Erinnert sich noch jemand an das sagenhafte Desertec-Projekt, bei dem uns unerschöpfliche Sonnenenergie aus der Sahara versprochen wurde? Nun es wird bekanntlich nix mit dem Sonnenstrom, eine wunderbare Blamage für die üblichen Verdächtigen, die beim Weltretten immer ganz vorn dabei sein wollen, darunter die Deutsche Bank, die Rückversicherung MunichRe und die Stromkonzerne Eon und RWE. Aber sei es drum, da sollen sich die Aktionäre drum kümmern, die sind ja Kummer gewöhnt.
Statt der Stromautobahn aus der Wüste, gibts aber nun, pünktlich zur nächsten Klimakonferenz in Marokko (7.bis 22.November) einen neuen Einfall für sonnige Gemüter, ein paar Nummern kleiner zwar, und auch in umgekehrter Richtung, aber aus dem gleichen Holze geschnitzt. Praktisch heißt das: Es fließt kein Strom aus Nordafrika nach Deutschland, aber statt dessen deutsche Kohle nach Marokko. Und zwar als Joint-Venture von Angehörigen der Klimakirche und Anhängern des Propheten. Der Islam, der ja ohnehin schon unter grüner Fahne segelt, wird mit deutscher Hilfe noch grüner.
Die Website Klimaretter.Info meldet:
"Pünktlich zur 22. UN-Klimakonferenz, die im Zeichen der Umsetzung des Paris-Abkommens stehen wird, möchte sich Gastgeber Marokko als Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien präsentieren. Bis März 2019 sollen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) insgesamt 600 Moscheen energetisch modernisiert werden.
Die Gotteshäuser werden mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern, LED-Leuchten und Solarthermie zur Warmwasserversorgung ausgestattet.
Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums ist das Ziel des Fünf-Millionen-Euro-Vorhabens, neue Geschäfts- und Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich der Erneuerbaren entstehen zu lassen.
Das ist aber noch nicht alles:
"Teil des Projekts ist auch die Weiterbildung: Knapp 100 Imame und Mourchidas wurden bereits im Energiesparen geschult, sodass sie ihr Wissen nun an ihre Gemeinden weitergeben können."
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung unterstützt das Ganze mit Vier Millionen Euro. Mehr zum Thema siehe auch hier.