Den Herren Tiede und Kaussen ist unbedingt zuzustimmen. Die abiotische Entstehung von Mineralöl (sic!!) ist in hohem Maße wahrscheinlich. Postuliert hat sie als Erster Mendelejew! Wahrlich kein Dummkopf. Die Sowjets haben die gigantischen westsbirischen Ölvorkommen nur deshalb entdeckt, weil sie selbstverständlich von der abiotischen Genese ausgegangen sind. Ich empfehle mal, unter Thomas Gold zu googeln. (1921 - 2003) Dieser Astrophysiker hat sich ganz besonders mit dem Problem beschäftigt und hochinteressantes darüber publiziert. Im allergünstigsten Fall könnten aufsteigende Kohlenwasserstoffe aus der Tiefe noch 5 Mrd. Jahre reichen. Die Frage ist nur, ob unsere Förderung nicht vielleicht zu hoch ist für die jährliche Neubildungsrate Das ist aber bei der tiefen Geothermie ganz genauso.
Warum uns seit 144 Jahren bald das Öl ausgeht….. Weil vor 144 Jahren mit dem Abbau von Öl begonnen wurde. Die ersten 8 Absätze sage mir: War früher nicht so, wird auch später nicht so sein. Als Argument hätte 1 Absatz gereicht, es ist aber amüsant zu lesen und gibt einen das Gefühl der Überlegenheit. Seitenhiebe auf Subventionen, CO2 und Bürger*Innen verraten Emotion, sind aber für ein technisches Thema etwas unsachlich. Der Absatz Nr 9 (IEA) wird wieder interessant. Die IEA, lange Zeit ein konsequenter Leugner von Peak Oil, wird als Speerspitze der Warner geoutet. Das finde ich interessant, hat die IEA doch vor kurzem die 800 größten Ölquellen der Welt auf Reserven analysiert. Im 4. Absatz des letzten Teiles wird es dann wirklich abenteuerlich. Es wird ein Sinken des Ölverbrauches in China vorausgesagt. Die USA verbraucht derzeit ca. 9 Liter, Japan und Europa 4l und China ca. 1,2 l/Jahr und Person mit stabilem Wachstum in China. Mit fast 1,4 Mrd. Menschen schaut die ganze Welt gebannt auf China. In Afrika, Südamerika und im Nahen Osten beginnt China Öl zu “kaufen” und Europa ist dagegen vollkommen machtlos. Die europäischen Vorkommen sind de facto aufgebraucht. Wir stehen vor den Scherben unserer Gutmenschpolitik und erhalten in diesem Artikel den Eindruck “alles ist gut”.
Was mich regelmäßig stört, sind Sätze wie “In Deutschland gab es ...”. In ähnlicher Form auch in diesem Artikel. Zitat Wolfgang Röhl: “Die „Ölkrise“ von 1973, die Deutschland an einigen Sonntagen leere Autobahnen bescherte, ...”. Das stimmt so nicht, auch nicht mit fast drei Jahrzehnten Abstand zur Wiedervereinigung. Bekanntlich gab es 1973 zwei deutsche Staaten. Und in einem deutschen Staat gab es keine Ölkrise und keine autofreien Sonntage. Bitte nicht immer so tuen, ab als ob nur ein Deutschland gegeben hätte.
Interessant ist ja, dass “Peak Oil” von dem Geologen King Hubbert so um 1949 in den USA erfunden wurde, der damals für Shell gearbeitet hat und sicher kein “Grüner” war. Knappes Öl ist ein gutes Geschäft. Die Frage, wann die Erdöllager leer sind, lässt sich bis heute aus mehreren Gründen nicht beantworten: 1. Keine Ölnation berichtet wahrheitsgemäß über ihre Vorräte. 2. Wenn das Öl knapper und damit teurer wird, lohnen sich aufwendige Abbaumethoden wie Fracking oder Ölschiefer, was die Vorräte wieder erhöht. 3. Deshalb halten die großen klassischen Ölförderländer den Preis heute niedrig - sie wollen die Konkurrenz aus dem Markt boxen. 4. Der Erdölverbrauch und damit die Preisentwicklung hängen aber auch mit der Entwicklung der globalen Wirtschaft zusammen. Da diese langfristig nicht zu prognostizieren ist, bleibt auch Peak Oil nebulös. Ganz abgesehen davon ist Peak Oil nicht der Weltuntergang. Die Menschheit kam lange ganz gut ohne Öl zurecht und wird es auch wieder schaffen. Es ist eine Technik von vorgestern. Zwar schmiert das Öl die Wirtschaft bis heute ganz gut, aber eigentlich behindert es den Fortschritt, wenn es schier unbegrenzt und billig zur Verfügung steht. Wie kann man Öl in einem Kraftwerk verheizen, um dann Zuhause Heizungen mit Strom zu betreiben?
