Thilo Thielke / 22.02.2016 / 19:50 / 3 / Seite ausdrucken

Sie kommen aus Höflichkeit, um Merkel zu helfen

Sie handelt zwanghaft wie eine Untote, die von Doktor Mabuse den Auftrag bekommen hat, immer mehr Unheil anzurichten: Erst vor ein paar Tagen hat Merkel noch einmal einen Versuch unternommen, den Menschen, die sie zwar regiert, deren Interessen sie aber nicht vertritt, die Folgen ihrer Lockruf-Politik schmackhaft zu machen. Gleichzeitig hat sie damit wieder ein paar neue Einladungen ausgesprochen.

Sie rechne damit, daß ein Teil der sogenannten Flüchtlinge gute Perspektiven im Handwerk habe, erklärte sie fröhlich in einem Video-Podcast, und dadurch lasse sich auch prima den deutschen Handwerksbetrieben beim Thema Fachkräftemangel helfen. Es folgte der übliche Wortmüll von Einstiegsmöglichkeiten, verlängerten Praktika und dualer Ausbildung.

Langer Rede, kurzer Sinn: Die Deutschen sollen sich gefälligst freuen über die Millionen aus Afrika und Arabien. Alles in Butter. Ihretwegen könnten auch noch mehr kommen.

Nun gibt es in Deutschland mehr als eine halbe Millionen offene Stellen, aber gleichzeitig rund 2,7 Millionen Arbeitslose. Eigentlich sind es viel mehr; die offiziellen Zahlen sind geschönt: All jene, die sich in unproduktiven Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Regierung befinden, werden genauso wenig mitgezählt wie Frühpensionäre und alle Arbeitslosen, die gerade krankgeschrieben sind.

Wie auch immer: Viele möchten nicht umziehen oder haben schlicht keine Lust zu arbeiten – den meisten fehlt wohl die nötige Qualifikation.

Vor ein paar Jahren ging ein Schreckgespenst um in Europa: das der Jugendarbeitslosigkeit in den südeuropäischen Ländern. Es erschien fast kein Artikel über die Griechenlandkrise, in dem sie nicht zur Sprache kam. Gleichwohl ist mir nicht bekannt, daß es irgendwelche Lockrufe in Richtung Südeuropa gegeben hätte. Es gab eher Häme über die Faulpelze, die da unten Steuern hinterziehen und den Staat austricksen, statt sich ihm so brav wie die Deutschen zu unterwerfen.

Dabei wäre es naheliegend, nach Südeuropa zu schauen, um mögliche Fachkräfte anzuwerben. Die Menschen entstammen demselben Kulturkreis und sind viel besser ausgebildet als Merkels Neubürger, sind viel einfacher integrierbar und viel seltener terroristisch aktiv.

In Europa und Zentralasien liegt die Analphabetenrate bei gerade einmal 2 Prozent, während sie in den arabischen Ländern bei 22, in Südasien bei über 37 und in Subsahara-Afrika bei über 41 Prozent liegt. Auf der anderen Seite liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland bei fast 50 Prozent, und nicht sehr viel besser sieht es Spanien, Kroatien, Italien aus. Millionen von Analphabeten aus Afrika und Arabien einzuladen, erscheint besonders abenteuerlich, wenn man sieht, wie viele Arbeitsmarktprobleme innerhalb Europas gelöst werden könnten.

Ich war neulich im Norden Malis. Bundeswehr-Blauhelme sollen dort demnächst helfen, die Lage zu stabilisieren. Gleichzeitig fühlen sich in dem westafrikanischen Land viele Menschen geradezu aufgefordert, nach Deutschland zu kommen.

Tuareg sitzen in Lehmhütten vor dem Fernseher und staunen über den immer länger werdenden Treck ins Gelobte Land. Sie wissen auch, daß derzeit 200.000 an den nordafrikanischen Küsten auf besseres Wetter warten, und daß sich darunter immer mehr Nigerianer befinden.

Sie freuen sich, wenn mal ein Deutscher vorbeikommt, den sie fragen können, wie sie das jetzt anstellen sollen. Sie sagen: Merkel hat uns eingeladen zu kommen, aber wir wissen nicht, wie wir das machen sollen. Nicht jeder von uns hat das Geld für die riskante Passage durch die Sahara, nicht jeder für die Schlepper, die uns über das Meer bringen. Viele verdursten in der Wüste oder ertrinken im Meer.

