Henryk M. Broder / 19.06.2017 / 18:01 / Foto: The Heart Truth / 11 / Seite ausdrucken

WDR: Der Auflauf der Kandidaten

In Köln beim WDR ist die wilde Wutz los. Es steht mitnichten fest, dass die Doku „Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa“, wie angedacht, am Mittwochabend, nach den "tagesthemen" und vor Maischberger ausgestrahlt wird. Im Programm der ARD von heute mittag stand sie jedenfalls noch nicht.

Das hat einen simplen Grund, wie meine Gewährsperson berichtet. Man arbeitet beim WDR noch an der Zusammensetzung der Maischberger-Runde. Die soll fair geteilt werden. Auf der jüdischen Seite: The Good, the Bad and the Ugly. Prof. Michael Wolffsohn, Historiker; Rabbiner Daniel Alter, vorübergehend Antisemitismus-Beauftragter der Berliner Jüdischen Gemeinde, und Rolf Verleger, eine ganz besonders sinistre Gestalt aus der antizionistischen Rumpelkammer, die sich immer dann zum Dienst meldet, wenn ein "kritischer" Jude gesucht wird, der Israel in die Nähe der Nazis rückt.

Auf der nicht-jüdischen, also der indigenen Seite steht bis jetzt nur ein Kandidat fest: Norbert-die-Renten-sind-sicher-Blüm. Falls Sie wissen wollen, womit er sich für die Teilnahme qualifiziert hat - vermutlich mit seinem Gastspiel bei Plasberg vor mittlerweile acht Jahren mit Geichgesinnten wie Udo Steinbach und Ulrich Kienzle, zwei authentischen Kotzbrocken. Schauen Sie sich den kurzen Clip mal an. 

Die Suche nach geeigneten Kandidaten - gemäßigt jüdisch bzw. moderat antisemitisch - geht weiter. Bleiben Sie dran, wir werden Sie auf dem Laufenden halten. Kölle Alaaf und Mazal tov!

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Leserpost

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Paul Siemons / 19.06.2017

Nobbi Blüm ist eine großartige Wahl. Warum ihn nicht mitsamt seinem Zelt nach Gaza bringen, von wo aus er dann per Satelliten-Übertragung zugeschaltet werden kann? Das gäbe der ganzen Muppet Show noch den letzten Kick des Authentischen. “Die Häringe sind sicher” kann der tapfere Weltenwanderer dann erklären, um mit letztem Atem drauf zu setzen: “Aber nicht alle Menschen hier haben Häringe! Die wurden von den Israelis nämlich verrostet.”

Andreas Glaesel / 19.06.2017

Hätte der WDR Eier in der Hose, würde er bei HMB als moderat-gemäßigt jüdischen Kandidaten, nachfragen. Naja, man wird ja noch träumen dürfen, oder…?

Elmar Schlürscheid / 19.06.2017

Danke Herr Broder, ein toller Zirkus da in Köln, die sin total Jeck un merken dat noch nisch mal. Deshalb fahr isch da auch nisch mehr hin! Mir jeht et hier besser, wissen Se, Herr Broder. Mutig ist: ” Wer Samstag Abend mit Kippa über die Ringe spaziert!” Er wird viel zu erzählen haben. Dat kann isch so sagen. Un, janz im Vertrauen!?!  Darüber sprischt mer doch nit.

Bettina Landmesser / 19.06.2017

Vor einigen Jahren bin ich mich mit meinem Rucksack nach Isael gereist. Ich hatte ein Familiengeheimnis herausgefunden. Unzählige Verwandte habe ich niemals kennengelernt, weil sie ermordet worden sind. Niemals wurde ein Wort über sie verloren. Nun war ich neugierig geworden. In Israel bin ich ohne Reisegruppe gereist und habe mir auch Ramallah anschauen wollen. Für wenig Geld habe ich mir ein Ticket für einen Kleinbus gekauft und in solch einem Kleinbus wollte ich auch wieder zurück nach Jerusalem fahren. Angebote von Taxifahrern lehnte ich ab. Der Rückweg verlief allerdings anders als geplant. Ich saß ca. 4-5 Stunden in der glühendheissen Nachmittagssonne, zusammen mit tausenden Palästinensern vor dem Kontrollpunkt. Vor uns an zwei Tischen zwei israelische Soldaten, die sehr sehr langsam abfertigten, weitere Soldaten schauten gelangweilt in ihre Handys und kauten Kaugummi. Niemanden schienen die wartenden Menschen(und mich) in der Gluthitze zu interessieren. In mir kochte die Wut auf, von Stunde zu Stunde mehr. Es mag für die Situation Hintergründe gegeben haben. Aber als Erlebender wertet man erst einmal emotional wie Herr Blüm. Ich freue mich auf Herrn Blüm.

M. Hans Mayer / 19.06.2017

Lieber Herr Broder, Ihre Ironie schätze ich überaus, aber Ihrer Formulierung von “der nicht-jüdischen, also der indigenen Seite” muss ich jetzt doch widersprechen. Als nicht-jüdischer Schwabe in der x-ten hier ansässigen Generation will ich nicht akzeptieren, dass jüdische Schwaben nicht zur indigenen Bevölkerung gehören sollen. Mir ist schon klar, dass das eine Ihrer fein ziselierten Spitzen ist, aber trotzdem. Ganz herzliche Grüße, Ihr M. H. Mayer

Frank Stricker / 19.06.2017

Hat Jakob Augstein Urlaub, oder wieso steht er noch nicht auf der Gästeliste? Lieber Herr Broder, glauben sie ernsthaft, dass Herr Buhrow sich mit “moderat antisemitischen” Talkgästen zufrieden geben wird? Da müssen schwerere Geschütze her, da wird der WDR nichts dem Zufall überlassen. Notfalls gibt’s ne Live-Schalte nach Ramallah, wo dann Herr Abbas höchstpersönlich seine Sicht der Dinge ausbreiten darf. Mit oder ohne Brunnenvergifter !

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