Henryk M. Broder / 22.12.2015 / 10:45 / 2 / Seite ausdrucken

Was werden die Nachbarn dazu sagen?

Ich sitze hinter dem Lenkrad eines Mercedes-AMG G 63 wie auf einem Kutschbock, lausche dem kräftigen, aber sehr dezenten Brummen des 5,5 Liter großen V8-Biturbo-Motors und frage mich etwas anderes: Was würden meine Eltern sagen, wenn sie mich jetzt sehen könnten?

“Junge, Du hast es geschafft!” oder doch “Junge, hast Du es nötig?” oder vielleicht: “Was werden die Nachbarn dazu sagen?” Denn das war immer ihre größte Sorge – was die Nachbarn über mich, ihren missratenen Sohn, denken.

Noch lieber freilich würde ich an meiner alten Schule, dem Hansa-Gymnasium Köln, das ich aus vollem Herzen gehasst habe, vorfahren und meine ehemaligen Mitschüler fragen: “Und was ist so aus Euch geworden?” Mehr

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Hjalmar Kreutzer / 22.12.2015

Man kann SUV unvernünftig finden oder den Fahrspaß und Komfort genießen, jeden Typ mit Euphemismen garnieren, aber ist nicht gerade dieses vierkantige Ding nicht einfach nur potthäßlich?

Pavel Hoffmann / 22.12.2015

Lieber Herr Broder, ich kann mich in Ihr Gefühl sehr gut versetzen. Ähnlich ging es mir wenn ich beim ersten Abiturtreffen in meiner Schulstadt Michalovce (Ost Slowakei) wo ich 1956 mein Abitur gemacht habe mit meinem Nagel neuen (nur) Audi 4 Variant unser 50-jähriges Jubiläum besucht hatte. Ich habe das Gymnasium entgegensetzt zu Ihnen nicht gehasst obwohl ich dort kurz nach dem Krieg als „Jude“ (sehr selten)  beschimpft wurde. (Vielleicht Dhimmi Genen?). Meine noch verbliebenen Mitschüler - bis dahin sind 10 bereits gestorben- bekommen heute etwa 300-400€ Rente und die Stadt hat immer noch wie zu meiner Zeit 30% Bewohner Romas, die damals Zigeuner genannt wurden und von denen etwa 90% als Sozialfälle dort leben. Roma machen in der Slowakei fast 10% der Bevölkerung. Deshalb fahren in dieser Stadt sehr selten Audi-s oder BMW-s. Vielleicht sollten einige Deutschen Politiker, die Slowakei ständig wegen der Weigerung die moslemischen Flüchtlinge aufzunehmen sehr hart kritisieren, die Stadt einmal besuchen. Aber das ist bereits eine andere Geschichte.

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Henryk M. Broder / 27.11.2023 / 15:00 / 45

Die Polizei ermittelt

Die Berliner Polizei hat alle Hände voll zu tun. Umso schöner, dass sie die Zeit findet, sich um kleine, aber nicht unwichtige Fälle zu kümmern.…/ mehr

Henryk M. Broder / 05.10.2023 / 14:00 / 18

So könnte aus dem Antisemitismus noch was werden!

In Zeiten wie diesen, da die Tage immer kürzer und die Gesichter der Ampel-Koalitionäre immer länger werden, müssen wir für jede Heiterkeit erzeugende Nachricht dankbar…/ mehr

Henryk M. Broder / 05.06.2023 / 12:00 / 39

Vom Saulus zum Raulus

Die Straßenkleber der Letzten Generation wollen das Klima vor dem Kollaps und die Welt vor dem Untergang retten. Gut so! Irgendjemand muss es ja tun.…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.05.2021 / 13:00 / 56

Spahn macht den Stoiber

Können Sie sich noch an die kurze, aber einmalig humoreske Rede von Edmund Stoiber zugunsten des Transrapid erinnern, der die bayerische Hauptstadt mit dem Rest…/ mehr

Henryk M. Broder / 08.01.2021 / 06:00 / 62

Lieber Wendler als Goethe

Es sei immer ein Problem, sagt Dieter Bohlen, einem Bekloppten klarzumachen, "dass er bekloppt ist". Wie richtig er mit dieser Feststellung lag, muss Bohlen spätestens klargeworden…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.12.2020 / 15:30 / 12

All I Want for Christmas Is… Jews!

Weihnachten ist zwar ein christliches Fest, hat aber einen ausgesprochen jüdischen Hintergrund. Das schönste Weihnachtsgedicht, "Heilige Nacht", wurde von Erich Mühsam geschrieben, das populärste Weihnachtslied,…/ mehr

Henryk M. Broder / 21.06.2020 / 12:45 / 52

Es ist Zeit für eine Auseinandersetzung mit Otto und dem Rassismus!

Wenn der deutsche Spießer tobt und rast, kann er nur durch den Einsatz einer Armee daran gehindert werden, sein Werk zu vollenden. Egal, ob es…/ mehr

Henryk M. Broder / 22.05.2020 / 13:00 / 16

Ein Schwein für alle! Am Samstag im Literaturcafé in der Fasanenstraße

Nach zwei Monaten Shutdown hat das Café im Literaturhaus in der Fasanenstraße 23 wieder geöffnet. Neben dem Café Buchwald in Moabit eines der letzten richtigen…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com