Kritisch ist die Unterscheidung von dem Islam als Lehre und Ideologie und den Muslimen. Während einzelne Menschen, die eben in einem islamischen Kulturkreis sozialisiert wurden und so zu ihrer Identität kamen, moralisch vorbildliche Menschen sein können - trotz des Islams als Lehre - so sind doch die Inhalte der Lehre dadurch nicht besser. Trotzdem wird Islamkritik regelmäßig mit Menschenfeindlichkeit und Ressentiments gegen Muslime verquickt. Das muss klar ausgeschlossen werden. Weiter ist es ein beliebtes Argument, dass es DEN Islam gar nicht gäbe. Zumindest so lange, wie es sich nicht um Beleidigung des Islams oder Islamfeindlichkeit handelt, Denn wenn es DEN Islam nicht gäbe, könnte auch niemand ihm feindlich sein. Tatsächlich aber gibt es den Koran mit menschenverachtenden Imperativen, die von einigen umgedeutet werden, damit aber noch langen nicht DEN Islam entschärfen. Denn die Schwertverse werden damit eben nicht aus den Koran getilgt und es gibt nach wie vor einen bedeutenden Anteil von Muslimen, die diese Verse als konkrete Handlungsanweisungen verstehen.
Harmonische Vielfalt geht nur mit Nächstenliebe, und die kommt von der Bibel (beide Teile), oder auch gefiltert aus den Menschenrechten. Diesbezüglich ist im Islam nur ein schwarzes Loch. Also muss es heißen: Auf zum Missionieren! Doch davor steht unsere Dekadenz, die der Kreuzableger-Kriecher. So verrückt es klingt: Eher machen Juden diesen Job - für uns - und bleiben doch sie selbst.
In unserer fast völlig säkularisierten Welt wird oft nicht wirklich verstanden, welchen Stellenwert der Islam im Leben gläubiger Muslime hat. Es wird auch nicht verstanden, dass nicht jede Religion Friedfertigkeit und allgemeine Menschenliebe beinhaltet. Es wird nicht verstanden, dass eine Religion Eroberung, Expansion und gewaltsame Durchsetzung ihrer Regeln fordern kann und dabei taktische „Freundschaften“ kennt, die jedoch nur vorübergehende Gültigkeit haben können. Viele der „Verständnisvollen“ gehen von ihrem eigenen Erfahrungshintergrund aus und vergleichen deshalb Unvergleichliches. Sie gehen davon aus, dass sich doch alle Religionen gut vertragen können müssten. Nur was für die einen eine längst gelebte Selbstverständlichkeit darstellt, widerspricht bei den anderen fundamental ihren Glaubensgrundsätzen. Einzig eine „Islam light-Version“, wenn es sie gibt, könnte kompatibel sein. Dazu braucht man aber keine gemeinsamen Zentren der Religionsausübung bauen. Es sei denn als Ort der Ausübung folkloristischer Bräuche.
Jede Religion ist ein Verbrechen an der Vernunft. Nachdem sich Europa- vor allem der Norden- zunehmend säkularisierte, kam bei allen Vernunftgesteuerten Hoffnung auf, die Macht der Religion würde gebrochen werden, um einem naturwissenschaftlich geprägten evolutionären Humanismus Platz zu machen. Diese Hoffnung habe zumindest ich zu Grabe getragen. Europa wird zunehmend von religiösen Themen geprägt, die man doch längst überwunden zu haben glaubte. Vorwärts ins Mittelalter! Welche Zeit, welche Energie wird mit diesem Unsinn verschwendet. Ich bin entsetzt! Religion wird immer noch von den meisten Menschen als irgendwie Gutes und Erhabenes wahrgenommen, was zeigt, dass sie ihre Religion nicht kennen. Daran schuld sind die Pfarrer und Theologen, die wissentlich und absichtlich nur die religösen Rosinen unters Volk bringen, das heißt, nur eine kleine Auswahl religiöser Gebote, die einigermaßen mit moderner Humanität übereinstimmen. Irgendein kluger Kopf hat mal gesagt: “Der Lehrer zündet das Licht an, der Pfarrer bläst es aus.” Nachdem die Achse und ihre doch so klugen Leser der Religion (nach meinem Empfinden) immer noch recht wohlgesonnen gegenüberstehen und meine drei letzten Kommentare leider nicht veröffentlicht wurden, bin ich gespannt, ob der Moderator diesen “durchgehen” lassen wird. Ich frage mich überhaupt, nach welchen Kriterien ausgewählt wird. An der Netiquette allein kann es nicht liegen.
