Peter Grimm / 01.02.2018 / 12:00 / 10 / Seite ausdrucken

Veggie, halal, rosa und süß

Ist es in den heutigen Zeiten fortgeschrittener Geschlechtergerechtigkeit nicht schon unanständig, wenn eine Firma, die Frauen als Werbeträger benutzt, selbige auf Plakaten und Werbeclips in süßes Barbie-Rosa taucht? Nicht immer. Wenn beispielsweise die wichtigste Protagonistin im Kopftuch wirbt, ist das bestimmt erlaubt. Schließlich kann man ja mit dem Schleier, der anzeigt, dass es sich bei der Frau um eine ehrbare Muslima handelt, keine sexistische Werbung machen, oder?

Katjes nutzt jetzt eine muslimische Kopftuchträgerin als Werbeträgerin für vegane Süßigkeiten. Das ist eigentlich ganz clever. Es liegt im politisch-korrekten Trend, man kann muslimische Kundschaft erreichen, und auch Nichtmuslime glauben vielleicht einer Frau, die als Muslima in der Einhaltung von Speiseverboten erfahren ist, eher als unverschleierten Veganerinnen, die kein sichtbares Zeichen für die Unterwerfung unter strikte Regeln tragen.

Was vegan ist, ist bekanntlich auch halal. Da liegt doch im Veganen die Zukunft der Integration oder? Katjes präsentiert ein rosa Bild vom neuen Deutschland, und es könnte so schön sein. Doch jetzt liest man: Die Muslimin ist gar keine Muslimin:

Vicenca Petrovic, das Gesicht unter dem Hidschab, hat in ihrem Instagram-Profil ein Foto mit Weihnachtsbaum und Geschenken von einer Feier mit der Familie in Berlin gepostet. Das Model macht auch regelmäßig Fotos in Bademode und Dessous. In Istanbul entstandene Aufnahmen mit dem Hashtag #Pakistaniwedding (Hochzeit in Pakistan) zeigen sie ohne Kopftuch und mit einem rückenfreien Kleid.

Nicht einmal dem Kopftuch kann man mehr glauben.

Mehr hier: https://www.youtube.com/watch?v=v1j4sSl7Gog

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Leserpost

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Marcus Oehler / 01.02.2018

Ich kaufe weder Veggie- noch Bio-Lebensmittel. Das eine ist Unsinn, das andere legaler Betrug. Und so hat Katjes einen Kunden weniger.

Helene Kaiser / 01.02.2018

Katjes ist ab sofort von unserer Einkaufsliste gestrichen.

Marcus Sommer / 01.02.2018

Es stellt sich ohnehin die Frage, ob Katjes mit der Umstellung der Rezepte auf vegan die winzige Gruppe der Veganer im Auge hatte oder strategisch klever auf die große und immer größer werdende Gruppe der Kinder, deren Süßigkeiten halal sein müssen abzielt. Wie dem auch sei, Katjes schmeckt seither nicht mehr. Mir nicht und meinen Kindern auch nicht.

Gerold Schreiber / 01.02.2018

“Kommentare sind für dieses Video deaktiviert.” - Ok, alles klar. Und Katjes ist vom Speiseplan gestrichen. Und zwar für die ganze Familie und wohl auch für alle in meiner Umgebung, die ich über diese kultursensible Aktion von Katjes informieren kann.

Gudrun Meyer / 01.02.2018

Die Sache ist doch ganz einfach. Der barbierosa Hidschab führt nicht zu negativen Auswirkungen auf Katjes. Selbst, wenn der Versuch misslingen sollte, die auf halal polierten Süßigkeiten den muslimischen Käufern anzudrehen, verliert Katjes ja eben nicht die ungläubigen, die an eine gewisse Islamisierung des Alltags sowieso schon gewöhnt sind. Generell bringt diese Islamisierung kaum Nebenwirkungen und Risiken für die Wirtschaft mit sich, andernfalls gäbe es sie nicht. Die Masche ist übrigens schon nicht mehr ganz neu. Im Herbst 2017 grinste eine Frau aus einem grünen Hidschab heraus für irgendeine politische Kampagne des Familienministeriums oder auch nur der regionalen Verwaltung von einem riesigen Plakat herunter. Solange die immer offenere Eroberung Deutschlands und Westeuropas (“Willkommenskultur” oder “Multikulti ist wunderbar”) nicht zu wirtschaftlichen Verlusten führt, gilt sie als folgenlos. Diejenigen, die den Invasoren (“Flüchtlingen”) schon jetzt permanent “Respekt” erweisen und sich auch schon mal begrabschen bis vergewaltigen lassen müssen, haben keine gemeinsamen und starken wirtschaftlichen Interessen, keinen Einfluss und keine Lobby. Im Gegenteil, ihnen stehen echte und starke Lobbys wie Pro Asyl und die Amadeu-Stasi-Stiftung gegenüber.

Elmar Schürscheid / 01.02.2018

Was nicht passt wird passend gemacht. Hauptsache es werden neue Konsumenten gefunden. Freie Marktwirtschaft. Da haben Kultur, Ethik, Religion und Moral nix zu lachen.

Jean Pirard / 01.02.2018

Alles Lug und Trug. Aber es bleibt dabei: Das Kopftuchtragen hat eine Signalwirkung.  Und wieso eigentlich das arabische ‘Muslima’ Herr Grimm? Im Deutschen heißt es doch so schön Muslimin oder Moslimin.

Nicholas van Rijn / 01.02.2018

Die zunehmende Präsenz von Muslima in der Werbung zeigt ja nur, dass das Zielpublikum eine kritische Menge überwunden hat, sodass sich die direkte Ansprache mittels einer Kampagne lohnt. Vielleicht war vor etlichen Jahren die “Zielgruppe” (islamisch, weiblich, jung,...) einfach noch zu klein.

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