“Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft”, hat uns George Orwell gewarnt. Und deshalb sollten wir diesen scheinbar unbedeutenden Akt der Selbstzensur ernst nehmen.
“Welche Lehren?” die UN aus dem Voelkermord an den Tutsi zu ziehen gedenkt, wenn sie ueber den an den Armeniern nicht reden will, wuerde auch Tobias Blanken gerne wissen:
“Der Völkermord an den Armeniern ist für die UN also ein “anderes Thema”. So wie die Darfuris ein “anderes Thema” sind. Raphael Lemkins Traum von einer Welt ohne Genozide fällt womöglich auch unter diese Kategorie. Oder in die Kategorie “UN-Sonntagsreden”. Irgendwann, wenn es UN-Ausstellungen über den Völkermord an den Darfuris gibt, dann werden sicher wieder neue Lehren gezogen. Und wieder wird man in diesen feierlichen mea-culpa-Reden differenzieren: Zwischen Völkermorden, an deren Erinnerung sich keine Regierung stößt, und zwischen Völkermorden, von denen man nichts wissen will, weil man ja sonst selbst handeln müßte.”
PS: Eigentlich muesste Frankreich nun die UN vor Gericht stellen. Lustige Vorstellung. Kein lustiges Thema.