Manfred Haferburg / 27.01.2016 / 20:30 / 8 / Seite ausdrucken

Von Gutflüchtlingen und Nichtsogutflüchtlingen

Freiburg, die bunte Willkommensstadt. Und nun das: Nach dem von mehreren Clubbetreibern in Freiburg verhängten Zutrittsverbot für Asylbewerber sucht die Stadtverwaltung nach Lösungen. Die Betreiber begründeten ihr Vorgehen mit Taschendiebstählen und sexuellen Belästigungen. Angeblich haben die arabisch aussehenden Männer sogar Kabinen der Damentoilette gestürmt. Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) empfiehlt den Clubbetreibern, mehrsprachige Flyer mit Verhaltensregeln zu verteilen und entsprechende Regeln auf T-Shirts zu drucken. Er wolle die Vorfälle nicht verharmlosen, sagte er. Er sagte auch nicht, wer die T-Shirts tragen soll. Vielleicht meinte er ja taubenblaue Ganzkörper-T-Shirts mit kleinen Sichtgittern vorm Gesicht?

Der grüne Bürgermeister wies zugleich darauf hin, dass es sich bei den mutmaßlich Verdächtigen um eine "schwierige Klientel" handele. "Die Probleme mit Asylbewerbern sind wirklich kein Massenphänomen" Es gehe um junge Männer, die "kampfbereit und bewaffnet seien. Sie kommen aus Tunesien, Marokko, Algerien und vom Balkan. Mit Flüchtlingen aus Syrien hat das wenig zu tun." Wäre diese Aussage vom AfD-Höcke gekommen, müsste der Salonjakobiner Jacob Augstein jetzt von seiner Schnappatmung wiederbelebt werden.

Nun geschieht etwas, vor dem die Willkommenheißer uns immer wieder gewarnt haben. Aber es sind nicht die bösen Rechten, die das machen. Sie selbst, von den Grünen bis zum Innenminister, pauschalisieren und hetzen was das Zeug hält gegen eine ganze Gruppe der „Schutzsuchenden“, nämlich die Marokkaner, Tunesier, Allgerier und Balkanländer. Von denen sind aber ganz sicher nicht alle Vergewaltiger und Diebe. Und sie sprechen pauschal eine andere Gruppe frei, die Syrer. Sie wollen uns glauben machen, dass jetzt allen Syrern in Deutschland kleine Engelsflügelchen gewachsen sind.

Kann mir das mal jemand erklären? Welches gesteigerte Interesse haben die Medien und die Regierungsvertreter daran, dass die Syrer unbedingt aus diesem Konflikt herausgehalten werden müssen?

Und, ein bisschen peinlich ist es ja schon nach Köln. Welche Sorte „junge Männer“ waren denn die Übeltäter? Ausländer? Flüchtlinge? Schutzsuchende? Ankommende? Asylbewerber? Asylsuchende? Arabischaussehende? Arabischstämmige? Nordafrikaner? Immigranten? Migranten? Kombattanten? Mutanten?

Da rächt sich der pauschal vernebelnde Flüchtlingssprech. Da bisher zwischen all diesen Arten nicht unterschieden werden durfte, sondern alles nur edle „Flüchtlinge“ oder „Schutzsuchende“ sein mussten, sitzt man jetzt bis zum Hals in der politisch korrekten Tinte. Aber ab jetzt wird unterschieden: Zwischen Gutflüchtlingen und Nichtsogutflüchtlingen.


Wie soll es weitergehen? Ich schlage den Plan A3 (mehr vom Selben) vor:

- Volker Beck verklagt die Freiburger Clubs vor dem Menschenrechtsgerichtshof.

- Julia Klöckner hält einfach mal die Klappe

- Heiko Maas gründet eine weitere Initiative „Gegen Rechts“ und verschärft die Gesetze.

- Peter Altmeier stellt fest, dass die Kanzlerin wie immer alles richtiggemacht hat.

- Die Freiburger Clubs werden verstaatlicht und in Welcome Zentren umgebaut.

- Und Claudia Roth bereitet eine Zweistaatenlösung für Deutschland vor.

 

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Leserpost

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Thomas Vollmer / 29.01.2016

Ja, so ist das, wenn einen gewisse Umstände, die man einfach nicht wahr haben wollte, mit voller Wucht treffen. Plötzlich sehen dann selbst die Betreiber des links-alternativen Clubs “White Rabbit” keine andere Möglichkeit als den Ausschluss aller “Geflüchteten” aus ihrem Hoheitsgebiet, um den Problemen mit den “Schutzsuchenden” aus dem Weg zu gehen. Eben noch voller Inbrunst “Kein Mensch ist illegal” gerufen, morgen schon die eigene Türe verschlossen. Die Party muss schließlich weiter gehen. Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll. Danke für Ihren Artikel.

Johannes Lambert / 28.01.2016

Angesichts der existentiellen Gefahren für Deutschland ist die Völkerwanderungspolitik der Altpartien zwar tief traurig, aber dennoch ein herzliches Dankeschön an den Autor für seinen Plan A 3. Man konnte endlich einmal über das Ganze lachen!

stefan kliehmt / 28.01.2016

Auf den Punkt! Genau dahin, wo’s wehtut! Danke, Herr Haferburg!

Thom Hillers / 28.01.2016

Wir lachen, aber genauso könnte es kommen. Wenn ganze Stadtteile und Städte in NRW zur No-Go-Area werden, in denen die Bundesrepublik ihre staatliche Kontrolle verloren hat, ist die “Zwei-Staaten-Lösung” bereits Wirklichkeit.

Frank Jankalert / 27.01.2016

In Deutschland gebietet die herrschende Ideologie, Migranten als Opfer zu sehen. Damit stecken wir in einer Falle. Merkel hat den letzten Rest an Differenzierung abgeschafft. Mit dem Ergebnis des Ganzen werden viele nicht leben wollen. Wer will oder muss sich mit dem belasten, was hier angerichtet wurde?

Peter Schuh / 27.01.2016

Ich stimme dem Plan A3 vollständig zu! Ergänzend fehlt nur noch Wolfgang Schäuble der die notwendigen Aktivitäten mal schnell mit 100 Milliarden aus dem Staatshaushalt finanziert und dafür auf vorhandene Mittel zurückgreift die selbstverständlich keine Belastung für die Bürger darstellen, nirgends eingespart werden müssen und zu keiner zusätzlichen Steuerbelastung führen.

Christian Kollmannsberger / 27.01.2016

Mit spitzer Feder - herrlich “alternativlos”! Wenn die ganze Sache inzwischen leider nicht so ernst und prekär wäre, könnte man nicht nur schmunzeln sondern auch lachen.

Reiner Hoefer / 27.01.2016

Mir gefällt das sehr, was Sie schreiben, wie Sie schreiben! Ganz groß! Und alles trifft ins Schwarze. Herzlichst Reiner Hoefer

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