Volker Seitz / 23.01.2019 / 12:00 / Foto: Pixabay / 34 / Seite ausdrucken

Teufelskreise des Bevölkerungs-Wachstums

Die Kontrolle des Bevölkerungswachstums bleibt ein heikles Thema, und nur wenige vernünftige Politiker in Afrika und Europa wagen es, sich deutlich dafür auszusprechen. Viele Afrikaner sehen in der Geburtenregelung ein rassistisches Komplott, das darauf abzielt, Afrika zu entvölkern. Viele Kinder zu haben, gilt bei vielen Afrikanern als Zeichen von Wohlstand und Prestige. Dennoch: es stellt die schlimmste Bedrohung dar, der sich Afrika und Europa gegenüber sehen.

Der hohe Bevölkerungsanstieg verursacht Konfliktpotenzial: durch mangelnde Ernährungssicherheit, Wasserknappheit, Druck auf Bildungssysteme, Arbeitslosigkeit. Außerdem steigt bei einer höheren Population und Verteilungskämpfen die Aggression. Das Gesundheitswesen hält dem Druck einer rasant anwachsenden Population in weiten Teilen Afrikas nicht stand. Die wenigen Ärzte versuchen sich bessere Einkommensquellen zu erschließen als die in einem Distrikt-Krankenhaus. Sie verschwinden entweder in der Verwaltung oder ins Ausland. Im Vereinigten Königreich sind zum Beispiel mehr Ärzte aus Sierra Leone und mehr malawische Krankenschwestern im Einsatz als in ihren Heimatländern.

Familienplanung wird kaum akzeptiert: Mit Fertilitätsraten um sechs Kinder pro Frau (Deutschland 1,4) wird man kein Bevölkerungswachstum bremsen können. Antikonzeptiva gibt es zwar, aber selbst die Schwestern und Hebammen sind oft durchaus der Meinung, dass sechs bis acht Kinder normal seien. Der Entwicklungsstand eines Landes hängt eng mit dem Bevölkerungswachstum zusammen. „Wenn das Problem der Bevölkerungsexplosion nicht gelöst wird, sind alle anderen Probleme unlösbar“, wusste schon Aldous Huxley (1894-1963). Mit einer erfolgreichen Familienplanung hat zum Beispiel in Vietnam der nachhaltige wirtschaftliche Aufstieg begonnen. 

Der prominenteste Vertreter der neuen deutschen Weltgeschichtsschreibung Heinrich August Winkler, seit 1962 in der SPD, sagte am 15. Juli 2018 in einem Interview mit dem Deutschlandfunk zum Bevölkerungswachstum:

„[Zur Bekämpfung der Fluchtursachen] gehört aber auch, dass wir Ursachen ansprechen, die häufig bei uns nicht thematisiert werden. Dazu gehört die grassierende Überbevölkerung in nahezu allen afrikanischen Ländern, vor allem südlich der Sahara.“

Durch Entwicklungshilfe müssen Regierungen in Afrika durch Koppelung der Hilfsgelder an eine realistische Bevölkerungspolitik gedrängt werden. Frauenbildung, Frauenrechte und Frauenerwerbstätigkeit sind die beste Strategie für die Absenkung von Geburtenraten. Allerdings kann dies nicht von außen aufgezwungen werden, wenn die Widerstände zu groß sind. Deshalb sollte ein arabisches Land, zum Beispiel Tunesien, das durch Frauenbildungspolitik und Aufklärung eine Geburtenreduktion erreicht hat, mit ins Boot genommen werden. Dadurch könnte dem Vorwurf des Neokolonialismus begegnet werden. Mehr junge Mädchen müssen eine gute Schulbildung erhalten und darüber informiert werden, dass es Verhütungsmöglichkeiten gibt und dass sie nicht bereits als Jugendliche heiraten müssen. 

Moralischer Absolutismus 

Reinhard Müller schrieb am 14. Januar 2019 in F.A.Z. in seinem Leitartikel Aus Fehlern lernen:

..es geht um die Öffnungs-und Einladungspolitik... Unbeirrt und geradezu missionarisch hat die CDU-geführte Bundesregierung unter Angela Merkel das Gemeinwesen auf eine harte Probe gestellt. Die Grundfesten der Staatlichkeit waren in Gefahr. Die Folgen sind noch zu spüren, ein Ende nicht absehbar. Deutschland stand weitgehend allein auch in der europäischen Rechtsgemeinschaft. Das transnationale Sendungsbewusstsein wird weder von den Osteuropäern noch von den Briten und auch nicht von den Franzosen geteilt."

