Immer häufiger liest man, dass Leute, die tagsüber “Klimaschutz!” rufen, sich nach Dienstschluss in Kohlendioxidschleudern mit offenem Verdeck zu Privatflughäfen karren lassen, wo sie ihren Privatdüsenjäger besteigen und sich in den Urwald fliegen lassen, wo sie bei der Rodung des Regenwaldes eigenhändig Hand anlegen. Aber das ist noch gar nichts: Unter den Leibwächtern von Michel Friedman sollen, wie die “Bild”-Zeitung von heute enthüllt, Nazis gewesen sein.
Leider muss nun auch ich ein klitzekleines Geständnis ablegen:
Ich, der ich die Hypothese vom menschgemachten Treibhauseffekt für Kokelores halte und keine Gelegenheit auslasse, den Öko-Totalitarismus in die Bio-Tonne zu treten—ich, Hannes Stein, habe keinen Führerschein, dafür aber eine ans Phobische grenzende Angst vor Autos; ich bewege mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder (bei diesem schönen Wetter) mit dem Fahrrad, fliege ganz selten und kann aus purem Geiz nicht ertragen, wenn in meiner Wohnung irgendwo unnötig eine Glühbirne brennt—mit anderen Worten: Ich lebe im Grunde genau so, wie die grünen Spießer es gern von mir hätten.
Zum Ausgleich kaufe ich Käse aus England und Früchte aus exotischen Gegenden und gebe mir große Mühe, meinen Müll nicht zu trennen. Aber das beschwichtigt mein Gewissen kaum.