Als 1972 meinem Elternhaus gegenüber ein modernes, evangelisches Gemeindezentrum eröffnet wurde, bin ich als 12jähriges, katholisches Mädchen immer drumrumgeschlichen. Da war alles fröhlich,, anders, locker, und ich hab mich schließlich hineingetraut. Mit offenen Armen wurde ich von dem jungen, langhaarigen Pastor und seiner Frau empfangen, war schwupps im Helferkreis für den Kindergottesdienst integriert und habe eine wirklich schöne Zeit gehabt. Keinen hat es gestört, daß ich damals noch katholisch war, und als ich dort meinen späteren Mann kennenlernte, war es “unser” Pastor und Freund, der uns evangelisch traute, ohne rumzuzicken! Allerdings habe ich rückwirkend auch gemerkt, wie einfach es für den Pastor, unser großes Vorbild, war, uns zu beeinflussen. Er hatte mit Sicherheit nichts Böses im Schilde geführt, und freie Diskussion und Meinung waren erwünscht. Er hat als absoluter Pazifist “erdulden” müssen, daß einige seiner Schäfchen in Bundeswehr-Uniform zum Weihnachtsgottesdienst erschienen. Dafür war bei ihm die Wut gegen die damaligen sogenannten “Fapler”, also FAP, kritiklos auch auf uns übergegangen. Wir haben alles widerspruchslos übernommen, ohne uns ein eigenes Bild zu machen. Ich will damit sagen, das politische Erwachen kam viel, viel später. Vor dieser Zeit hätte er uns wahrscheinlich auch erzählen können, die CDU wäre ein Kommunistenhaufen. Als bei mir dann das eigenständige Denken einsetzte, habe ich Vieles anders gesehen. Mein Mann und ich sind aus der jeweiligen Kirche ausgetreten, unsere Kinder wurden nicht getauft, und ich wählte als Unternehmerin die damalige CDU. Noch heute verbindet uns ein lockeres Band mit unserem ehemaligem Pastor, aber auf eine politische Diskussion würde ich es nicht mehr ankommen lassen. Er war schon immer das, was man wohl als links-grün bezeichnen würde und ich glaube, wir haben heute kein gemeinsames Weltbild mehr. Ich bin nun überzeugte AfD-Wählerin und lehne den Islam absolut ab. Wenn ich über solche Projekte wie oben beschrieben lese, hoffe ich, daß trotz der Indoktrinierung in der Kindheit nach der Pubertät bei den meisten das eigenständige Denken einsetzt- wenn es dann für unsere Gesellschaft nicht schon längst zu spät ist.
Für einenMoslem gilt das abgewandelte Wort Henry Fords: jede Religion ist zulässig solange es die islamische ist. Als Christ verstehe ich die Affinität der meisten Kirchenfürsten zum Islam nicht. Oder sind da Parallelen zur Affinität der Linken zu Gewalt,Macht und Despotie?
Mir wäre es lieber wenn am Petriplatz die im Krieg zerstörte Petrikirche wieder aufgebaut werden würde. Und ganz allgemein: es gab Zeiten in der deutschen Geschichte, während denen es Glaubensgemeinschaften, die vor Ort in der Minderheit waren, durchaus erlaubt war, ein Gotteshaus zu bauen. Nur hatte sich dieses absolut unauffällig in die bestehende Bebauung einzufügen (ein Beispiel war die französisch-reformierte Kirche in Frankfurt/M., die aber im Krieg zerstört wurde. Man kann das im Wiki-Artikel nachlesen). Mir wäre es recht, wenn man das auch mit den Moscheen machen würde…Gotteshaus ja, aber ohne Minarett und ohne allzu auffallende Kuppel. Läßt sich de jure (!) aus Art. 4 GG überhaupt der Anspruch auf die Errichtung eines Gotteshauses ableiten (was de facto ja offensichtlich geht)? Und auch hier: warum muß jeder Ort mit Muslimen über eine eigene Moschee verfügen? Wenn ich im Norden Sachsen-Anhalts als Katholik lebe, muß ich u. U. auch 20 km oder mehr fahren, bis ich eine (offene) katholische Kirche finde…
Liebe Frau Schunke, es geht mir bei Ihren Beiträgen so wie 1994, als ich das erste Mal, durch reinen Zufall, den Beitrag über den Euro-Islam von Prof. Tibi in “Märkische Allgemeine” las. Etwa—stark verkürzt—mit dem Inhalt: “Muslime befriedet euch, sonst kommt ihr unter die Räder”. Ich betone, 1994 ! Genauso wie damals fröstelt mich, da keine angemessene Befassung mit dem Weltthema “der Islam ist eine politische Ideologie zur Eroberung der Welt” stattfindet. Hier wächst ein Faschismus, der den gehabten Faschismus weit in den Schatten stellt. Denn es handelt sich um die Spaltung der Menschen in zwei Lager, die erstklassigen Gläubigen und den Rest. Dass der Rest die Qualität von Untermenschen hätten, sagt man vorsichtshalber nicht laut. Und der deutsche Rest will das ihnen zugedachte Schicksal partout nicht zur Kenntnis nehmen. Es ist wie bei einer Operation unter Narkose, der Patient erwacht ... und hat keine Beine mehr. Wenn er erst dann nach den Beinen fragt, hat ihn das Leben schon bestraft. Man kann auch demokratische Freiheiten entsorgen, wie “abbe Beene”. Das wollen die Sachsen im Osten, wie Tschechen, Polen und Ungarn momentan nicht. Das ändert sich auch so schnell nicht. Haben Sie Hoffnung, Frau Schunke.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.