Liebe weitere Olympia-Abstinenzler, sehr wahrscheinlich sind ‘wir’ mehr, als wir selbst vermuten. Meine Sippe , zum Beispiel, hat noch keine Minute für die Betrachtung der Veranstaltungen vertan. Es gibt Wichtigeres, dem man seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken muß. Brot und Spiele waren schon für die Tyrannen Roms willkommene Mittel, dem Volk die schmerzhaftesten Streiche und Hiebe zuzufügen. Die Hausherrin der ‘Waschmaschine’ in Berlin trachtet - wo möglich - nach Gleichem.
Danke, ich dachte schon, ich sei der Einzige, der diesem Korruptionsirrsinn nichts abgewinnen kann.
Wenn die eigentliche Idee der wettspiele zu Ehren des olympischen Zeus nicht in Vergessenheit geraten waere, koennte man gegen das Spektakel, das dem Amusement der Masse dient, nicht ernstlich etwas einwenden. Wäre gut, würden 3 Wochen lang allerorten alle Waffen schweigen. Ich sehe kein problem im Doping, im Kommerz, im Spektakel. Die leute wollen Spiele, also kriegen sie Spiele. Der Anspruch an die Spiele der Neuzeit ist zu hoch. Sport baut keine bruecken, veredelt nicht den geist und gesund ist er auch nicht. Es wäre an der Zeit, diese Heuchelei zu lassen. Es geht um Wettkampf, um Sieg und Versagen, darum, Amboss oder hammer zu sein. Hier kann der Sport etwas leisten, jedenfalls aber nicht auf moralischen Gebiet. Die Spiele sollten Spiele sein. Und die waffen schweigen. Dann wuerde das erhabene und die Bedeutung von selbst sich einstellen. Und selbst Zeus würde wieder zugucken.
Danke Herr Letsch, als Kind bin ich mit meinem sportbegeisterten Vater jeden Samstag zum Fußballspiel ins Stadion gegangen, oder zu Leichathletikmeisterschaften nach Erfurt und fand das alles prima, obwohl unsportlich zum Leidwesen meines Vaters. Ich habe am Radio gesessen als Recknagel gesprungen ist und jede Friedensfahrt mit verfolgt. Mit den Jahren bröckelte meine sozialistische Gesinnung genauso wie die roten Ansichten meines Vaters sich in sehr blassrosa verwandelten. Der Sport interessierte mich nicht mehr wegen seiner Ideologisierung und dann nach der Wende wegen des Geldes als Magnet , gerade im Fußball , schon gar nicht mehr. Es ist traurig, wie die jungen Menschen ausgenutzt werden, damit einige Wenige das große Geld verdienen . Und es ist frustrierend, dass ich die Spiele mit meinen Steuern und GEZ auch noch finanzieren muß.
Ist mir aus der Seele geschrieben. Jetzt sind wir schon zwei, die den Dopingfestspielen jegliches Interesse verweigern. Schlimm genug, dass sich diese “Sportler” vorsaetzlich die Gesundheit ruinieren, ich moechte denen nicht auch noch dabei zuschauen muessen.
Danke, Herr Letsch, für dieses erfrischende Bekenntnis. Ich kenne mindestens eine Person, die das ähnlich sieht. Nur das Geld als Hauptmotiv will ich für die multiplen Perversionen des olympischen Gedanken nicht gelten lassen. Die DDR und die UdSSR hatten andere Prioritäten: Sie demonstrierten, dass man wirtschaftlich zwar nicht ganz mit der Weltspitze mithalten konnte, der Sozialismus/Kommunismus aber dennoch den neuen Menschen geschaffen hatte, der “schneller - höher - weiter” konnte. Im Kampf der Systeme ließen sie ihre Spitzensportler antreten, um ihre “Überlegenheit” unter Beweis zu stellen. Spiele, fröhliche, weltoffene, faire oder friedliche, sind es schon lange nicht mehr. Inzwischen scheinen ideologiegetriebene Motive wieder dem Sieg beim Spiel (!) eine so hohe Bedeutung beizumessen, dass Einhaltung von Regeln in den Hintergrund geraten ist. Ich warte auf die Bekanntgabe der Geldsumme, die der Steuerzahler und der ARD/ZDF-Zwangsgebührenzahler für diesen Krieg gezahlt hat.
Danke. Endlich jemand der meine Ansichten zu Olympia in Worte fasst. Ich habe diesem Zirkus schon vor über 20 Jahren den Rücken gekehrt.
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