Da die meisten Afrikaner, denen ein Asyl- oder Flüchtlingsstatus vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nicht zuerkannt worden ist, dennoch in Deutschland bleiben, hat sich besonders in Afrika verbreitet, in Deutschland dürfe jeder bleiben (und wird versorgt), der es einmal hierher geschafft hat. Marcel Leubecher schrieb am 14. August 2018 bei Welt-Online

Die Chancen abgelehnter Asylbewerber aus Afrika auf Verbleib in Deutschland sind sehr hoch… Insgesamt stagnieren Abschiebungen auf niedrigem Niveau… Unvergessen ist etwa Bundeskanzlerin Angela Merkels (CDU) versprochene und nie umgesetzte ‚nationale Kraftanstrengung‘ zur Rückführung derer, die abgelehnt wurden.“ 

Oder die Ansage ihres damaligen Flüchtlingskoordinators Peter Altmaier (CDU): „2016 wurden etwa 700.000 Asylanträge entschieden und davon fast 300.000 abgelehnt. Diese Personen wollen wir zügig zurückführen, sonst leidet die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates.“ In der Zwischenzeit hat sich die Zahl der Abschiebungen nicht erhöht, 2017 waren sie sogar schon wieder leicht rückläufig. 90 Prozent aller abgelehnten Asylbewerber klagen gegen die Entscheidung, darunter 15 Prozent erfolgreich. Im ersten Halbjahr 2018 wurden in ihre Herkunftsländer 1.149 Afrikaner abgeschoben. Dank der Medien, dem Internet und einer größeren Zahl bereits Ausgewanderter sind potenzielle Migranten auch informiert, dass ausgewiesene Asylbewerber mit Einreisesperre wieder ungehindert ins Land kommen können.

Wir rauben die afrikanische Jugend

Die deutschen Außengrenzen werden nicht kontrolliert, mit Ausnahme einer Handvoll Übergänge in Bayern. Gunnar Schupelius schrieb in der Berliner Tageszeitung B.Z.: 

„Offenbar geht den Behörden auch zunehmend der Überblick verloren. Auf die Frage, wie viele Menschen sich in Deutschland aufhalten, die bereits in einem anderen Staat Asyl beantragt haben, antwortete das Innenministerium ganz lapidar: Hierzu liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor.“ Holger Steltzner schrieb am 24. Dezember 2018 in der F.A.Z. Armut in Deutschland" über die Folge der Flüchtlingsaufnahme: „Inzwischen beziehen 63,7 Prozent der 1,7 Millionen gemeldeten Migranten Hartz IV.“

Nochmal Marcel Leubecher in der Welt am 28. Dezember 2018 Gegen Asylmissbrauch vorgehen: 

„Bewerber aus 28 Ländern haben eine Anerkennungsquote unter fünf Prozent... Bisher konnte die Bundesregierung ihre Pläne für eine Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten nicht durchsetzen, weil die Zustimmung der Länder im Bundesrat fehlte... Hessen wird auch in der kommenden Legislaturperiode der Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten im Bundesrat nicht zustimmen... Als 'sichere Herkunftsstaaten' kategorisiert die Bundesregierung 'Staaten, bei denen aufgrund der allgemeinen politischen Verhältnisse die gesetzliche Vermutung besteht, dass dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet.'...Auch bei Asylbewerbern aus solchen Ländern findet eine Anhörung mit Einzelfallprüfung und Rechtsschutz statt.“ 

Die Forderung der CSU, nachweislich schon in anderen EU-Ländern versorgte Asylbewerber bereits an der Grenze zurückzuweisen, scheiterte im Sommer am Widerstand der CDU und SPD.

Bild veröffentlichte auch am 28. Dezember 2018 ein Interview mit Äthiopiens Präsidentin Sahle-Work Zewde und Österreichs Kanzler Sebastian Kurz: „Afrikanische Staatschefs sagen: Hört auf mit eurer Politik der offenen Grenzen in der EU." Die offenen Grenzen motivierten die afrikanische Jugend nur noch mehr, überhaupt erst aufzubrechen. Frau Zewde sagte: „Wir müssen die Ursache angehen, anstatt uns nur um die Symptome zu kümmern...und ...wir müssen wieder klarer zwischen Migranten und Flüchtlingen unterscheiden." Sahle-Work Zewede wurde im Oktober 2018 als Präsidentin vereidigt. Sie ist derzeit das einzige weibliche Staatsoberhaupt in ganz Afrika. Die letzte Präsidentin war Ellen Johnson-Sirleaf in Liberia. Kardinal Peter Turkson aus Ghana warnte im Juni 2018 vor der Politik der offenen Türen. Sie würde die afrikanischen Staaten ihres wichtigsten Kapitals, nämlich ihrer Jugend berauben (siehe auch meinen Achgut-Artikel „Warnung vor dem falschen Paradies"). 

