Mal ehrlich: Wieviele Überweisungen ins SEPA-Ausland macht denn Otto-Normalverbraucher? Die EU hat doch nur eine Aufgabe, für Banken und große Unternehmen das Leben so leicht wie möglich zu machen. Erleichterungen fürs Volk sind doch nur Abfallprodukte. Nicht mal ein einheitliches Mautsystem kriegen die für Europa hin, geschweige denn, den “Rest”!
Nachdem zum zweiten Mal das Wort SEPA da stand, habe ich aufgehört zu lesen. Wegen der SEPA-Umstellung muss ich persönlich nichts unternehmen.
Lieber Herr Müller-Ulrich, ich lese Ihre Beiträge ansonsten recht gerne, aber diesmal liegen Sie vollkommen daneben. Wenn Sie sich die Schreiben mal durchlesen würden, würden Sie erkennen, dass es um das Lastschriftverfahren geht, das vollkommen neu geregelt wird. Bei uns in D ist dies ein gängiges Verfahren, was wunderbar gelaufen ist. Die EU-Bürokraten haben es geschafft, im Zuge des “Verbraucherschutzes” das Verfahren so zu verkomplizieren dass die bisherige Vorgehensweise total über den Haufen geworfen wurde Es müssen Mandentanverträge vereinbart werden usw. undsofort. Ich als IT-ler bei einer Bank kann Ihnen außerdem sagen, dass es sich bei SEPA keinesfalls um einen bloßen Ersatz der kurzen Kontonummer durch eine lange handelt. Bei den Banken mussten sämtliche Systeme in großem Umfang umgestellt werden, allein für die Sparkassen beträgt der Umstellungsaufwand mehrere Milliarden Euro. U.a. müssen bei größeren Unternehmen Millionen Informationsschreiben an die Kunden rausgehen, wie Sie am eigenen Leib verspürt haben Insgesamt handelt es sich um eine enorme Umstellung des Zahlungsverkehrs, der sich für Sie allerdimgs nur in einer längeren Kontonummer offenbart. Manche Dinge sind halt größer als sie scheinen ;-)
Lieber Herr Müller-Ullrich, sprechen Sie mal mit den Fachleuten für Zahlungsverkehr. Gerne stelle ich Kontakte her. Die werden Ihnen Folgendes sagen: 1. SEPA ist technisch-organisatorisch eine sehr, sehr anspruchsvolle und aufwändige Angelegenheit. Dass es für Sie keine größere Umstellung bedeutet, haben Sie diesen Fachleuten zu verdanken. 2. Auf SEPA hätten die deutschen Banken gerne verzichtet, da dies jede Bank x Millionen kostet ohne ihr auch nur den kleinsten Vorteil zu bringen. Ein typisches Beispiel für politische Profiliererei auf Kosten Dritter. Weitere Regulierungen ähnlicher Natur sind übrigens bereits in der Brüsseler Pipeline. 3. Die Kunden darüber zu informieren - auch wenn die kaum etwas tun müssen - ist eine rechtliche Pflicht der Banken und sonstigen betroffenen Unternehmen. Daher der Papierwust. Die Politik, die SEPA verbrochen hat, hat zur Information übrigens nichts beigetragen. Sie hat aber bereits deutlich gemacht, wer schuld hat, wenn das ganze nicht klappt, weil es ein paar Leute nicht verstanden haben. Kleiner Tipp: Nicht die Politik. Soviel aus dem Nähkästchen der Kreditwirtschaft…
Obwohl auf allen diesen Schreiben steht: Sie brauchen nichts zu tun! Voraussetzung sei allerdings, die im Schreiben angegebenen neuen SEPA-Angaben zu prüfen. Nun gibt es aber Unternehmen, die die aufgrund dieser vielen Schreiben aufkommende Sorglosigkeit ausnutzen. So versteckt der Verkehrsverbund Rhein-Sieg auf der Rückseite dieses Schreibens eine Preiserhöhung für Dauertickets, die automatisch in Kraft tritt, wenn nicht innerhalb von 14 Tagen gekündigt wird. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!!
“(...)Sprachschaum mit einer einzigen Aussage: was immer da steht, es ist irrelevant, belanglos, folgenlos. Ignorieren Sie alles Gesagte und Geschriebene(...)” Absolute Zustimmung meinerseits. Das alles ist nur noch eines: KAFKAESK!
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