Wir erinnern uns noch sehr gut, wie sie das, was sie jetzt euphemistisch mit Aufklärungsarbeit bezeichnen, bei der katholischen Kirche verhöhnt haben, um jetzt exakt genauso zu verfahren. Man kann sie also getrost an ihre eigenen Kommentare von damals erinnern. Das ist keine Aufklärungsarbeit, das ist Vernebelung und Beschönigung der Realität. Ich kann mich auch noch an den moralischen Sumpf erinnern, der dort als Paradies der Befreiung gepriesen wurde. Im Zuge der sicherlich notwendigen Entkrampfung der bürgerlichen Prüderie sind dabei auch manche Weisheiten mit fortgerissen worden, die auf Jahrhunderten von Erfahrungen beruhten und eine davon ist, dass Erwachsene gefälligst ihre geilen Pfoten von Kindern fern zu halten haben. Aber sag das mal in den 70ern einem Grünen. Da kommt die Nazikeule unweigerlich. Und sie käme in einem etwas pädofreundlicheren Umfeld auch heute noch. Das blöde ist für die Grünen nur, dass es nicht mehr opportun ist. Davon bin ich fest überzeugt.
Dieser Artikel arbeitet den Zynismus, mit dem sich die Grünen der Schwächsten bedienen sehr gut heraus.
Ihr solltet Euch vielleicht langsam mal entscheiden, was Die Grünen für Euch sind: moralisch verwerfliche Hedonisten, die eine postmoderne, hedonistisch- permissive Anarcho-Gesellschaft erschaffen haben, oder eine prüde, puritanische Verbotspartei, die jeglichen Spaß verhindern will? Beides passt nämlich überhaupt nicht zu sammen und beweist eher, dass Ihr Euch sehr gerne in Feindbildpflege engagiert. Es ist manchmal so, als ob die Grünen hier in der Rolle sind wie Immanuel Goldstein in Orwells “1984”. Kleiner Tipp: Die Grünen waren insgesamt gerade mal sieben Jahre im Bund an der Macht und das auch nur als Koalitionspartner. Egal, wie schlimm für Euch die momentane Permissivität ist (ob die so schlimm ist, ist nochmal eine andere Frage) - die Grünen haben daran nur einen verschwindend geringen Anteil.
In der Regel springe ich gern auf jeden Zug auf, auf dessen Zielschild “Grünen-Bashing” steht. Auf diesen nicht. Er endet in Russland. Genau so, wie ich als Jugendlicher der damaligen Debatte innerhalb der Berliner AL mit Unverständnis und Ablehnung begegnete (Ein “Pro”-Artikel im Magazin Zitty setzte dem ganzen noch die Krone auf!), finde ich heute die Tendenz Ihres Artikels, die Pädophilie mit der Homo- und Transsexualität in einen Topf zu werfen, ausgeprochen widerlich! Im Übrigen wäre ich froh gewesen, hätte man mich in der achten Klasse über “Sonderformen” der Sexualität aufgeklärt.
Warum gehen solche Skandale an den Grünen spurlos vorbei? Weil die sonst so “aufklärerischen” grünen Journalist(inn)en, die Mehrheit unserer Journaille, sonst auch über ihre eigene Vergangenheit reflektieren müssten: Pädophile Nähe, “klammheimliche Freude” über die Taten der RAF, kriminelle Aktionen unter dem Deckmantel der “freien Meiningsäußerung”, “Hohelied” auf die Mao-Bibel, auf Pol Pot und den Kommunismus und und und… Da ist es doch viel einfacher, einem konservativ denkendem Opa die als 16-jähriger gemachte HJ-Karriere vorzuwerfen!!
