Der Nahe Osten ist eine rückständige, uninteressante Weltgegend, schreibt Edward Luttwak in einem sehr lustigen Essay in “Prospect”. Wir sollten ihn endlich sich selbst überlassen, denn er ist völlig irrelevant. Der israelisch-arabische Konflikt wird chronisch überschätzt. Er ist weder besonders wichtig noch besonders blutig. (So ähnlich hatte sich übrigens schonmal Tom Friedman geäußert—eine seiner Kolumnen begann mit dem schönen Satz: “I am fed up with the Middle East.”)
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Vor allem, schreibt Edward Luttwak, sollten wir nicht den Fehler wiederholen, den die Briten und Franzosen gegenüber Mussolini machten: Sie hielten seine Phantasiearmeen für echt! Es mag also gute Gründe geben, die Nuklearanlagen des Iran nicht zu bombardieren, aber seine militärische Stärke gehört ganz gewiss nicht dazu. Die existiert nämlich nur auf dem Papier.
Ein sehr lustiger Essay—nur verrät auch Luttwak nicht, was wir dagegen tun sollen, dass Saudi-Arabien sein Ölgeld unter anderem dazu verwendet, um seine Primitivo-Brutalo-Version des Islam rund um den Globus zu exportieren—und was passieren wird, wenn die absolute Waffe in die Hände von durchgeknallten Religionsvirtuosen in Teheran fällt.