Hannes Stein / 13.08.2012 / 12:30 / 0 / Seite ausdrucken

Warum mir Gore Vidal nichts bedeutet

Ein Mann, der in seiner Jugend zur “America-First”-Bewegung gehört hat (Charles Lindbergh und so); der einen schlechten Roman über Amerikas größten Präsidenten verfasst hat, in dem er Lincoln als eine Art Protofaschisten zeichnet; der nach dem 11. September endgültig durchgedreht ist; ein solcher Mann ist mir nun doch relativ egal.

Christopher Hitchens:

But I have now just finished reading a long interview conducted by Johann Hari of the London Independent (Hari being a fairly consecrated admirer of his) in which Vidal decides to go slumming again and to indulge the lowest in himself and in his followers. He openly says that the Bush administration was “probably” in on the 9/11 attacks, a criminal complicity that would “certainly fit them to a T”; that Timothy McVeigh was “a noble boy,” no more murderous than Generals Patton and Eisenhower; and that “Roosevelt saw to it that we got that war” by inciting the Japanese to attack Pearl Harbor. Coming a bit more up-to-date, Vidal says that the whole American experiment can now be described as “a failure”; the country will soon take its place “somewhere between Brazil and Argentina, where it belongs”; President Obama will be buried in the wreckage—broken by “the madhouse”—after the United States has been humiliated in Afghanistan and the Chinese emerge supreme. We shall then be “the Yellow Man’s burden,” and Beijing will “have us running the coolie cars, or whatever it is they have in the way of transport.” Asian subjects never seem to bring out the finest in Vidal: he used to say it was Japan that was dominating the world economy, and that in the face of that other peril “there is now only one way out. The time has come for the United States to make common cause with the Soviet Union.” That was in 1986—not perhaps the ideal year to have proposed an embrace of Moscow, and certainly not as good a year as 1942, when Franklin Roosevelt did join forces with the U.S.S.R., against Japan and Nazi Germany, in a war that Vidal never ceases to say was (a) America’s fault and (b) not worth fighting.

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