Gastautor / 04.06.2011 / 21:38 / 0 / Seite ausdrucken

Wenn der Präses mit dem Mufti

Nathan Warszawski

Mustafa Ceri? war offiziell eingeladener Redner auf dem Evangelischen Kirchentag 2011 in Dresden. Auf dem Podium saß er neben dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands, dem Präses Nikolaus Schneider.

Nun wird sich manch einer fragen, was so wichtig sei, wenn ein Mustafa gemeinsam mit dem EKD-Vorsitzenden über etwas debattiert, was morgen niemand mehr weiß und interessiert. Ich verrate deshalb nicht, worum sich die Debatte drehte.

Wer ist Mustafa Ceri??

Mustafa Ceri? ist bosnischer Großmufti. Er ist seit 1996 Gründungsmitglied des European Council for Fatwa and Research.

Dieser Rat gibt Fatwas, muslimische Dekrete heraus, die an die Moscheen Europas weiter geleitet werden und den europäischen Muslimen Richtschnur sein sollen (Euroislam). Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Muslim sich daran hält, liegt ähnlich den unfehlbaren Lehrentscheidungen des Heiligen Stuhls bei unter 5%, was allerdings bei der Menge der Muslime in Europa keine zu vernachlässigende Größe ist.

Im Juli 2003 traf sich der European Council for Fatwa and Research in Stockholm zu seiner 11. Sitzung. Hierbei wurde festgelegt, dass Selbstmordattentate auf jüdische Zivilisten mit israelischer Staatsangehörigkeit gerechtfertigt sind. Aus praktischen Erwägungen reicht es dem muslimischen Attentäter aus, wenn er die israelische Staatsangehörigkeit für die zu Ermordenden annimmt, damit er als Märtyrer sofort in den Genuss von 72 Jungfrauen und ins Paradies kommt. Wichtig ist, dass die Ermordeten Juden sind.

Was lernen wir daraus?
DIE DREIZEHN MIDDOT (Regeln der Tora) DES RABBI JISCHMAEL
http://www.talmud.de/minchah/material/middot_13.pdf

Erste Regel
Mikal waChomer: von Minderwichtigen auf das Wichtigere.

Beispiel:
Wenn das Pflücken von Obst am Jom Tow (Feiertag, der weniger gewichtig als der Schabbat ist) eine verbotene Arbeit ist, dann ist es das auch am Schabbat eine verbotene Arbeit.

Beispiel:
Wenn der oberste Protestant Aachens während der Nakba-Ausstellung, die in den Räumen der evangelischen Kirche stattfindet, sich mit Menschen trifft, die den Jüdischen Staat Israel hassen, dann darf doch der oberste Protestant Deutschlands sich öffentlich mit einem Menschen treffen, der anregt, Juden zu morden.

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