Hallo Herr Bechlenberg, lange nicht mehr so köstlich amüsiert gewesen. Ja im Verlaufe der Evolution ( insbesondere der letzten 73 Jahre) haben wir Sachsen tatsächlich eine feine Nase für Bashing und Fakenews entwickeln müssen.Wir waren ja weit weg vom freien Fernsehen. Das 27 Jahre nach Honecker wieder alles auf Anfang gesetzt wird, hätte ich mir so nicht träumen lassen.Wir kennen das ja alles. Bin gestern erst von einer Reha aus Bad Berleburg zurück. Hatte dort viele Gespräche mit Landsleuten aus allen deutschen Himmelsrichtungen. Wenn dann fast ausschließlich der Schlusssatz der anderen war : ” Ihr traut Euch ja was, aber das darf man ja nicht sagen “, dann frage ich mich wozu wir 89 auf der Strasse gewesen sind. Vor allen Dingen wenn Leute das Land regieren die 89 mit der geballten Faust hinter der Gardine gestanden haben. Wer in Deutschland momentan mit scharfem Verstand und wachem Auge durchs Leben geht, meint er lebt im Panoptikum. Realitätsverweigerung der Politik und allen, die Ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch Steuern, Gebühren, Beiträge oder Abgaben bestreiten.Wir leben in einer Zweiparteiendiktatur die sich quasi momentan von selbst auflöst.Wie hat Solchenyzin 1986 treffend geäußert: Jede Diktatur schützt Ihre Kriminellen und bekämpft Ihre Gegner! Dem ist kaum etwas hinzu zufügen. Ehe falsche Schlussfolgerungen gezogen werden ich war noch nie im Leben in irgendeiner Partei weder vor noch nach 1989 und habe das auch nicht vor. Jedem war aber klar, das in Deutschland die historische Chance einer richtigen Wiedervereinigung “verfressen” wurde. Die einen wollten Arbeit ,die anderen eine verlängerte Werkbank und neues “Wachstum “ Die dringend notwendigen Reformen auch und gerade in der alten BRD wurden nicht angefasst. Ich kann beim besten Willen niemanden erkennen , der dazu in der Lage wäre. Dieser Reformstau in Wirtschafts und Gesetzgebung wird immer eklatanter. Die Politiker haben für 25 Stunden täglich Arbeit und welche Themen werden abgearbeitet : Ehe für Alle usw, usw,
1. Die heutigen Sachsen haben mit den historischen Sachsen zur Zeit Karls des Großen nichts zu tun, sie sind nämlich eigentlich Thüringer. 2. Die Nachkommen der historischen Sachsen sind heute z.B. in Niedersachsen zu finden.
Für die Nichtsachsen: Enne Feddbämme, mar gann och Fedbemme schreibe, ist eine Scheibe Brot mit Schweineschmalz bestrichen, gern darin Grieben, Zibbeln un Abbelstickchen, darauf Salz..
Wenn nur alle Bundesländer wären wie Sachsen… außer dr Sprooche, nadierlisch :-)
Ein sehr schönes und beeindruckendes Plädoyer für die heutigen Sachsen! Dazu nur eine kleine Anmerkung: mit jenen historischen Sachsen unter Fürst Widukind, die von Karl dem Großen unterworfen und dezimiert wurden, haben sie nichts zu tun. Deren wahre Nachfahren sind nämlich die heutigen Nidersachsen und Westfalen (sic!). Erst als im 15. Jahrhundert der Titel „Herzog von Sachsen“ durch Erbfolge auf den Markgrafen von Meißen übertragen wurde, wurden auch dessen Untertanen, unsere mundart-legendären ostdeutschen Meißner, nominell zu „Saggsen“ – sie sind also gewissermaßen Titular-Sachsen.
Ein ganz wunderbarer Artikel Herr Bechlenberg. Vielen Dank dafür! Die einzige friedliche Revolution ging 1989 von den Sachsen aus. Das waren keine Brandenburger oder Mecklenburger. Nein es waren Sachsen. Sie haben das Gespür, wenn etwas falsch läuft. Genauso geht es uns in Bayern.
Je suis Sachse! Viele Grüsse eines gebürtigen Bayern aus München, der Hauptstadt des Bundeslandes, das eigentlich den Merkel-Widerstand anführen müsste…
Ihre Texte, verehrter Archi W. Bechlenberg, zeugen von gediegener Beobachtungsgabe und feinem Humor. Letzterer grenzt sich zudem auf das Angenehmste gegenüber dem (unkaputtbaren dt.-typischen) Krawall-und Kloaken-Humor ab, wie er beispielsweise von den überbezahlten Klassenkaspern der sog. Heute-Show resp. von einem Herrn Böhmermann serviert werden. Ihrem Loblied auf Sachsen und das Sächsische darf ich zustimmen (wohl einkalkulierend, dass selbstredend nicht alle Sachsen durchweg über den Grünen Klee zu loben sind, logo). Als wenigstens angelernter Sachse (Studium in Dresden, Mutter gebürtig aus “Leipzsch”) erlaube ich mir daher dieses Statement. Falls Sie wieder mal “Saxonia"auf dem Zettel haben, hätte ich noch folgende Anregungen: “In Sachsen, wo die schönsten Mädchen wachsen” (Ausnahmen bestätigen die Regel - meine Angetraute ist Hamburgerin). Des Weiteren: Statt “Bemme” (im Gegensatz zur preußisch-berlinerischen “Stulle”) ist zuweilen auch “Knifte” im Gebrauch (lt. Google vermutlich ursächlich aus dem Jiddischen stammend). Last but not least verdient auch die “Lulle” (Zigarette, Kippe) Erwähnung, welche aus gegebenem Anlass (Besuch von Drüben!) zur “Konvergenz-Lulle” transformiert wurde. Beste Grüße ;-)
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