Asyl für Täter?

Erst wenn klare Signale ausgesendet werden, dass die Ankunft in Europa über illegale Einwanderung nicht mehr möglich ist, werden die Zahlen der illegalen Migranten, die im Mittelmeer sterben, zurückgehen. Der deutsche Repräsentant des UNO-Flüchtlingswerks (UNHCR) Dominik Bartsch sagte in einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung am 23. Juli 2018, dass schnelle Abschiebungen nach der Ablehnung von Asylgesuchen wichtig für die Akzeptanz des Asylsystems sind. 

„Wenn sich der Eindruck verfestigt, dass es egal ist, wie das Verfahren ausgeht, weil die Antragsteller so oder so in Deutschland bleiben, wird dieses System beschädigt." 

Es wird auch beschädigt, wenn in diesem Land politisches Asyl nicht nur für die Opfer politischer Verfolgung gedacht ist, sondern auch für Täter, vor denen die Menschen fliehen.

Die Beispiele kennen wir alle. Der Jurist Professor Dr. Hans-Jürgen Ahrens, Osnabrück, schrieb in einem Leserbrief der F.A.Z. am 20. August 2018 zu den Berichten über Sami A.:

Eigenartig sind ferner die Tatsachenermittlung und die Abwägungsvorgänge. Das Gericht [in Münster] stützt sich offenbar auf die Grundannahme, in Tunesien drohe Beschuldigten mangels einzelfallbezogener gegenteiliger Zusicherung der Regierung von Staats wegen systematische Folter der Ermittlungsbehörden. Selbstverständlich verbietet das Grundgesetz, auszuweisende Personen der Folter preiszugeben. Die verwaltungsrichterliche Entscheidung kann aber nicht mit einer durch Fakten untermauerten Feststellung drohender Foltermaßnahmen gegen Sami A. begründet werden, sondern beruht auf einer vagen prognostischen Entscheidung, die noch dazu durch eine tunesische Regierungszusicherung für umkehrbar gehalten wird." 

Der Frankfurter Soziologe Dieter Prokop und Gastautor von Achgut schreibt in seinem kürzlich erschienenen Buch: Europas Wahl zwischen Rhetorik und Realität" zu den ökonomischen Interessenlagen der „Welt ohne Grenzen“:

„Von der Willkommenspolitik der Bundesregierung profitieren viele Personen, Unternehmen, Verbände, zum Beispiel Familien, die von den Jugendämtern relativ hohe Summen für die Aufnahme von illegal eingereisten jungen Männern ohne Pass erhalten, die sich als 'Jugendliche' ausgeben; Übersetzer, Rechtsanwälte; Therapeuten; Pädagogen; das für den Unterhalt der Unterkünfte benötigte Personal; Security-Firmen und nicht zuletzt die Vermieter von Wohncontainern und Wohnungen und auch die Bauindustrie – solange sich die Bundesrepublik Deutschland die Milliarden leisten kann, die das kostet."

Helmut Schmidt als Rechtspopulist

In Deutschland kann nicht einmal darüber vernünftig debattiert werden, ob private Seenotrettung womöglich doch das grausame Geschäft der Schleuser befördert. Die Attraktivität Deutschlands wäre rasch geringer, wenn Zuwanderer hinsichtlich aller Unterstützungs-, Versorgungs- und Unterbringungsmaßnahmen in Deutschland so gestellt werden, wie es im Land der Erstaufnahme praktiziert wird. Außerdem sollte Deutschland verstärkt Rückführungsabkommen mit den Herkunftsländern abschließen. Jeder Kooperationsvertrag mit afrikanischen Ländern muss zur selben Zeit auch Rückführungsabkommen beinhalten. Vorbild könnte das Abkommen zwischen Italien und Tunesien sein, das gut funktioniert.

Wir sollten auch nicht zu viele kulturelle Zugeständnisse machen, vor allem wenn es um die Rolle von Frauen, dem zunehmenden Antisemitismus durch Migranten und Scharia-Vorrang vor der UN-Menschenrechtserklärung geht. Helmut Schmidt war ein Freund klarer Worte. Er sagte schon 2004 dem Hamburger Abendblatt: „Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen." Und im Gespräch mit dem Sender Phoenix 2006: „Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus.“ 

Heute würde Helmut Schmidt mit solchem Klartext, wo andere Verschleierungen für die bessere Wahl halten, schnell als „rechtspopulistisch“ diffamiert. Alle Wortmeldungen, die vom Mainstream abweichen, werden mit diesem Kampfbegriff in eine Schublade gesteckt. Dann braucht man sich nicht mehr mit ihnen auseinandersetzen. 

