Sorry, ich muss widersprechen: Der Westen kann Nahost genauso wenig befrieden wie Kriege in Afrika oder Asien. In Nahost wäre es zwingend die Angelegenheit der Arabischen Liga, wie HMB schon früher geschrieben hat. Wenn die aber schon uneins sind, sollen ausgerechnet wir verhassten Ungläubigen dort für Frieden und Wohlstand sorgen? Das ist vollkommen absurd, das wird nie wirklich dauerhaft funktionieren. Im übrigen erleben wir jetzt und in Zukunft die zerstörenden Auswirkungen der Welt-Überbevölkerung, die mit keinerlei Humanismus zu stoppen sind…
Man kann das Böse in der Welt nicht mit Worten bekämpfen. Sonst würde Nazi Deutschland heute noch Europa beherrschen mit allen kaum vorstellbaren Konsequenzen.
Herr Steinhöfel, ich teile mit Ihnen fast alles in diesem Artikel. Allerdings verkürzt die folgende Passage das Problem: Der Hauptverantwortliche hierfür sitzt im Weissen Haus. Er zog die US-Truppen 2011 aus dem Irak ab, der leidlich stabil und friedlich war. Um pünktlich zu den Zwischenwahlen 2012 als der Friedensnobelpreisträger da zu stehen, der zwei Kriege beendete. Dafür hat er ISIS und dem Iran den Irak überlassen. Der Hauptverantwortliche war nämlich George W. Bush und sein Kabinett, das die Welt belogen hat, um einen Grund zu finden, im Irak einzumarschieren. Alles was dann folgte geht auf diesen unerhörten Akt zurück. Also bitte, man muß gelegentlich auch mal vor der eigenen Tür kehren.
“Es war auch Obama, der den Einsatz von Chemiewaffen gegen Zivilisten in Syrien als „rote Linie“ bezeichnete. Und es war Obama, der zurückwich, als das Assad-Regime seine Warnung ignorierte ... Der Westen hätte handeln müssen.” Der Westen hat gehandelt. Er hat die Gegener Assads mit Waffenlieferungen unterstützt, die letztlich dem IS zugute kamen. Herr Steinmeier, wer wie Sie glaubt, dass der Westen die Gewaltkultur des Islam zivilisieren kann, der glaubt auch, dass man sie demokratisieren kann. Nichts hat geklappt, obwohl der Westen dafür Tausende seiner Söhne geopfert hat. Sollen wir noch mehr opfern? Nein, denen ist nicht zu helfen. Sie nicht einwandern und uns von innen zerstören zu lassen, darauf sollten wir uns konzentrieren. Dieser Kampf wir blutig genug.
Danke! Obama ist ein Mann der Spaltung und des Krieges, auch wenn er sich als Messias geben mag.
Chapeau! Allein für solche Artikel kann sich die Achse des Guten auch in Achse der Besten umbenennen. Das Lob schließt alle anderen Schreiber mit ein.
Der größte Fehler ist, sich überhaupt in islamischen Ländern einzumischen, also, dass der Irak-Krieg geführt wurde, vom Vorgänger des jetzigen amerikanischen Präsidenten. Auch dass “Oppositionelle” in Syrien oder sonst unterstütz oder sogar mit Waffen ausgestattet werden, ist grundfalsch, auch um den Preis, dass der Machthaber Greueltaten an seiner Bevölkerung betreibt. Oder man besetzt alle Länder und katapultiert sich in das 19. Jahrhundert zurück - alle Länder im arabisch-islamischen Raum besetzen und die Macht übernehmen - eine völlige Illusion. Aber der Artikel stimmt - da Obama den Irak-Krieg des Vorgängers ja nicht mehr rückgängig machen konnnte, hätte sich Amerika aus dem Irak nicht zurückziehen dürfen. Was im Artikel allerdings verschwiegen wird, ist, dass der Westen das Wesentlichste in den islamischen Ländern ignoriert: die Religion. Da wir im Westen ggf. Religion als “Gedöns”, “nice to have”, Privatsache des Inidviduums ansehn, überträgt man diese Sichtweise auf islamische Länder. Getreu dem Motto: Ist der Diktator erst weggebombt, helfen wir den Menschen beim Aufbau der Demokratie, hat 1945 in Deutschland ja auch gut geklappt - und nach 10 bis 15 Jahren sind wir wieder weg. Da irren sie sich alle: Die USA hätten bis in alle Ewigkeit im Irak bleiben müssen! Denn in Wahrheit befindet sich die muslimische Welt seit 1400 Jahren in einem Religionskrieg, den der Westen 1648 im Wesentlichen überwunden hat. Dieser Religionskrieg, Sunniten gegen Schiiten, Muslime gegen alle anderen etc. ist das Grundübel. Meine Wahrheit ist: Nur wenn “der Islam” insgesamt, was nie passieren wird, radikal reformiert ist, könnte es so etwas wie Frieden geben. Der Westen steckt in dem Dilemma: greift er militärisch ein, bietet er die willkommenen Argumente, dass der Westen imperialistisch sei und leistet der Radikalisierung weiter Vorschub, greift er nicht ein, führen sie gegeneinander Krieg und Europa muss die Flüchtlinge aufnehmen. Solange der säkulare Westen nicht begreift, dass das Grundproblem der Islam ist, wird es keine Lösung geben. Man hat statt der Diktatoren nun die zerfallenen Staaten. Für Europa ist die 2. Variante eindeutig die nachhaltig schlechtere, es wird Europa, wie wir es aufgebaut haben, stark in Mitleidenschaft ziehen, in Ansätzen zerstören. Und es gibt noch einen falschen Denkansatz des Westens, indem “von sich auf andere” geschlossen wird: eine vergleichbare Nationenbildung im Islam gibt es nicht - die Zugehörigkeit zur Umma (sunnitisch) oder zur Schia (schiitisch) steht über der Staatsangehörigkeit. Ein sunnitischer Iraker ist erst Sunnit, und dann Iraker, ein sunnitischer Ägypter ist erst Muslim, und dann Ägypter. Wenn es nicht so wäre, warum verfolgen, ja töten dann die muslimischen Ägypter die koptischen Ägypter viel zu oft? Übrigens ist die priorisierte Zugehörigkeit zur Umma der Grund, warum in großer Mehrheit die Muslime im Westen nicht “ankommen”, sich nicht intergrieren - Grund: der Koran. Es hat fast nichts mit der Nationalität oder der Ethnie zu tun.
Gottseidank hat Obama seinerzeit nicht auch noch Krieg gegen Assad begonnen - rote Linie hin oder her! Wohl aber hätte der Westen Assad längst beispringen und den Dschihadisten und IS-Schächtern militärisch in den Arm fallen müssen, insoweit Zustimmung! Aber daran hat dieser Moslem kein Interesse! Z. B. ist sein Bruder bei den Muslimbrüdern aktiv. Und Lybiens Ghaddafi hatte EXAKT angekündigt, welche “Flüchtlings”-Flut wir in Europa erleben würden, wenn man ihn beseitigen würde; das hat die USA aber nicht interessiert, da sie meint, immer der geostrategisch lachende Dritte sein zu können. Putin hat der USA schon vor langer Zeit beim Papst ein gemeinsames Engagement gegen verfolgte Christen vorgeschlagen - vergeblich. Nur eine Achse Deutschland -Russland könnte ein Gegengewicht gegen den heuchlerischen US-Dollar-Imperialismus bilden.
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