Eine Politik nach moralischen Maßstäben ist eine extrem gefährliche Politik, weil sie versucht in Gut und Böse zu scheiden, nicht in zweckmäßig und unzweckmäßig. Was für den einen moralisch ist, das ist für den anderen unmoralisch. Moral ist kein universelles Gut, auch wenn wir versuchen uns dies mit den Menschenrechten vorzutäuschen. Gerade die schlimmsten Diktatoren handelten im Auftrag ihrer Moral, der Vorsehung oder einer Ideologie um andere mit Gewalt zu beglücken. Moral in der Politik nacht sie unberechenbar, Interessenpolitik ist kalkulierbar, ehrlicher und zweckmäßiger.
Meine Rede seit langem. Peter Scholl Latour lässt grüßen. Wetten, dass keiner unserer Politiker je eines seiner Bücher gelesen hat. Genialer Artikel übrigens!
Die amateurhafte Flüchtlingspolitik Merkels tritt immer deutlicher zu Tage. Vor allem der humanitäre Imperativ, der angeblich ihre Politik beeinflusst haben soll, widerlegt sich in fortschreitendem Maße selbst. Ihr Lockruf trieb die Menschen zu den Schleusern und diese trieben sie in untaugliche Boote und damit zu tausenden in den Tod. Ist das human? Merkels Politik ist grandios gescheitert. Schlimmer noch. Sie franst Deutschland aus und die EU gleich mit. Mit ihre aktionistischen und plumpen Diplomatie erliegt sie den Erpressungen Erdogans und verprellt unsere europäischen Nachbarn, die nicht gewillt sind, Merkels abstruse Politik mitzumachen. Auch in Syrien selbst setzt sie auf das falsche Pferd. Lediglich die Russen scheinen bei den widerstreitenden Interessen dort einen klaren Kurs zu fahren, der den geflohenen Menschen die Möglichkeit eröffnet, wieder in ihre Heimat zurück zu kommen. Aber das gefällt Merkel nicht, weil es den Amerikanern nicht gefällt, die dort ihre Felle wegschwimmen sehen. Wenn es um deren Interessen geht, jucken die doch die Menschen einen feuchten Kehricht, sonst hätten sie längst zehn oder noch mehr Kreuzfahrtschiffe dahin beordert, um Flüchtlinge aufzunehmen und sie nach USA transportieren. Aber den Job haben sie mit all seinen Folgen Merkel überlassen. Wie sagte doch Obama schon zur Euro- Griechenland- “Rettung”: Koste es den europäischen Steuerzahler was es wolle.
Sehr gute und treffende Beschreibung und Analyse des Versagens der deutschen Politik und der deutschen Kanzlerin. Gleichzeitig fürchte ich, dass auf diesem Artikel der Fluch der Kassandra liegt (wie auf allen solchen kritischen und warnenden Artikeln, die abseits des politisch korrekten Meinungs- und Medien-Mainstreams seit Monaten veröffentlicht werden), niemals Gehör zu finden. Trotzdem Danke für diesen Artikel. Es tut gut, sich nicht alleine zu fühlen in diesen Zeiten der alternativlosen Willkommenskultur.
Zustimmung. Die jetzige Politik ist Ausdruck des “Merkelismus”, nämlich Frau Merkels Verhaltensmuster, sich ohne wirklichen Plan den Weg des geringsten Widerstandes zu suchen. So machte sie es schon bei der Euro-“Rettung” und der “Energiewende”. Sie zieht den kurzfristig konfliktarmen, populistischen Weg vor und hinterlässt ihren Nachfolgern Trümmerhaufen ungelöster Probleme. Dass die CDU nicht das Verantwortungsbewusstsein aufbringt und diese Kanzelerin absetzt, ist ein großen Versagen.
“Zur Erinnerung: Der syrische Bürgerkrieg ist über Jahre dadurch gefördert worden, dass die USA und zahlreiche europäische Staaten die Stunde für einen „Diktatorensturz“ gekommen sahen und gegen die Regierung Assad gezündelt haben ...” Mit Verwunderung (Freude wäre in dem Zusammenhang unangebracht) sehe ich, dass sich die Achse von einseitigem Russland-Bashing verabschiedet, was die Lage in Syrien betrifft. Was aber das schuldzuweisende Geschwätz der Kanzlerin in der Türkei betrifft - sie kann es nun mal nicht. Die muss weg. Zum Nutzen Deutschland, Europas und der Welt.
Wie gewohnt ein sehr guter Artikel von Gerd Held. Aber: Ich denke nicht, dass Merkels Statement, dass das Leid vorrangig von russischer Seite angerichtet sei, unüberlegt war. Sehr viel wahrscheinlicher will sie sich mit solchen Statements als treue Verbündete Washingtons darstellen. Außerdem könnte man noch den Denkanstoß geben, was davon zu halten wäre, wenn auch Islamische Staaten dem “moralischen Imperativ” folgen. Der Iran nimmt diesen sicherlich für sich in Anspruch wenn er die Vernichtung Israels fordert. Die Moral liegt nämlich im Auge des Betrachters.
Da eine Begrenzung der Migration durch unsere politische Elite nicht gegeben wird, frage ich mich wieviele Millionen Flüchtlinge Deutschland aufnehmen will. Meines Wissens gibt es noch viele Millionen Syrer in Syrien. Die anderen europäischen Staaten nehmen diese ja aus nationalen Interessensgründen nicht auf Viele Fragen, keine Antworten.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.