Pardon, Herr Ederer, habe ich doch statt Verkehrsstaus im ersten Überfliegen Verkehrsstuss gelesen, macht dass die Äußerung von Herrn Minister? Mit dem Ausbau der Schiene in der Brandenburger Provinz sieht es zumindest im ÖPNV selbst im berlinnahen Raum immer noch so aus: Man macht ein alltagsuntaugliches Angebot seitens Bus und Bahn, vergießt dann Krokodilstränen darüber, dass dieses Angebot so schlecht genutzt wird und die Landesregierung bestellt eine weitere Strecke ab. Im ör Lokalradio wird gerade, während ich hier schreibe, über die Auseinandersetzung zwischen Landesregierung und DB um die beabsichtigte Schließung eines Bahnreparaturwerks berichtet. Es scheint ein Unterschied zwischen hehren Idealen in einer grünen ideologischen Ministerrede und der technischen und ökonomischen Realität zu bestehen.
Der vermeintliche logische Kurzschuss ist kein Alleinstellungsmerkmal, auch konservative Minister versuchen, im Windschatten aktueller Ereignisse ihre Agenden zu befördern. So forderte Innenminister de Maiziere anläßlich eines durch einen psyschisch problembelasteten Copiloten herbeigeführten Flugzeugabsturzes die Einführung einer Ausweispflicht für die Flugpassagiere. Das diese Forderung in dem Zusammenhang kompletter Unsinn ist, weiß er selbst.
An und für sich ist der Schlussgedanke, also wieder mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern nicht falsch. Sie allerdings in diesem Zusammenhang und als letztendliches Resultat der eigenen desaströsen Politik zu fordern, milde ausgedrückt sehr dreist. Wobei dass ja die Spielregeln der Politik sind, also das Parteiübergreifende Versagen mit solchen Aussagen zu Kaschieren.
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