Hallo zusammen, ich habe schon soviele Weltuntergaenge in meinem Leben ueberlebt, man gewöhnt sich irgendwann dran. Ab einem gewissen Alter wird man sowieso ruhiger. Wenn es uns eines Tages erwischt, kommt das ploetzlich und ohne Vorwarnung, so meine Prognose. Selbst hochkompetente Leute wie Dr.Daniele Ganser, den ich sehr schaetze, glauben an den Peak-Oil-Bullshit, er hat zu diesem Thema einige Vortraege ins Netz gestellt. Man sollte sich mal mit der Theorie der abiotischen Oel Entstehung beschaeftigen. Das kommt von den Russen und wird daher hier im Westen schon aus Prinzip nicht diskutiert. Die haben mal ausgerechnet, wie hoch man die toten Saurier haette stapeln muesste, aus denen dann unter idealen Bedingungen Oel werden soll, um die bisher gefoerderte Menge zu generieren ... Gruss
Julian Schreiber, warum sind Sie sicher, dass der Ölvorrat endlich ist? In kosmischen Dimensionen gewiss, aber die stets nachproduzierten Mengen sind in der Lage, die benötigten Mengen zu sichern. “Der Geologe J. F. Kenney schrieb 2002: „Öl stammt nicht von toten Pflanzen und Tieren, sondern wird in der Hydrierung von gemeinsamen Gesteinen produziert, unter den Druck- und Temperaturbedingungen, wie sie hundert Kilometer unter der Erdoberfläche herrschen (6).” Kenney und seine russischen Kollegen postulieren, dass sich alles Öl auf diese Weise bildet. Daraus ergibt sich, dass unerschöpfliche Vorräte darauf warten, entdeckt und produziert zu werden. Ölgeologen akzeptieren bereits jetzt, dass manches Öl auf diese Weise gebildet werden könnte: „Niemand hat jemals behauptet, dass es keine anorganischen Quellen für Öl gäbe“, sagte etwa Mike Lewan vom US Geological Survey.”
Ist ja an sich so auch nicht korrekt, denn in der Tiefsee fallen ja immer noch 1000de Tonnen an fetthaltigen Plankton an und bilden eine neue Schicht “Rohöl”. Wer mal beim Fischen im Frühjahr Kokopoden an Deck erlebt hat, weiss, wie fettig die kleinen Bisterchen sind. Es ist nur noch nicht “durchgenetet” und abbaubereit. Das Problem, ist, dass wir mehr ausschlachten, als für die nächste Generation bereitsteht. In einem kritischen Artikel wurde sogar explizit daruf hingeweisen, dass die Natur turnusmässig diese Kohlen-, Gas- und Ölbestände abbrennen muss, weil unser kleiner Planet ein geschlossener Kreislauf ist, in dem jetzt schlichtweg CO² fehlt und diese ist für den Weschsel in der Evolution unerlässlich. Kein CO²-kein Leben. Der Klimawandel ist also ein turnusmäsiger Prozess, der durch unsere 7Mrd-fache Population ordentlich angetrieben wird.
Die Öl und Gasförderung in Europa hat ihre besten Zeiten hinter sich, die Reserven in Europa waren vergleichsweise klein und es wird seit langem gefördert. Europa wird den grössten Teil seiner fossilen Energie importieren müssen, ähnlich wie Japan. Der Begriff peak oil Europe ist nicht fehl am Platz, und die Hubbart Kurve hilft die zukünftigen Fördermengen zu schätzen. Grosse Vorkommen sind leichter zu finden als kleine, Schieferöl ist in Wirklichkeit seit langem bekannt, aber die Förderung war bis vor einigen Jahren unrentabel. Europa ist ausserdem geologisch sehr gut untersucht. Die IEA weist nur daraufhin, dass der Depletion der bekannten Vorkommen entsprechende Neufunde gegenüberstehen müssen. Daher der Ruf nach mehr Exploration.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.