Markus Vahlefeld / 24.07.2017 / 17:59 / Foto: Geolina 163 / 12 / Seite ausdrucken

Wenn Freiheit der neue Faschismus ist

Ein Sozi, Sendlinger Bezirksausschuss-Beauftragter gegen Rechtsextremismus, schlägt Alarm, weil einige Pegida-Spaziergänger sich erdreisten, in einem Restaurant essen zu gehen. Da der Gastwirt (Italiener) „nicht verpflichtet sei, diese Leute zu bewirten“ (Bezirksausschuss-Vorsitzender Markus Lutz, SPD), wird der Druck des „gesunden Volksempfindens“ dermaßen erhöht, dass „Nazis verpisst Euch!“ auf die Hauswand des Lokals gesprüht wird und die Brauerei schließlich den Pachtvertrag kündigt. Das Restaurant muss schließen.

Nun hat es wieder ein neues Opfer gegeben: eine kleine Neuköllner Buchhandlung, die nach eigenen Worten auch schlechten Kaffee servierte, muss nach Angriffen aus dem linken Spektrum geschlossen werden. Dass die Betreiber Juden und trotzdem des Faschismus verdächtig sind, darf den guten deutschen Linken nicht weiter aufhalten. Was war der Grund? Der Buchladen, der immer schon eine etwas abseitige Buchauswahl pflegte, hatte zu einem Diskussionsabend über den rechtsradikalen italienischen Philosophen Julius Evola (1898-1974) geladen. Egal wie kritisch der Diskussionsabend hätte ablaufen sollen, allein die Tatsache, dass ein Denker des Faschismus im Berlin des Jahres 2017 auf der Tagesordnung steht, führt dazu, dass ein Buchladen von den staatlich geförderten Antifas als „faschistischer Buchladen im Herzen Berlins“ angeprangert werden und die verängstigte Kundschaft verlieren kann.

Botho Strauß, Thilo Sarrazin, Akif Pirincci, Peter Sloterdijk, Jörg Baberowski, Rolf Peter Sieferle… die Liste an Autoren, die aus der Mitte heraus als rechtsradikal, faschistisch, antisemitisch, hetzerisch (bitte mindestens eins ankreuzen) gebrandmarkt werden, könnte man noch lange weiter führen. Was wie eine linke Denunziantenklapsmühle mit der Gruppendynamik einer Hexenjagd wirkt, wird von der Mitte der Gesellschaft mit einer Mischung aus Desinteresse und Genugtuung zur Kenntnis genommen, sichert es doch jene viel gerühmte „Mitte“, die sich historisch immer schon aus Feigheit speiste. „Wehret den Anfängen“ wird dann immer erst gerufen, wenn es lange schon zu spät ist.

Mehr dazu in Markus Vahlefelds neuem Buch: Mal eben kurz die Welt retten - Die Deutschen zwischen Größenwahn und Selbstverleugnung, Mai 2017. Erhältlich im Buchhandel, auf amazon oder direkt auf http://markus-vahlefeld.de

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Leserpost

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Andreas Rochow / 25.07.2017

Das ist ein weiteres beklemmendes Zeichen dafür, dass staatlich finanzierte und angeleitete Aktivisten meinen, mit Hetze und Boykott die Demokratie für ihre “gute Sache” einhegegen zu dürfen. Wenn die ö.-r. und “Leit-Medien” dazu schweigen, machen sie sich mitschuldig.

J. Straten / 25.07.2017

Wieder ein Grund Pate der Achse zu werden. Wo ist der Aufschrei der Gruppe der Anständigen?