Volker Seitz war von 1965 bis 2008 in verschiedenen Funktionen für das deutsche Auswärtige Amt tätig, zuletzt als Botschafter in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und Äquatorialguinea mit Sitz in Jaunde. Er gehört zum Initiativ-Kreis des Bonner Aufrufs zur Reform der Entwicklungshilfe und ist Autor des Buches „Afrika wird armregiert“. Das Buch ist beim Verlag vergriffen. Die aktualisierte und erweiterte Taschenbuchausgabe ist am 21. September 2018 bei dtv erschienen. Volker Seitz publiziert regelmäßig zum Thema Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika und hält Vorträge.

Foto: Pixabay

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Wolfgang Richter / 23.01.2019

Auf Dauer wird sich das Dreieck Freizügigkeit in der EU - Asyl / Fachkräftezuwanderungsgesetz auch für Nichtfachkräfte - Sozialstaat nicht aufrecht erhalten lassen. Zwecks Erhalt der anderen beiden muß eine Ecke gekappt werden. Und wenn das die “soziale Hängematte” ist, werden hierzulande zwangsläufig “eigene” Bedürftige gegen Zuwanderer ausgespielt. Das dürfte nicht friedlich ablaufen. Merkwürdig auch, daß von den hiesigen und sonstigen westlichen Weltenrettern alles mögliche zu ändern angeprangert wird, jedoch von der “Bekämpfung” des Geburtenüberschusses gerade in den Ländern, die schon die bestehende Bevölkerung kaum menschenwürdig unterbringen,  ernähen u. bilden können, von selbigen Leuten nicht geredet wird. Das fällt wohl unter das unantastbare Recht der Selbstverwirklichung. Daß dieses infolge der Fluchtbewegungen zur Enteignung der Bürger in den “Gastländern” führt, offenbar gewollt, mindestens zu akzeptirender Kollateralschaden. Spätestens wenn deren Bürger das am eigenen Auskommen spüren, weil selbiges nicht mehr gegeben ist,  dürfte es ungemütlich auf den Straßen werden. Aber vermutlich sind die derzeit politisch verantwortlichen dann irgendwo im Süden und verleben ihre vergleichsweise fürstliche Pension samt zusätzlich kassierter Besuchsgelder oder was auch imemr.

Thomas Schmidt / 23.01.2019

“Das Gesundheitswesen hält dem Druck einer rasant anwachsenden Population in weiten Teilen Afrikas nicht stand.” Wie Bitte? Richtig müsste es heißen: “Afrika hält dem Druck einer durch ein modernes Gesundheitswesen rasant anwachsenden Population nicht stand” Was hat sich denn geändert in Afrika, dass die Bevölkerungsexplosion erklärt? Nichts außer massive Verringerung der Kindersterblichkeit, und diese ist ausschließlich darauf zurückzuführen, dass moderne westliche Medizin mittlerweile auch im hintersten Dschungeldorf verfügbar ist, den Gutmenschen, Entwicklungshelfern und Missionaren sei dank. In der Wildbiologie nennt sich das Ergebnis dann “kompensatorische Mortalität”. Was im Namen der guten Tat als Baby vor dem Kindersterben bewahrt wurde, stirbt als Erwachsener durch Seuchen, Hunger, Krieg, wenn das Ökosystem die Population nicht trägt. Da ist die Natur recht konsequent und mitleidlos. Die Migration nach Europa ist dann wieder ein anders Problem, nämlich das der Bevölkerungsschrumpfung.

Kai Nissen / 23.01.2019

Wunderbarer Artikel, 100% d’accord! Habe auch nie verstanden, weshalb in der medialen Welt Westeuropas die größte Bremse der Entwicklung Afrikas, nämlich die massive Nachwuchsproduktion, nie ein Thema ist obwohl einleuchtend. Spielt etwa auch hier die Ideologie bzw. Haltung eine Rolle?!

T. Rager / 23.01.2019

Wenn Deutschlands verquere Sozialsysteme einen gewaltigen Einwanderungsanreiz darstellen, hat das herzlich wenig mit dem Bevölkerungswachstum in anderen Ländern zu tun. Afrika ist im Vergleich zu Europa noch immer dünn besiedelt, und in Europa war das Ende des Bevölkerungswachstums sehr viel eher eine Folge als eine Ursache des steigenden Wohlstands. Es ist zu hoffen, dass Herr Seitz zumindest seine totalitären Vorstellungen zur Bevölkerungskontrolle nicht weitervererbt hat.

