Richard Herzinger liest mir grade folgende Meldung von “AP” vor:
“Einer der führenden sunnitischen Geistlichen Saudi-Arabiens hat am Montag die Schiiten zu Ungläubigen erklärt. Abdullah bin Dschabrain rief die Sunniten auf der ganzen Welt auf, die Schiiten zu vertreiben ... Vor ihm hatten auch schon andere Vertreter der Wahabiten, die eine radikale Richtung des sunnitischen Islams predigen, diese Ansichten öffentlich vertreten ... bin Dschabrain ... gehört einer Vereinigung von Geistlichen an, die lose Beziehungen zur saudiarabischen Regierung unterhalten. Erst im vergangenen Monat hatte ein anderer führender saudiarabischer Geistlicher, Abdul Rahman al Barak, der enge Beziehungen zur Königsfamilie unterhalten soll, die Sunniten aufgefordert, sich einer Versöhnung mit den Schiiten zu widersetzen. Al Barak erklärte, die Schiiten seien schlimmer als Juden oder Christen.”
Na dann! Fröhliches Schlachten.
Indessen frage ich mich, ob Grimmelshausens “Simplicius Simplicissimus”, wo das Grauen des Dreißigjährigen Krieges konsequent aus der Perspektive eines Naivlings geschildert wird—jenes Dreißigjährigen Krieges, der zwischen katholischen und protestantischen Gangs ausgefochten wurde, und am Ende wusste kein Schwein und kein Herzog und kein Bischof mehr, worum es eigentlich gegangen war, und manche Gegenden in Deutschland hatten zwei Drittel ihrer Bevölkerung verloren—, also, ich frage mich, ob dieser große, schauerliche, zum bittere Zornestränen weinen komische Roman je ins Arabische übersetzt wurde?