Ralf Tewes / 25.07.2017

Vorsichtig mit der Verwendung des Begriffes SOZI für einen Sozialdemokraten, er stammt aus der NAZI-Sprache. Inwieweit diese Antifa-Helden staatlich gefördert sind, möchte ich gerne mal bestätigt sehen, ansonsten wirkt Ihre Aussage nämlich unglaubwürdig. Ansonsten: Ihren leidenschaftlichen Appell gegen diese gewalttätigen Idioten, die sich lächerlicherweise Antifaschisten nennen, kann ich nur unterstützen. Es sind keine Antifaschisten. Als ehemaliger Antifa-Sympathisant: Früher ist man rabiat gegen Neonazis vorgegangen und hat diese Typen aus der Stadt gejagt. Das ist leider auch von Seiten der Stadt nicht ausreichend gewürdigt worden. Mittlerweise sind viele der sogenannten Antifa leider zu Linksextremisten degeneriert, die ihre eigene spezielle Meinung ohne Diskussion durchsetzen wollen. Sie werfen Steine in Fenster, zünden Autos an und verprügeln Andersdenkende (mobben oder denunzieren sie) anstatt mit ihnen zu diskutieren. Falls sie erwischt werden, bekommen sie dafür ein paar Sozialstunden aufgebrummt. Es sind Möchtegern-Helden, ihnen droht keine wirkliche Strafe. Und dann noch Juden stressen und zur Berufsaufgabe zu zwingen, was soll man dazu noch sagen … In meiner Familie gab es echte Antifaschisten, die sich im Dritten Reich gegen die Nazis für ihre verfolgten Mitmenschen engagiert haben und dafür ihr Leben riskiert haben. Diese Tradition werde ich aufrechterhalten, egal ob es gegen religiöse oder politische Extremisten geht! Wer Hass sät, wird Sturm ernten Inschallah

J.Grünhagen / 25.07.2017

Es wird langsam unheimlich. Aber was ich immer gesagt habe, Jackenträger gibt es bei uns genug. Nur sind die Jacken heute nicht braun, sondern grün-rot. Und wenn’s vorbei ist, haben alle nur ihre Pflicht getan.

Karla Kuhn / 25.07.2017

Ich habe Ihr Buch mehrmals gelesen, jetzt habe ich es verschenkt, meine Freundin kann gar nicht fassen was sie da liest. Zur Zeit bin ich mit dem Merkelbuch beschäftigt. Alles hochinteressant . Es gibt so viele kluge und auch mutige Köpfe, schließen Sie sich alle zusammen. Angeblich sollen sich unzufriedene CDU Politiker im Berliner Kreis wiederfinden.  Eine Koalition aller klugen, mutigen, Menschen mit einem gesunden Menschenverstand wäre die geeignete Antwort auf diese ganzen linksgedrehten Typen. So viele Gaststätten gibt es gar nicht, wie die braven Gutmenschen dann schließen lassen müßten. Man muß diese Typen mit ihren eigen Waffen schlagen.  Mit jeder weiteren Handlung dieser Art erspart sich die die AfD   viele Wahlkampfkosten und bekommt obendrein noch jede Menge Protestwähler zu den überzeugten Wählern.  Werden als nächstes von den Antifas Bücherverbrennungen gefordert.? Daß die sich überhaupt noch trauen Forderungen zu stellen ist krass und wo bleibt der Aufschrei der ach so guten Menschen, der Kirchen, der Politiker, allen voran Stegner, Maas, Eckert Göring, Roth etc aber vor allem von Frau Merkel ?  Wird es so weit kommen, daß  kritisch äußernde Menschen wieder markiert werden ? Mein jüdischer Großvater mußte einen gelben Stern tragen.  Er hat Suizit begangen als er ins KZ sollte, weil ein mieses Denunzianten…..sein Versteck verraten hat. Als ehemalige DDR Bürgerin, die seit 42 Jahren hier lebt, fühle ich mich nach vielen Jahren in der Freiheit wieder in die DDR katapultiert. Wie muß es erst den Menschen gehen, die unter Einsatz Ihres Lebens 1989 in der DDR auf die Straße gegangen sind ?

Hubert Bauer / 24.07.2017

Der linke italienische Schriftsteller Ignazio Silone soll im Jahr 1944 Folgendes gesagt haben: “Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus”. Lasst uns diesen (neuen) Faschismus gemeinsam entgegentreten. Keine Intoleranz unter dem Deckmäntelchen der Toleranz.

Heiko Stadler / 24.07.2017

Keine andere Partei ist in den vergangenen 40 Jahren so tief gesunken, wie die SPD. Helmut Schmidt hat den linken Terror (damals war es die RAF) erfolgreich bekämpft. Heute steckt die SPD mit den Terroristen, die Autos anzünden, AfD-Büros verwüsten, Nazi-Parolen an die Wände schmieren und Existenzen zerstören, unter einer Decke.

Werner Arning / 24.07.2017

Derartige Angriffe fungieren heutzutage wieder unter der Kategorie des “gesunden Volksempfindens” und werden achselzuckend hingenommen.

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