Rainer Bonhorst / 26.10.2016 / 10:27 / 2 / Seite ausdrucken

Was ist los mit Bob Dylan?

Ja was ist los mit Bob, dem Nobelpreisträger? Die klassischen Wege der Kontaktaufnahme scheinen nicht gangbar. Aber vielleicht lassen sich in seinem Werk Spuren finden, die Hinweise auf seinen Aufenthaltsort oder wenigstens auf seinen Gemütszustand geben. Einen Versuch ist es wert.

Also: Was hält Bob wohl von seiner Nobel-Auszeichnung?

I feel like I'm knockin' on heaven's door.

Na, das klingt doch gut. Aber warum zögert er dann, nach Stockholm zu kommen?

It's a hard, it's a hard, it's a hard, it's a hard, it's a hard rain's a-gonna fall.

Das kann man verstehen. Wer setzt sich schon gerne dem skandinavischen Wetter aus. Wie steht es denn um die Gesundheit? Fühlt er sich womöglich zu alt?

Forever young, forever young, forever young, may you stay forever young.

Danke, frommer Wunsch. Bei mir hat das nicht geklappt. Ist Bob selber denn forever young geblieben?

The times they are a-changin'.

Das kann man wohl sagen. Die Reise ist also wohl doch etwas beschwerlich.

How many roads must a man walk down?

Wie wär's mit segeln?

How many seas must a white dove sail?

Guter Punkt. Bob ist zwar keine weiße Taube. Aber was soll's. Kommt fliegen vielleicht in Frage?

How many times must a cannonball fly?

Ok cannonball. Der Nobel-Preis scheint Bob nicht hinter dem Ofen hervor zu locken. Oder etwa doch?

The answer my friend is blowin' in the wind, the answer is blowing in the wind.

Gute Antwort. Also letzte Frage, ganz allgemein und diesmal auf englisch: How does it feel to be on your own?

Like a complete unknown, like a rolling stone.

Das tut mir leid. Thanks anyway. Und Glückwunsch zum Nobelpreis.

I feel like I'm knockin' on heaven's door.

Ich weiß, ich weiß.

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Leserpost

netiquette:

Jörg Müller / 27.10.2016

Ist doch klar, wo Bob steckt: “… inside of Mobile with that Memphis Blues…”

Jens Richter / 26.10.2016

Vielleicht ist die Lösung auch in der noch nicht vertonten Besprechung mit seinen Agenten zu finden: “Bob - wir haben dich als Unangepassten aufgebaut und dir einen passenden Hut dazu gekauft.” “Äh - und?” “Denk nach, Bob. Wenn du diesen Preis annimmst, bist du ein Angepasster. Wir verlieren Kunden…viele unangepasste Kunden.” “Äh - nicht gut?” “Nö, nicht gut. Wenn du den Preis nicht annimmst, gewinnen wir neue Kunden. Unangepasste, du weiß schon.” “Äh - das ist besser?” “Viel besser, Bob. Und jetzt setz deinen Hut auf und verschwinde.”

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