehmertrakt gebracht. Dann klopfte der Wächter mit seinem Schlüsselbund an die Tür und zog sich sofort in den Zellentrakt zurück. Die Tür ging auf, der Gefangene musste durch die langen Gänge allein zum Vernehmerzimmer gehen. Ein Lämpchen leuchtete über der entsprechenden Tür, die außerdem nur angelehnt war. Auf den Gängen im Vernehmertrakt standen in etwa 10m Abstand voneinander diese Stasi-„Personenschützer“.In Berlin waren es Soldaten des Wachregiments Felix Dzerszinski, die ihren Wehrdienst ableisteten, indem sie Gefangene auf dem Weg zum Verhör bewachten. Da Herr Heilmann 1985 seinen Dienst antrat und drei Jahre dabei war, könnte ich ihm theoretisch auf den Gängen in Hohenschönhausen begegnet sein. Ich hatte es mir auf meinen langen Märschen zum Vernehmer zur Angewohnheit gemacht, diese jungen Männer anzulächeln, ihnen zuzunicken, um sie zu einer Reaktion auf ihren maskenhaft starren Gesichtern zu veranlassen. Manchmal gelang mir das, meistens nicht. Vielleicht schob Herr Heilmann auch Dienst in einem anderen Stasiknast oder wurde mit der sicher abwechslungsreicheren Aufgabe betraut, vor der Wohnung eines Bürgerrechtlers ein wachsames Auge auf alle Besucher zu haben.
In der Regierung Ypsilanti hätte er es auf jeden Fall zum Staatssekretär für Sicherheitsfragen bringen können. Da hätte er seinem früheren obersten Dienstherren Mielke , der auch mal so angefangen hat, alle Ehre gemacht..