Gerhard Mader / 23.01.2019

Wenn man aus einer Kaffeekanne, die nie leer wird, sondern immer voller, in eine Tasse mit Milchkaffee fortwähren schwarzen Kaffee eingießt, dann wird erstens aus dem Milchkaffe immer schwärzerer Kaffee und zweitens läuft die Tasse über und über, während der schwarze Kaffee mehr und mehr wird. Die Bevölkerungsexplosion, die vorwiegend in den unterentwickelten Ländern stattfindet, ist die Mutter aller irdischen Probleme. Es werden immer mehr Menschen in ein Leben ohne gesicherte Perspektive hinein geboren. Die Menschheit ist leider nicht in der Lage, dieses Problem zu lösen, weil es keinen einheitlichen Willen dazu gibt und die Globalmächtigen es nicht wollen - im Gegenteil. Aus diesem Dilemma kann uns nur eine höhere Macht befreien. Und die gibt es - Gott sei Dank!

Wolfgang Kaufmann / 23.01.2019

Wieder einmal erleben wir ein gewaltiges Menschenexperiment. Die Lieblingsthese des 20. Jahrhunderts ist, dass „die Gesellschaft“ den Menschen formt. Also jeder kann alles werden, wie bei Eliza Doolittle, und ein Mensch, den man entwurzelt und umpflanzt, wird sich binnen Monaten an den neuen Standort anpassen; eventuell mit drei halben Nachmittagen Integrationsunterricht durch sichtlich biologisch abbaubare Supernannys. – Auf der anderen Seite diskutieren wir über den deutschen Nationalcharakter und wie er durch die Katastrophen von 1347ff., 1618/48 oder 1918/45 geformt wurde. – Wenn unser Experiment schief geht? Wenn der Mensch kein unbeschriebener Datenträger ist? Wenn sich der Charakter von jungen Männern gar nicht mehr neu formatieren lässt? Läuft das dann wie beim Marxismus: Sorry Jungs, war bloß mal so ’ne Idee von mir?

Andreas Schmidt / 23.01.2019

Was die allgemeine Überbevölkerung angeht möchte ich nur sagen entweder wir lösen dieses Problem oder die Natur macht das. Was den Rest des Artikels angeht: “Viele Kinder zu haben, gilt bei vielen Afrikanern als Zeichen von Wohlstand und Prestige.” Ja das ist richtig. Was aber auch stimmt ist dass viele Afrikaner, viele Kinder haben, weil sie eben keine Rente wie wir hier bekommen und damit im Alter auf ihre Angehörigen angewiesen sind. Und wer meint, mit “starken Signalen” deutlich machen zu können, dass Illegale Einwanderung nicht mehr möglich ist,  um zu verhindern das die Menschen   im Mittelmeer ertrinken dem sei gesagt, wer absolut nichts mehr zu verlieren hat dem ist es egal ob legal oder illegal solange er das Gefühl hat hier geht es ihm hier besser als in seiner Heimat. Wer wirklich nicht möchte das Menschen aus Afrika nach Europa flüchten und dabei im Mittelmeer ertrinken der sollte dafür sorgen das sie ihre Heimat gar nicht zu verlassen brauchen.

M. Schneider / 23.01.2019

Jedes Wort Ihres Beitrags kann man nur unterstreichen, es ist m. E. nichts hinzuzufügen. Aber unsere Politik besteht seit September 2015 einzig und allein darin, den verhängnisvollen Fehler von Frau Merkel zu rechtfertigen, und dafür ist jedes Mittel recht. Wider besseres Wissen wird nicht nur der Migrationspakt beschlossen sondern in einem weiteren Schritt der Flüchtlingspakt, sozusagen als Sahnehäubchen. Auf dem Hochsitz der Moral mit ihrer Weltenrettungsidee, getragen von grün-roter Ideologie und wider die Interessen der eigenen Bevölkerung, unterstützt von den MSM und übermächtig gewordenen NGO`s gehen unsere Politiker stur den falschen Weg weiter und merken gar nicht, wie unethisch es z. B. ist, den Ländern in Afrika ihre Jugend und die wenigen zu entziehen, die Zugang zu Bildung hatten und dringend gebraucht würden. Solange jede Diskussion über die im Artikel aufgeführten Punkte schon im Ansatz mit allen Mitteln erstickt wird, wird sich auch leider nichts ändern.

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