Meiner Meinung nach ist es zu früh, über dieses Steuerprojekt Trumps zu jubeln. Es kann gut sein, dass nach einem Strohfeuer-Effekt nur Blasen in diversen Anlageklassen bleiben und Schieflagen bei Staat und Kreditgebern, die dann wieder aufwändig repariert werden müssen.
Schade, dass solche Jubelarien nötig sind, aber da die meisten unserer vorgeblichen Qualitätsjournalisten - man könnte fast meinen, sie schrieben nur bei der amerikanischen Mainstreampresse ab - sich darauf festgelegt haben, Trump dauerhaft wie eine Mischung aus Rotzbengel und Antichrist zu behandeln, braucht es immer mal wieder eine starke Gegenstimme, damit der ernsthaft interessierte Leser eine Chance bekommt, sich ein einigermaßen realistisches Bild von diesem Präsidenten zu machen.
Ich finde Trump auch unsympathisch, aber was er erreicht hat, ist schon stark. 1. Austritt aus der UNESCO. Kürzung des UN-Etats. 2. Umzug der Botschaft nach Jerusalem. 3. IS besiegt. Viele behaupten ja, es wäre vor allem Russlands Verdienst, aber es wurde doch immer moniert, dass Russland gerade nicht die IS-Stellungen bombardierte. 4. Er hat Nordkorea die Zähne gezeigt. 5. Er hat die richtigen Worte für Fidel Castro gefunden. 6. Er hat mit Taipeh telefoniert. Der vielbeschworene Eskalation zwischen Rot-China und Taiwan ist nicht eingetreten. Beiden Chinas ist das Geldverdienen wichtiger, als dass sie sich gegenseitig bombardieren und Werte zerstören. Wie war das gleich mit dem “schnöden Mammon”? Der “schnöde Mammon” bringt Peking davon ab, Unsinn zu machen. Wir sollten ihn anbeten, den “schnöden Mammon”. 7. Die Steuerreform ist nun auch endlich durch. Ich bin gespannt. Ich habe ca. 80000 € in US-Aktien angelegt, darunter auch Apple. Erwartet mich eine Sonderdividende, nachdem Apple die Gelder aus dem Ausland zurückgeholt hat? Dann muss ich Trump dankbarer sein als Wolfgang Schäuble, bei dem ich als Steuerzahler nur eine Melkkuh bin. Die Erhöhung des Grundfreibetrages im nächsten Jahr von 9000 € war zwar überfällig, aber ist doch lächerlich. Trump der Bürgerschreck. Das Hyperventilieren der deutschen Medienmaschinerie hat einen gewissen Unterhaltungswert. Trump macht, was er für richtig erachtet, ohne irgendwelche Winkelzüge. Obama hat zwar gesagt, Russland sei eine Regionalmacht, aber Obama hat nicht entsprechend gehandelt. Bei Trump ist es umgekehrt. Seine Drohungen gegenüber Nordkorea waren von selbstverständlicher Logik; die Hysterie wg. vermeintlicher Kriegstreiberei konnte ich nicht nachvollziehen. Mich würde es nicht wundern, wenn das nordkoreanische Regime unter dem Druck, initiiert durch Trump, zusammenbricht, ohne dass dafür eine Kugel einen amerikanischen Gewehrlauf verlassen musste. Es gibt hinter dem Kim-Bengel eine zweite Führungsebene, denen der Arsch auf Grundeis geht und dann wird geputscht. Und wenn ich mir den Kim-Bengel so anschaue: Das sieht mir schwer nach Diabetes, Bluthochdruck und Herzverfettung aus. Er sieht aus wie Dirk Bach, ist aber leider nicht so lustig.
Fehlt noch ein Punkt: Trump hat innerhalb eines halben Jahres geschafft, was keinem Präsidenten vor ihm gelang. China und Russland haben sich - teilweise - von Nordkorea distanziert und einigen Sanktionen sowie UN-Resolutionen zugestimmt und somit Nordkorea massiv unter Druck gesetzt. Wer jetzt daraus eine Provokation und Kriegstreiberei sieht, der sei an die Kuba-Krise unter Kennedy erinnert!!! Damals war die Gefahr für einen 3. Weltkrieg wesentlich größer und dennoch wird Kennedy dafür heute noch bejubelt.
Die SPD wäre nahe an Trump, wenn sie auf vernünftige Stimmen hören würde, die es in dieser Partei tatsächlich gab: “In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.” (Egon Bahr) Um heute Erfolg zu haben, reicht es völlig aus, ganz anders zu sein als Pattex-Politiker, die alles wollen nur keinen Streit, also null Demokratie und geräuschlose Verlängerung ihrer Macht.
Lieber Daddy Trump als Mutti Merkel. Daddy weiß wie man den Laden zu führen hat - Mutti weiß nur wie man an der Macht bleibt. Was ist besser für die Bürger und das Land? Keine Frage.
Mein Gott Herr Weimer, wie kann man als Journalist, der ernstgenommen werden möchte, sich noch auf irgendwelche offiziösen “Beliebtheitswerte” berufen - die großen amerikanischen Mediennetzwerke inklusive angeschlossener Meinungsforschungsinstitute sind genauso “very, very fake news” wie die GEZ-Medien mit ihren angeschlossenen Zweit-und Drittverwertern hierzulande - Trump war noch nie “unbeliebt” in den USA, sonst wäre er nicht zum Präsidenten gewählt worden. Und er war auch noch nie “unfähig”, sonst hätte er weder als Geschäftsmann reüssieren, noch sich nun seit einem Jahr erfolgreich gegen den amerikanischen deep-state und den von diesem fast täglich lancierten Rufmordkampagnen und Intrigen behaupten können.
Warum ist Donald Trump eigentlich für deutsche Politiker und Kommentatoren scheinbar das wichtigste Reizthema überhaupt? Die Politik der USA ist in erster Linie eine Angelegenheit der amerikanischen Bevölkerung. Die deutsche Politik macht so viele Fehler und ist ohne jede eigene Konzeption. Das sollte doch Thema genug sein!
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