Südafrika wird noch brennen. Selbst wenn der neue tatsächlich integer und kompetent ist, das soziale Gemenge ist so aufgeladen, dass öffentliche Mordaufrufe gegen die Weißen nicht nur ungestraft bleiben, sondern zum Wahlkampfmotto taugen. Leid tut es mir um ein einst wunderbares Land und um jene Hälfte der Schwarzen, die sich redlich müht.
Was ist nur aus Südafrika seit der Zeit Nelson Mandelas geworden? Mandela hatte nach seiner unglaublichen Haftzeit von 27 Jahren als demokratisch gewählter erster schwarzer Staatspräsident Südafrikas dem Land Vertrauen und Zuversicht geschenkt. Er stand für das Ende der Apartheid in seinem Land und galt als internationale Leitfigur für Menschenrechte. Madiba (wie er oft genannt wurde) erhielt auch den Friedensnobelpreis - mit weitaus größerem Recht als viele andere. Ich selbst habe ihn 1999 bei einem Besuch von ihm in Deutschland persönlich kennengelernt. Er hatte eine unglaubliche natürliche Ausstrahlung, er war freundlich, fröhlich und ungeheuer liebenswert. Es ist ein Trauerspiel, wie seine Nachfolger dieses schöne Land in allen Belangen “heruntergewirtschaftet” haben. Ich bin skeptisch, ob der jetzige Wechsel an der Spitze viel ändern kann.
Herr Lederer, Ihre Meinung klingt abschliessend. Wann waren Sie in Suedafrika? Als spaet Zugewanderter aus Europa habe ich eine andere, positivere Erfahrung gemacht hier in Suedafrika.
Und das Land hat auch keine Zukunft.
Der muss das bringen. Wie sollen wir denn sonst in “Rainbowland SA” Asyl finden, wenn hier die Nazis übernommen haben. #aufbruchinsungewisse.
Die meisten afrikanischen Länder haben sich nach der Dekolonisierung den Bach hinunter gewirtschaftet. Paradebeispiel ist Zimbabwe, das als westlich dominiertes Land Rhodesien eine Kornkammer war und wo jetzt die Menschen hungern. Die Gründe sind kulturell. Wer angesichts dessen die “Gleichwertigkeit der Kulturen” propagiert, behauptet implizit, dass hungernde, sterbende Kinder so erstrebenswert seien wie gesunde, sich entwickelnde. – Ob jetzt Südafrika einen ähnlichen Weg geht wie viele der anderen afrikanischen Staaten? Wenn sie das nicht wollen, müssen sie viele (sicher nicht alle, aber viele) Elemente der westlichen, “weißen” Kultur übernehmen. Sonst sieht es schlecht aus. Mitleid habe ich allerdings eher keines: mein Mitgefühl ist längst verbraucht.
Es muss endlich damit Schluss gemacht werden, alle negative Entwicklung dem “postkolonialen Erbe” zuzuschreiben, sich zurückzulehnen, Entwicklungshilfe zu kassieren und den eigenen Clan zu versorgen. Es wäre vielleicht hilfreicher, einmal sich intensiv mit Menatlität, Kultur und ähnlichem zu beschäftigen. Ob da nicht die Gründe für viele “Fehl”-Entwicklungen liegen? Warum haben denn die Asiaten das “postkoloniale Trauma” überwunden und sind teilweise sehr erfolgreich geworden? Warum gibt es - trotz Totalitarismus und Revolutionen nicht flächendeckend in Südamerika diese Probleme wie in Afrika? Und wie konnte es passieren, dass sich gerade Potentaten, die in westlichen Industrieländern gute Ausbildung genossen haben, zu den schlimmsten Herrschern entwickelt haben? Was ist da bei der Sozialisation schief gelaufen? Wie will man Bauern in Afrika zu verantwortlicher und nachhaltiger Landwirtschaft bringen, wenn diese nicht einmal Eigentum erwerben können? Wie will man ein Klein- und Mittelgewerbe aufbauen, das vielleicht einmal in der Lage ist, weltweit Handel zu treiben, wenn deren Waren wegen maroder oder fehlender Infrastruktur durch dadurch entstehende Kosten nicht konkurrenzfähig sind? So sind Transporte innerhalb Afrikas teurer als dergleichen in Europa, trotz ganz anderen Lohnniveaus, ganz zu schweigen von verlässlicher Strom- und Wasserversorgung. Erkenntnisreich, allerdings nicht repräsentativ, ist das Beobachten von Migrantengruppen im eigenen Umfeld. Wo stehen die erste und zweite Generation der Vietnamflüchtlinge, der Türken, der Russlanddeutschen etc.? Beobachten sie einmal bei Produktions- und Servicebetrieben die Mitarbeitenden und vergleichen sie Arbeitsgeschwindigleit, Gewissenhaftigkeit und Einsatz von Migranten aus muslimischen, afrikanischen, asiatischen oder ehemaligen Udssr-Satteliten. Schauen sie in die Kriminalitätsstatisik, wer woher am meisten dort registriert ist. Und wenn sie mit Integrationsarbeit in ihren Kommunen in Berührung kommen, prüfen sie einmal das Engagement der Kriegsflüchtlinge aus Irak oder Syrien und vergleichen das mit “Engagement” der “Flüchtlinge” aus den Magrebstaaten oder Afghanistan und anderen muslimischen Ländern.
Egal, wer regiert. Eine Vorhersage für die Zukunft ist absolut sicher: Die einheimische weiße Bevölkerung hat keine Zukunft in Südafrika.
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