Eugen Sorg, Gastautor / 13.07.2017 / 11:00 / Foto: U.S.D.D. / 11 / Seite ausdrucken

So viel Eis hier: Ab nach Grönland!

Von Eugen Sorg.

Die Medien überschlagen sich gerade, weil vom Meereis vor der antarktischen Halbinsel, die wie ein Finger ins wärmere Meer reicht, ein riesiges Stück angebrochen ist. Das ist ein natürlicher Vorgang, dem Eisberge ihre Existenz verdanken – und wirkt sich in keiner Weise auf den Meeresspiegel aus. Ganz im Gegensatz zu Grönlands Festlandeis in der Arktis, das durchaus zum Ansteigen beitragen würde. Doch Grönland erlebt gerade den kältesten Juli seit es Aufzeichnungen gibt und wachsende Eismassen. Darüber gibt es keine Schlagzeilen.

Die letzten Tage waren hochsommerlich und schweisstreibend. Das Leben verlangsamte sich, eine Ahnung von mediterraner Unbeschwertheit erfasste die Leute, ernsthafte Dinge wie Politik oder Zukunftsplanung erschienen für einen Moment als unbedeutend, fast irreal. Und sogar die unvermeidlichen Warnungen der Klima­katastrophiker, die in jedem Hitzetag den Vorboten eines menschengemachten globalen Thermokollapses sehen – "Tödliche Hitzewellen werden in den kommenden Jahrzehnten zu einem noch grösseren Problem werden" (CNN) –, konnten die Stimmung der fröhlichen Badegäste oder der leicht bekleidet Flanierenden nicht vermiesen.

Die allermeisten Europäer lieben sommerliche Hochtemperaturen und die damit einhergehenden vitalen Leichtigkeiten und Entgrenzungen. Höchstens ältere Menschen mit Kreislaufschwächen und eine kleine Gruppe eingefleischter, prinzipieller Hitzehasser freuen sich nicht auf die wärmsten Tage des Jahres. Für Letztere hätte es heuer jedoch eine attraktive Ausweichdestination gegeben. Das staatliche Dänische Meteorologische Institut (DMI) veröffentlichte kürzlich die neuesten Messungen zu Grönland.

Die grösste Insel der Welt verzeichnete laut DMI mit  minus 33 Grad Celsius die kälteste Juli-Temperatur, die in der nördlichen Hemisphäre je gemessen wurde (bisheriger Rekord minus 30,7 Grad). Gleichzeitig ist die Eisdecke auf fast ganz Grönland prächtig gewachsen. Paradiesische Verhältnisse für unsere leidenden Hitzeverächter also, die davon jedoch nichts erfahren haben.

Die meisten Journalisten und Medienangestellten sind Aktiv- oder Passivmitglieder der rot-grünen Klimakirche, der neuen Religion der postchristlichen westlichen Welt. Sie handeln wie Fromme immer handeln: Sie anerkennen nur Dinge, die mit den Dogmen ihres Glaubens konform gehen; was diesen widerspricht, wird übergangen. So vermeldeten die Medien neulich wie ein einziger Chor, dass der Rhonegletscher «zehn Zentimeter täglich» schmelze.

Von Grönland dagegen kein Wort. Warum? Das klirrende Eis- und Kältephänomen dürfte es nicht mehr geben. Es stellt die Zentralprophezeiung von der kontinuierlichen, selbst verschuldeten und letztlich tödlichen Erderwärmung infrage.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Basler-Zeitung hier.

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Leserpost

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Stefan Heinen / 13.07.2017

Ich kann bei diesem DMI keine Angabe finden, die eine Temperatur von -33 Grad in 07/2017 angibt. Könnten Sie hierzu noch eine Quellenangabe nachreichen? Ich habe Google mit allen möglichen Begriffen gequält, ich finde dazu aber nichts. Zudem habe ich auf der HP des DMI das mit dem Eis so verstanden, dass die Eisfläche zwar zunimmt, aber nur weil die Eisstärke/Höhe auch dünner wird. Also so ganz bin ich von Ihrer Darstellung noch nicht überzeugt, und ich bin kein Anhänger der “Church of global warming” ganz im Gegenteil.

Klaus Metzger / 13.07.2017

Heute ist wieder Panikmache im deutschen Medienzirkus: „Der Südpol zerbricht!“ titelt z.B. BILD heute. Na ja, eigentlich ist der Südpol ein Punkt in der Antarktis. Und ein Punkt kann schwer zerbrechen. „Was bedeutet das für unsere Küste? Steigt jetzt der Meeresspiegel? War das erst der Anfang?“ fragt Bild ebenfalls auf der Titelseite. Die Antworten sind einfach und unspektakulär. Das bedeutet nichts für unsere Küste und der Meeresspiegel steigt deshalb nicht um einen mm und so was kommt immer wieder mal vor. Im benachbarten Larsen-B-Schelfeis brach 2002 eine 3.000 km2 große Eisfläche ab und driftete aufs offene Meer und das Larsen-A-Schelfeis war nach einem starken Sturm 1995 teilweise zerbrochen.

Frank Schneider / 13.07.2017

Ich sitze hier im Osten Deutschlands und bekomme bei gerade 18°C Mittagshitze und täglichen Gewitterschauern nicht mit, wie gerade die Erde austrocknet und vor Hitze untergeht.

Heribert Genreith / 13.07.2017

Die Behauptung ” wirkt sich in keiner Weise auf den Meeresspiegel aus” ist so nicht ganz richtig. Erstens weil der Meeresspiegelanstieg zur Zeit gerade durch die Erwärmung bedingt ist - der wärmere Wasserkörper hat ein grösseres Volumen, und schmilzendes Eis ist nun mal wärmer als gefrorenes.  Zweitens lässt durch das Abkalben solch gigantischer Eisschollen der Druck auf das dahinterliegende Eis nach, dass führt zur schnelleren Abkalbung des Rest und schliesslich dazu, dass das zur Zeit dort auf dem Land liegende Eis ins Rutschen kommt. Und dass führt dann sehr schnell zum Meerspsiegelanstieg. Schlimmer noch schmelzen die Festlandgletscher zunehmend von unten weg, sie können dann auch plötzlich abrutschen und zusätzlich noch gigantische Tsunamis erzeugen. Das wird in absehbarer Zeit passieren, und dann werden alle wiedermal total überrascht tun.

S.Schleitzer / 13.07.2017

Ich lese gerade in der Welt+ den sehr interessanten Artikel “So übersteht der Garten sogar den Klimawandel”. Kopf -> Tisch.

Gerhard Sponsel Lemvig / 13.07.2017

Das was DMI veröffentlichte passt den deutschen Subventionsabgreifern gar nicht in den Kram.  Die die auf fruchtbaren Äckern Solarplatten auslegen und in wunderschönen Landschaften Windräder plazieren, die sprechen nicht mehr von Klimaerwärmung, nein, sie sprechen schon von Erderhitzung !  Hofreiters Hofnarren ! Danke für den Beitrag !

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