Man sollte einmal daran erinnern, dass die ersten Umweltschützer eher Konservative waren, die auf den Raubbau an der Natur und den sich daraus ergebenden Gefahren hingewiesen haben. Diese wurden aber dann nach kurzer Zeit als Führungskräfte in den neu gebildeten Gruppierungen geschasst und durch Leute ersetzt, die den “Umweltschutz” nur ideologisch und zum Verhindern nutzten. “Man” hasste das demokratische System, die Deutschen, die Amerikaner, die Juden sowieso und eine gesunde Wirtschaft. dafür zeigte man Verständnis für alles Abartige wie für die SED, RAF, Drogen und die sexuelle Vielfalt bis hin zum Sex mit Kindern. Mir kann nach meinen Erfahrungen und den überdeutlichen Aussagen vieler dieser grünen Funktionäre niemand erklären, dass dahinter nicht ein teuflisches System steckt, das sich in aller Deutlichkeit mit dem Start des SPD/AL Senats in Berlin kurz vor dem Mauerfall zeigte. Hier wurde hinter dem Rücken der Westberliner Bevölkerung geheim mit der despotischen SED verhandelt, viele Abgeordnete und Senatsmitglieder kamen ausgerechnet aus dem von der Stasi kontrollierten Bezirk Kreuzberg und sie taten alles, um ganz Westberlin zu einer Beute der SED zu machen. Diese furchtbare “Kindersexaffäre” war nur ein Baustein in den Plänen der Strategen des Untergangs, denn wenn man Kinder und Jugendliche zerstört, dann zerstört man letztendlich alles.
Bei den 68´ern, später auch den GRÜNEN gab es die Lust am Umbruch. Alles, aber auch alles, mußte erstmal hinterfragt, später irtgendwie “revoluzzt” werden, vollkommen neue Gedanken waren gefragt und gerade die extremsten erzeugten besondere Aufmerksamkeit bei den Gleichgesinnten. Im Prinzip halte ich die Fähigkeit zum Ausbrechen aus eingefahrenen Denkstrukturen, als Gedankenexperiment, für gut. Es ist auch nicht grundsätzlich schlecht, wenn man in der Lage ist, auch mal das zu hinterfragen, was man als Grundüberzeugung seit Jahren mit sich rumträgt. Was ich bei vielen GRÜNEN oder anderen Linken aber als echtes Problem sehe, ist die starke Lust am Tabubruch um des Tabubruches willen. Es wurde geändert, weil man ändern wollte - eine Begründung, ein ideologisches Konstrukt, konnte man sich zur Not auch hinterher noch basteln. Ich erinnere mich an die französische Talkshow, in der Daniel Cohn-Bendit genau das zelebrierte und die Versammelten mit pädophilen Äußerungen genüsslich schockierte, ohne dass die Schockierten ihre Schockiertheit oder Ablehnung entsprechend gezeigt haben, weil sie alle ja auch als wahnsinnig “offen” und freidenkerisch erscheinen wollten. Daniel Cohn-Bendit war der lockere, freie Typ in der Lederjacke, der die verkrusteten Anzugträger mal richtig abklopfen mußte. Das Bestehende, oft Werte, die sich in Jahrhunderten entwickelt und auch bewährt hatten, ist von diesen Typen permanent und systematisch in die Defensive gedrängt worden. Man hat sich, bis heute, gegen sie nicht aus der Defensive gewagt. Wer jedoch nur in der Defensive verharrt, wird stetig immer weiter zurückgedrängt. Dieses Phänomen ist seit den 70´ern, meinem Eindruck nach, wirkmächtig und hat sich langsam fest etabliert, ist Automatismus geworden. Bei der Frühsexualisierung unserer Kinder scheint aber eine Grenze überschritten worden zu sein. Der neue Widerstand kommt zwar noch nicht aus der Politik und den großen Medien, er kommt aus der Bevölkerung. Es sind heute eher Konservative, die gegen die etablierten Automatismen und Denkschablonen eines etwas zu einmütig gewordenen Establishements rebellieren - und das wird höchste Zeit.
Das Irre an dem ganzen Thema ‘Links-Grüne und Sexualität’ ist, dass Kinder sexuell befreit, aber Erwachsene sexuell gegängelt werden sollen (‘Sexualkunde in der 8ten Klasse’ versus ‘Vergewaltigungskulturbehauptungen, neue Prüderie’ unter dem Deckmantel des Feminismus).
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