Es müsste sich doch eine Gruppe gestandener Männer finden lassen, die eines Tages die Merkel in ihrem Büro aufsuchen, ihr in den Mantel helfen, das Handtäschchen in die Hand drücken und sie ganz höflich zum Gehen auffordern - für immer. Sie in den Zug nach der Uckermark setzen und Schluss ist. Alles ganz friedlich. Es gibt keine richtigen Männer mehr in Deutschland…
Wenn man ehrlich ist, dann war es niemals direkte Kritik, sondern immer nur Kritik durch die Blume oder zwischen den Zeilen, die sich durch Lächeln oder einfach Schweigen aussitzen ließ, bis eine andere mediale Sau durch‘s Dorf gejagt wurde (also einen oder höchstens zwei Tage später). Hätten es die oben genannten Herren einach mal gewagt, die Kanzlerin direkt anzugehen und sich dazu auch innerhalb der Partei gewichtige Verbündete gesucht, sähe die Sache nämlich ganz anders aus. Das schlimmste das man Angela Merkel nämlich antun kann, ist von ihr zu verlangen, sich argumentativ zu verteidigen. Da wird‘s bei der Dame nämlich in der Regel peinlich. Und das weiß sie. Man muss seine Gegner an ihrer schwächsten Stelle packen. Nur so kann man gewinnen. Duckmäusertum hat selten Veränderungen bewirkt. Leider gibt es von diesen Mäuserichen in Partei und Medien zuviele.
Das Sie über diese Mitläufer und Mittäter überhaupt einen Artikel schreiben ,spricht Bände. Wollen Sie “Kritik” und “Aufstand” der von Ihnen beleuchteten herbeischreiben ? Beste Grüsse
Kritikerpest ? Die große Mehrheit des CDU-Personals versagt den innerparteilichen Kritikern die Gefolgschaft. Das ist der fundamentale Unterschied zur SPD. Dort wird Kritik und Diskussion bis zur Selbstzerstörung und Vorsitzenden-Demontage betrieben. Das ist bei der CDU anders. Merkel muß bloß abwarten. Sie installiert in allen wichtigen Positionen schwache Figuren, die einfach nur umsetzen (z.B. Gröhe oder Altmayer) und ggfs zurücktreten, wenn das notwendig ist. Friedrich Merz hat das schon vor Jahren erkannt und das Weite gesucht. Die CDU ist keine konservative Partei mehr. Solange aber über 30% bei Wahlen zusammenkommen, wird sich nichts ändern. Möglicherweise wird die CSU aus reinem Überlebenswillen in Bayern einen anderen Weg einschlagen. Ich denke, das Land ist verloren. Es gibt nichts und niemanden mehr, der die angerichteten Schäden beheben kann. Wer jung, ist sollte auswandern.
Frau Merkel hat die Gabe, fähige Leute aus ihrer Umgebung zu mobben. Dies macht sie auf mehr oder weniger subtile Weise mit einem handverlesenen Team, das sich ihr zur Treue bis in den poltischen Tod verpflichtet hat. Schäuble hätte noch das Format gehabt, ihr gefährlich zu werden, aber er ist gefügig gemacht worden, weil er ihr zu Dank verpflichtet ist. Sie hat ihn in den Dunstkreis ihrer Macht gelassen, obwohl er wegen der Parteispendenaffäre eigentlich geliefert war. Das rechnet er ihr hoch an und deshalb kritisiert er sie nur hinter geschlossenen Türen. Mittlerweile erscheinen die Tage der Kanzlerin aber gezählt, weil sie nur auf Macht, statt auf Inhalte setzt. Ein DDR-Mädchen in untergeordneter Funktion hat sich zur angeblich mächtigsten Frau der Welt hochgearbeitet: Dieser Gedanke treibt die einst unbedeutende Funktionärin noch heute an, da sind die politischen Inhalte völlig gleichgültig und beliebig gewirden. Es dauert noch ein Weilchen, bis diese Einsicht beim Wähler „gesackt“ ist, aber das Ende von Merkels Machtwahn und Wischiwaschikanzlerschaft ist nah!
Jens Spahn - der deutsche Sebastian Kurz- habe ich da was verpasst? Die von der “Kritikerpest” befallenen Parlamentarier büßen mit Karrierenachteilen für ihr halbherziges, ja feiges Taktieren und haben es deswegen nicht anders verdient. Wer Merkel in Serie die Vorlage für solche Machdemonstrationen liefert, ist selbst schuld. Das kommt davon, dass man sich darauf geeinigt hat, die “rechtspopulistische” AfD habe das Monopol für Merkel-muss-weg-Rufe. In Wirklichkeit ist es allerhöchste Zeit dafür.
Die “Kritikerpest” (nettes Wort) erwischt die aus der CDU, die kritisieren, aber nur mahnen und keine härteren Konsequenzen ziehen. Sie scheuen den harten Schritt (wie Parteiaustritt) und werden deswegen nur als Nörgler wahrgenommen. Diese kann man letztendlich nicht ernst nehmen. Und gegen die Masse der Mitläufer in der CDU (Neuverteilung der lukrativen Pöstchen ist ein starker Loyalitätsbonus Pro-Merkel, wer fällt, dessen Pöstchen kriege ich dann vielleicht je lauter ich “loyal” bin) haben die einzelnen keine Chance. Sie werden systematisch “zersetzt”.
Jens Spahn soll ja zur Abstimmung über den Fraktionsvorsitzenden Kauder intern gesagt haben, als ihm vorgeworfen wurde, gegen Kauder Stimmung gemacht zu haben: “Wenn ich gegen Kauder Stimmung gemacht hätte, wäre er nicht gewählt worden.” Auch das ist eine Ansage. Eine Kampfansage zwischen den Zeilen. Es läßt die Muskeln spielen, das steht verdeckt in diesem Zitat. Von dem ich hoffe, daß es tatsächlich so gefallen ist. Bosbach ist mehr aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden. Er ist halt schwer krebskrank und muß heftigste Medikamente einnehmen. Daß er unter Merkel nie einen höheren Posten bekleiden wird, war ihm seit langem klar, trotzdem hat er immer offen Kritik geübt. Tillich hat Merkel mit seinem Nachfolger gleich eine Laus in den Pelz gesetzt. Der ist nämlich noch härter auf Anti-Merkel-Kurs als er selber. Seehofer hat sich am meisten mit seiner Umfalleritis gegenüber Merkel geschadet. Sein größter Fehler war, daß er die Verfassungsklage zum Thema Obergrenze verschleppt hat. Das und diese Schaukelpolitik und schlußendlich die Farce von Obergrenze, die keine ist, werden ihn den Job kosten. Insofern ist es schon Merkel, die das mitverschuldet hat, aber in der Hauptsache ist er selber schuld. Auch hier wird sich allerdings der “Sieg” Merkels als Pyrrhussieg erweisen, denn am Ende steht ihr Söder gegenüber, der eben kein Merkelianer ist.
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