Paul Nellen / 16.09.2017 / 10:24 / 2 / Seite ausdrucken

Tunesien erlaubt Musliminnen Ungläubige zu heiraten

Die Gewalt des Islam über Menschen gründet stark in den religiösen Regeln, die das soziale Verhalten speziell der muslimischen Frau betreffen. Musliminnen dürfen keine Nicht-Muslimen heiraten – das ist von allen einschlägigen, von der Muslimin einzuhaltenden Vorschriften die wichtigste. Schließlich könnte der nicht-muslimische Mann ja, seiner supremativ-dominierenden Rolle in der islamischen Ehe gemäß, zugleich die nicht-muslimische Erziehung der Kinder bestimmen – ein Anschlag auf das Wachstumsgeheimnis der islamischen Weltgemeinschaft, der ummah.

Tunesien, noch immer im arabischen Frühlingsrausch, macht mit dieser tragenden Säule der Entmündigung der islamischen Frau Schluss. Es erlaubt Musliminnen jetzt, auch einen Nicht-Muslimen zu heiraten. Ein revolutionärer Akt, zweifellos. Die orthodoxe Konterrevolution wird wohl nicht lange warten, um diese Gewährung eines grundlegenden Menschenrechts für Musliminnen wieder zu kassieren. Ob DITIB, Milli Görüs oder Zentralrat der Muslime, solidarisch mit dem tunesischen Islam, ihren Musliminnen jetzt die gleiche Ehefreiheit einräumen werden?

In den Staatsverträgen und Gleichstellungsverhandlungen zwischen Staat und Islam hat die entscheidende Ungleichbehandlung der Muslimin gegenüber dem Muslim, der selbstverständlich eine Nicht-Muslimin heiraten kann, in einer Religion, aus der niemand bei Strafe des Todes austreten darf, noch nie eine Rolle gespielt. Die Albogas und Mazyeks dieses Landes werden sich wohl auch in Zukunft auf das heimliche Wohlfühlprinzip im Verkehr zwischen Staat und Islam verlassen können: Ungestellte Fragen helfen unlösbare Probleme zu vermeiden. Die "Deutsche Islam-Konferenz" findet ihre Themen ab sofort nicht in Berlin. Sie werden in Tunis gestellt.

Link: Tunisian women free to marry non-Muslims

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Wilfried Cremer / 16.09.2017

Bei der Gelegenheit: Man sollte endlich auch einmal die Verachtung der Muslime gegenüber der “Kultur” der Ungläubigen verstehen, in der millionenfach die (Ehe)Betten mit (Achtung: Tabuthema!) Hunden geteilt werden, die praktisch als Ersatzkinder für die millionenfach abgetriebenen richtigen Kinder fungieren und aufgrund ihres fehlenden Gewissens und der Mensch-Tier-Angleichung ein wohltuend erstinkendes Sedativ abgeben.

Gisela Tiedt / 16.09.2017

Es ist skandalös und unfassbar, dass in Deutschland die Tatsache, dass Muslime keine Religionsfreiheit genießen, von Staats wegen nie thematisiert wird. Kein Muslim darf seine Religion verlassen. Und bisher gilt hier ebenso, dass keine muslimische Frau einen andersgläubigen oder atheistischen Mann heiraten darf. Diese Religion beansprucht Rechte ohne Ende unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit und unsere Regierungsvertreter merken die Paradoxie nicht?

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Paul Nellen / 27.12.2021 / 06:15 / 108

Minderheiten, nicht Mehrheiten, geben den Ton an

Dass und wie es kleine, aber entschlossene ideologische oder religiöse Minderheiten ohne viel Aufwand schaffen, der völlig anders gepolten ignoranten Mehrheit nach einiger Zeit ihre…/ mehr

Paul Nellen / 09.07.2020 / 10:00 / 98

Filmförderung: Gegen Zensur hilft nur Selbstzensur

Die Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein gibt soeben bekannt: "Ab sofort sind Antragsteller*innen dazu verpflichtet, einen Fragenkatalog zur Diversität ihres geplanten Projektes zu beantworten. So sollen sie zur bewussten…/ mehr

Paul Nellen / 14.02.2020 / 15:00 / 16

Anmerkungen eines Presstituierten

Unser junger „Verein Säkularer Islam Hamburg e.V.", in dessen Vorstand ich mit Necla Kelek und Hamideh Kazemi sitze, befindet sich wenige Tage später schon im investigativen Fadenkreuz der Shiiten-Islamistenbrüder Özoguz vom shiitischen…/ mehr

Paul Nellen / 15.11.2019 / 13:00 / 25

Neuer OB in Hannover: Was ist ein “liberaler Muslim”?

Ein Grüner mit türkischem "Migrationshintergrund" übernimmt erstmals einen Oberbürgermeisterposten in einer deutschen Großstadt, der viertgrößten im Lande. Hannover hört jetzt die nächsten Jahre auf Belit…/ mehr

Paul Nellen / 02.09.2019 / 13:29 / 15

Kooperation mit orthodoxem Islam im Sinne des Friedens?

Das größte Hindernis für ein Umsteuern der deutschen Politik der Umarmung der multiplen Kohorten des orthodoxen Verbandsislam und für ein Ende des bedenkenlosen politischen Eingehens…/ mehr

Paul Nellen / 31.08.2019 / 16:30 / 19

Warum das Kinderkopftuch nicht an unsere Schulen gehört

In der aktuellen Debatte um das Kopftuch an unseren Schulen für Schülerinnen bis zu ihrem 14 Lebensjahr oder darüber hinaus sollten ein paar einfache Wahrheiten…/ mehr

Paul Nellen / 25.07.2019 / 14:30 / 50

Was wollen, Walid?

Ein bekannter afghanischstämmiger Berliner Film- und Fernsehproduzent veröffentlichte dieser Tage im Tagesspiegel einen beschwörenden Aufruf an die „Muslime, sich zu wehren”.   Er beklagt, dass…/ mehr

Paul Nellen / 28.06.2019 / 12:00 / 28

„Manche haben nicht das Recht, rechtzuhaben”

Eine Schlagzeile von neulich: „Rupert Scholz wirft Bundesregierung andauernden Verfassungsbruch vor". Soweit ist die Erosion der Merkel-Macht mittlerweile schon gediehen, dass ein Staatsrechtler und ehemaliger…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com