Sie sagen nicht: Uns geht es so unendlich schlecht, wir sehen gar keinen anderen Ausweg, als nach Deutschland zu ziehen – das Elend allein treibt uns fort, wir können nicht anders. Eher hört es sich an, als würden sie im Zweifelsfall aus Höflichkeit kommen, um Merkels Fachkräftemangel zu beheben.

Aber Merkel ist undankbar. Sie interessiert sich nicht nur für die Deutschen wenig, sie interessiert sich auch für die Europäer nicht – und wenn sie Afrikaner dazu verleitet, ihr Leben zu riskieren, um später womöglich wieder aus Deutschland abgeschoben zu werden, handelt sie nachgerade kriminell. 

Was juckt das die Bundeskanzlerin? Der ist sowieso längst alles „legal, illegal, scheißegal“ – Hauptsache, sie bleibt an der Macht und kann ein freundliches Gesicht zeigen. Eine Egoistin, die sich als Philanthropin verkleidet. 

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Leserpost

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Dr. Harald Streck / 23.02.2016

Die ZEIT vom 18. Februar druckte den äußerst aufschlussreichen Brief eines Syrers an Angela Merkel ab. Der Mann hat nach den bitteren Erfahrungen in deutschen Aufnahmelagern beschlossen, zu seiner Familie in Aleppo zurückzukehren, auf eigene Faust, auf eigene Kosten, denn im Unterschied zu anderen Rückkehrwilligen erhät er keine Unterstützung, weil die Rückkehr nach Syrien “zu gefährlich” sei. Gegen Ende seines Briefs schreibt er: “Bevor ich gehe, möchte ich Sie aber noch um eines bitten, Frau Merkel: Seien Sie ehrlich mit uns Syreren! Es gibt Tausende, die noch nach Deutschland kommen wollen. Ich sage meinen Verwandten in Aleppo bei jeder Gelegenheit: Kommt nicht! Aber niemand hört auf mich. Also sagen Sie es Ihnen, Frau Merkel, damit nicht noch mehr ihr Leben für nichts aufs Spiel setzen.” Wer kann ermessen, wieviel abertausendfaches Leid Merkels verdruckte “Willkommenskultur” schon angerichtet hat, indem lügnerischen Versprechungen im arabischen Internet bezüglich in Deutschland zu erwartender Beglückungen wie Begrüßungsgeld, Haus, Auto, Job nicht entschieden entgegengetreten wurde und indem der Falschmeldung, Deutschland werbe um drei Millionen Immigranten, so wenig widersprochen wurde, dass sich bei den Armen der Welt bis heute die Parole halten kann: Frau Merkel hat uns eingeladen. In der Tat hat Merkel sie eingeladen, auch wenn dies von Regierungsseite heftig bestritten wird; denn wenn beispielsweise ein Übelwollender Massen von Facebook-“Freunden” zu einer Party in meinem Haus einlädt und ich darauf nicht anders regiere als mit einem über Facebook verbreiteten freundlichen Gesicht, dann habe ich mit eingeladen.

Brigitte Schneider / 23.02.2016

“Wie auch immer: Viele möchten nicht umziehen oder haben schlicht keine Lust zu arbeiten – den meisten fehlt wohl die nötige Qualifikation.” Ich lebe seit 11 Jahren auf Hartz IV Niveau, seit über 6 Jahren von Hartz IV. Die für den Arbeitsmarkt nötigen Qualifikationen werden mir konsequent verweigert. Für einen Umzug fehlt mir das Geld. Ich habe sehr große Lust auf eine von mir frei gewählte Arbeit. Bislang werden Asylbewerber meist in Massenunterkünften untergebracht, schlafen zusammen mit Schwerstkranken in großen Schlafsälen; Kleidung gibt es dann, wenn Altkleider zur Verfügung stehen; die Nahrung ist unzureichend und somit krankmachend, die dünnen Decken wärmen nicht; oft ist es viel zu kalt… Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter schulen nur Menschen mit Integrationsaussichten; d. h. jünger als 35 Jahre, gesund und gebildet. Einen Rehaanspruch aus gesundheitlichen Gründen muss man in aller Regel gerichtlich erstreiten. Selbst einen jungen, gesunden und gut ausgebildeten Schwarzafrikaner in Arbeit zu vermitteln gleicht einer Quadratur des Kreises, und daran kann auch Frau Merkel nichts ändern. Ich vermute wir werden belogen.

Torsten Behrmann / 22.02.2016

Schön schnoddrig auf den Punkt gebracht! Sollte Frau Merkel mal lesen. Danke für ihren Beitrag.

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