Reinhard Schlieker, Gastautor / 05.07.2009 / 14:01 / 0 / Seite ausdrucken

Subtil borniert

Von Reinhard Schlieker

Die drohende Klimakatastrophe will und will sich nicht verschärfen. Das lässt ihre Verkünder und deren Nachbeter nicht ruhen. Wieder einmal widmet sich der „Spiegel“ in seiner Ausgabe vom 6. Juli dem Verkochen von Seen und der Überschwemmung der Dürreregionen dieser Erde – die meines Erachtens stärker geschunden wird von schlechtem Journalismus als von Wetterphänomenen. Meinungen zu Fakten! – scheint der Schlachtruf der Klima-Nostradamusse zu sein. Gut, sie haben die überwältigende Mehrheit auf ihrer Seite, und eine beeindruckende Zahl von Regierungen dieser Welt mit zumindest Lippenbekenntnissen über all das, was die Rettung der Erde zu erfordern scheint: Von Emmissionsreduktion bis zu Verhaltenänderung von nichts weniger als der gesamten Menschheit. Mülltrennen und Biokaufen allein reicht nicht mehr. Es muss der ganz große Wurf werden.
Daher bemüht der „Spiegel“ schon in der Überschrift die Formulierung: „Während sich die Erde weiter aufheizt…“, was erwiesenermaßen Nonsens ist, denn die Globaltemperatur stagniert seit Jahren, angeblich geht sie jüngst sogar zurück. Was sich also aufheizt, sind wohl im wesentlichen die Gemüter beflissener Panikmacher (aber die sind schließlich auch Macher). Und dann folgen die ganzen sattsam bekannten Untergangsszenarien ungefiltert und unreflektiert, aus der ganz tiefen Horrorschublade der sogenannten (aber nicht benannten) „Klimaforscher“: Weg ist der Regenwald, offen der Permafrostboden, aus dem giftige Dämpfe steigen, überflutet ist der Subkontinent und verflüssigt der Gletscher. Meine Güte, ich wünschte es wäre Nacht oder die Dinosaurier kämen.
Es ist ein Jammer, dass bei einem solchen Mainstream, der nur noch eine Richtung kennt, Recherche offenbar nicht mehr der Mühe lohnt. Was allgemein akzeptiert ist, muss man wohl so hinnehmen – wozu sich auch gegen einen heranrasenden Güterzug stellen. Für einen, der seine Ruhe haben will, eine kluge Wahl. Aber selbst im „Spiegel“ ließ sich, schon länger her, einmal durchaus Kritisches und Hinterfragtes zur Klimahysterie lesen. Möge diese gute Zeit einmal wiederkehren! Das wäre besser fürs politische Klima.

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