Sehr geehrter Herr Broder, Heute-Journal vom 31.01.2018, die 92-jährige Holocaust-Überlebende Frau Anita Lasker-Wallfisch redet im Deutschen Bundestag und liest ihre Rede von einem Manuskript ab. Auszüge daraus: Nachrichtensprecherin: “Die Ausgrenzung Anderer darf nicht mehr passieren, meint Lasker-Wallfisch und lobt die Rolle Deutschland in der Flüchtlingskrise” Frau Lasker-Wallfisch spricht: “Für uns haben sich damals die Grenzen hermetisch geschlossen und nicht wie hier geöffnet, dank dieser unglaublich generösen, mutigen, menschlichen Geste die hier gemacht wurde.” Klatschen, Kameraschwenk zur AfD-Fraktion. Sprecherin: “An dieser Stelle klatscht die AfD-Fraktion geschlossen nicht mit.” Nach Beendigung der Rede Bilder der sich erhebenden Beifall gebenden Abgeordneten. Sprecherin: “Am steht der Bundestag; und er steht komplett. (...)”. Darf man so etwas ganz vorsichtig “Instrumentalisierung” nennen oder verbietet dies der Respekt vor der alten Dame, der unser aller Respekt und unsere Würdigung unbedingt zusteht?
Johannes Gross hat auch dem Herrn Höfer seinerzeit Komplimente gemacht, die Böswillige heute breit grinsend zitieren könnten. Es ist doch so, dass die deutschen Nachgeborenen, nicht nur die Linken, es immer abgelehnt haben, in den judenfeindlichen Ideologien eine Massenbewegung zu sehen, die zwar in Deutschland seinen Schwerpunkt hatte, aber rund um den Globus reichte. Es ist doch nur einzusehen, dass die Weltwirtschaftskrise den damaligen Ideologen das propagandistische Vorhaben überaus leicht machte. Das müssen sich die Juden auch selber eingestehen. Nicht so, wie es die mittlerweile berüchtigte KGH in ihrer Zeit als Präses der Evangelischen Kirchen forderte: “Wir Christen dürfen nie wieder zusehen, wie so etwas geschieht.” Ich halte das für noch perverser, als wenn sich heute gut abgesicherte Unverbesserliche an irgendwelchen Devotionalien aus der Dunklen Epoche aufgeilen.
.... ja und obszön ist nicht nur der sich selbst verbietende vergleich von flüchtlingen in der jetztzeit in deutschland und verfolgten juden aus der zeit des nationalsozialismus sondern auch, dass mit einem enormen aufwand betriebene radikale wegsehen vor den real existierenden problemen. wenn “ahmad” wie alice im wunderland in einem klassenzimmer der 6 klasse einer realschule in deutschland “aufpufft” erwacht er in einer welt die ihn in den meisten fällen überfordern muss. gleichberechtigung, gewaltfreiheit in der schulischen erziehung und bildung, indivduelle entfaltungsmöglichkeiten etc. wahlfreiheiten wohin man blickt. er soll in 2 jahren (dann läuft seine sprachförderung aus) so gut deutsch lernen und sich in eine kultur einfinden die seine eltern ihm nicht vermitteln können weil sie ohne vorsprung vor einer mammutaufgabe stehen und diese womöglich nicht erlegen können. differenzierungen zerplatzen an den klippen der wirklichkeit. alles wird in einen gutmenscheneintopf gestopft und heraus kommt was gequirrltes. ps: letzte woche stand an unserer tafel im klassenzimmer das wort “jude” . die kinder können keinen geschichtlichen kontext erstellen weil sie noch zu jung sind aber aus der dunklen grundierung einer mit diskriminierenden bildern handlagenden erziehung ahnen sie, dass es ein schimpfwort ist…...
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