Ah ja, jetzt ist mir auch klar, woher das leicht beschädigte Verhältnis Prof. Münklers zu seiner Studentenschaft stammt: Es ist gelebte mürrische Indifferenz.
Diese ganzen nachträglichen Analysen und Erklärungsversuche - von Herrn Broder hier sehr schön demaskiert - bringen uns sowieso nicht weiter. Mit etwas mehr Pragmatismus und Konsequenz kann man zumindest die Wahrscheinlichkeit derartiger Anschläge reduzieren. Zum konkreten Fall Nizza springen mir zwei Punkte ins Auge: 1. Warum wurde der Attentäter, der sich ja als Tunesier mit Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich aufhielt, nicht schon nach seiner ersten Straftat konsequent zurück in sein Heimatland geschickt? So etwas müsste europaweit praktiziert werden, insbesondere in Frankreich, aber auch in Deutschland. Inclusive sämtlicher radikalislamischer “Gefährder”, die ja bislang nur unter enormen Kosten zum Teil rund um die Uhr beobachtet werden. 2. Wenn ich den Berichten glauben darf, passierte der Attentäter die Sicherheitskräfte mit der Angabe, er wolle Eis verkaufen. Wie dämlich kann man sein, jemanden nach den zahlreichen Anschlägen im Vorfeld mit dieser Aussage in einem 20-Tonnen-LKW passieren zu lassen? Zusammengefasst: Schon im Vorfeld eine Null-Toleranz-Strategie fahren reduziert die Wahrscheinlichkeit von Anschlägen - das ist immerhin schon ein Teilerfolg, wenn man auch nicht jeden verhindern kann.
Mich wundert, dass Herr Güllner von FORSA noch nicht Professor wurde; er sondert ähnlich “mürrischen” Stuss ab. Man sollte bei solchen “Experten” bedenken, dass viele Professoren heute nach Parteibuch vor Qualifikation berufen werden.
Ist schon komisch, seit die GEZ-Zwangsgebühren von “unserer” Regierung eingeführt wurden, schaue ich außer Sportsendungen kein Fernsehen mehr. Diese sogenannten freien, unabhängigen Medien sind zu einer Truppe von Lemmingen verkommen. Warum macht die Bundeswehr in Deutschland keinen Putschversuch ? ......... ach ja, die sind wahrscheinlich gerade mit dem Bau von Kindergärten beschäftigt. :-)
Wir sollten jetzt keinesfalls alle LKW-Fahrer pauschal verurteilen.
Eigentlich müsste vor jeder Nachichtensendung der Öffentlich-Rechtlichen, analog zu Krimis ab 21:45 Uhr, der Hinweis “Diese Sendung ist für Jugendliche unter 16/18 Jahren nicht geeignet” erscheinen. Soviel geballte Dummheit innerhalb einer relativ kurzen Sendezeit ausgestrahlt zu bekommen, ist ja eigentlich schon eine Leistung an sich. Zur Bildung taugt eine solche Sendung somit nur dann, wenn man, wie Sie, verehrter Herr Broder, auch in der Lage ist, diese Dummheit auch zu erkennen und entsprechend einordnen zu können. Ich möchte keine Jugendlichen, die schulterzuckend, sollte auf der anderen Straßenseite eine Bombe hochgehen sagen:“Shit happens, lässt sich halt nicht ändern. Vom Auto überfahren zu werden ist tausendmal wahrscheinlicher. Hat der Professor in den Tagesthemen gesagt, und der muss es ja wissen, denn sonst wäre er ja nicht Professor…”. Aber ich denke genau das wollen unsere Politiker. Wenn man dem “Pack” erst einmal das Bewusstsein dahingehend vernebelt hat, dass man gegen solche Mörder nichts unternehmen kann, lässt es sich als Politiker sehr gut leben, da man von der Pflicht, etwas zu ändern oder gar sein Weltbild zu korrigieren, faktisch befreit ist. Die Verantwortungslosigkeit in diesem Lande (von Politik, Wissenschaft oder politisch desonteressierten Bürgern), trägt mittlerweile pathologische Züge.
Und wer sich das von Herrn Münkler noch mal ansehen möchte: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-199933.html Mich macht Berichterstattung dieser Art einfach nur noch wütend. Fühle mich an die Aussagen von Roger Willemsen im Zusammenhang mit 9/11. erinnert.
Im Dünkeln ist gewissermaßen und ganz gelassen prächtig münkeln! http://www.ndr.de/kultur/Herfried-Muenkler-zu-Anschlaegen-in-Bruessel,journal298.html Zitat daraus: “Münkler: Diese Anschläge sind ja gewissermaßen so gefährlich, weil sie ein Angebot sind, darauf entweder nach dem Modell des Kriminalitätsparadigmas oder nach dem des Kriegsparadigmas zu reagieren. Und de facto handelt es sich um Akte der Kriminalität und nicht des Krieges. Selbst wenn man dort Militär einsetzt, hat das eher symbolische Bedeutung. Und dann muss das Militär nach den Maßgaben der Polizei agieren. Mit schweren Waffen kann man dort sowieso nichts erreichen. Aber natürlich erwartet die Gesellschaft eine starke Reaktion. Und diese starke Reaktion besteht dann darin, wenn Politiker vom Krieg sprechen. Wir sollten klug sein und uns davon fernhalten, denn Krieg heißt, dass man letzten Endes in die Logik von Sieg und Niederlage hineingerät. Es ist klug, wenn man im Auge behält, dass das eine Auseinandersetzung ist, die am Schluss darüber entschieden wird, wer die größere Zeit und die größere Gelassenheit hat. Das sind die strategischen Ressourcen in diesem Konflikt. Wer sich da zu sehr aufregt und sich selbst in ein hysterisches Gegenhandeln hineinredet, wird nicht erfolgreich sein.” Danke, lieber Herr Broder, für den scharfsinnigen Artikel!
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