Henryk M. Broder / 27.04.2016 / 18:45 / 4 / Seite ausdrucken

Schicken Sie die Rechnung an die Stadt!

Die besorgten Bürger wollen wissen, was sie machen sollen, wenn ihnen ein Flüchtling mit seinem Fahrrad "ins Auto" fährt. "Schicken Sie die Rechnung an die Stadt", sagt Frau Koch und erklärt, wie wichtig es ist, dass man sich "auf Augenhöhe begegnet": "Gemeinsames Kochen, gemeinsame Freizeitaktivitäten, das ist sehr schön für die, die zu uns kommen, aber es ist auch eine Bereicherung für uns, weil wir sehr viel über andere Kulturen lernen können." 

Ein Bürger, der sich "als Freiwilliger einbringen" und wissen möchte, was er dafür tun müsste, bekommt von Frau Koch den Rat: "Sie müssen ein polizeiliches Führungszeugnis haben." Eine Bürgerin, die eben noch vor dem Eingang zum Schulgebäude ein Plakat hochgehalten hat ("Flüchtlinge ja – Ghettos nein!"), schüttelt ab und zu den Kopf, sagt aber nichts. Der Bürgeraufstand findet nicht einmal im Saal statt. Der ganze Text.

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Leserpost

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Stefan Peltzer / 28.04.2016

@Stefan Klahn “Dass man Menschen, die in Not sind, hilft, sollte selbstverständlich sein.” Nur, welcher Art diese Hilfe ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Weltweit sind, aus unserer Sicht, mehrere hundert Millionen Menschen in Not (wahrscheinlich eher mehr). Damit sollte klar sein, dass die Aufnahme von 2 Mio Flüchtlingen in die EU (und das Anheben der Lebensqualität dieser Menschen auf EU-Niveau) völlig abwegig ist, um tatsächlich effektiv zu helfen. Zwei Hungernden hilft man nicht, indem man einem der beiden Kaviar zu essen gibt. Sinnvoll erscheint allein, die Hilfe auf alle Notleidenden zu verteilen. Hierbei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Hilfe zur Selbsthilfe anleitet, um tatsächlich dauerhaft eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Dies bedeutet, dass die Hilfsmaßnahmen der letzten Jahrzehnte gründlich überdacht werden müssen, da sie eher kontraproduktiv waren. Sie haben im Grunde zu mehr Bevölkerungswachstum geführt und damit die Not vergrößert. Der für viele einfachste Weg, die Grenzen zu öffnen und die Kommenden “gerecht” auf die Länder der EU zu verteilen, ist ein Verbrechen gegenüber den notleidenden Menschen, die die Mittel nicht haben, ihr Land zu verlassen. Stefan Peltzer

Karla Kuhn / 28.04.2016

Die Frage, die Herr Klahn in seinem Leserbrief stellt, warum die reichen Golfstaaten kaum Flüchtlinge aufnehmen, hätte ich auch gerne beantwortet. Zumindest könnten sie Familien mit Kindern aufnehmen und ihnen eine menschenwürdiges Leben bieten, bis sich die Zustände in den jeweiligen Ländern gebessert haben.  Dass sie keine jungen Männer aufnehmen wollen, kann ich verstehen. Erstens aus Angst vor Terroristen, die mit eingeschleusst werden könnten und zweitens sollten die jungen Männer in ihren Ländern gegen die Mißstände, bzw den Krieg kämpfen. In jedem Land wo Krieg herrscht ( herrschte), werden nun mal die jungen aber auch älteren Männer eingezogen. Sie entziehen sich durch ihre Flucht ihrer Verantwortung.

Wolfgang Richter / 28.04.2016

Welche Rechnungen zu dem Thema eine Stadt so zahlt, war heute in der Kölner Regionalpresse zu lesen. Da hatte die Stadt Köln 2014 zum wahren Schnäppchenpreis von 5,8 Millionen in Köln, Bonner Str. , zum Zwecke der Unterbringung von Schutzsuchenden ein Hotel (ehem Bonotel) ersteigert. Für den Umbau zu einer entsprechenden Unterkunft für ca. 150 - 180 Schutzsuchende wären noch ca. 650000,- Euronen für erforderliche Unbaukosten aufzubringen. Wenn es dann schon mal schlecht läuft, kommt es anders als gedacht, so jetzt mit einem Wasserrohrbruch. In dem Zusammenhang wurde festgestellt, daß das Wasserleitungsnetz im Haus “Weichmacher” oder was auch immer ins Wasser abgibt und ein kompletter Austausch erforderlich wird, Kostenpunkt derzeit ca. 1,5 Millionen. Derzeit gehe man nach vorliegenden Gutachten -wenn die genauso fachkundig erstellt sind, wie die, aufgrund deren Bewertung man das Haus erworben hat, ist das Steuergeld sicher gut angelegt, sicher so gut wie beim U-Bahn-Bau mit dem seinerzeit versenkten Archiv z. B.-  davon aus, daß sich die Sanierung rechnet, wenn nicht, könne man das Haus abreißen, den Platz zum Aufstellen von -noch zu erwerbenden- Wohncontainern, oder Leichtbauhallen zur Unterbringung besagter Schutzsuchender nutzen, oder das Gelände als Bauplatz verkaufen. Insgesamt ein geniales,  Steuern versenkendes Verwaltungshandeln. Wer Köln hat, braucht kein Schilda.

Stefan Klahn / 27.04.2016

Sehr geehrter Herr Broder, wenn sich die 28 Staaten in der EU einig wären, wäre ja selbst die Aufnahme von 2 Mio Flüchtlingen kein Problem. Dass man Menschen, die in Not sind, hilft, sollte selbstverständlich sein. Warum sich insbesondere Großbritannien und Frankreich dieser Hilfe verschließen, erschließt sich mir bis heute nicht. Ist das mal journalistisch aufgearbeitet worden? Nach meinem Kenntnisstand waren und sind beide Länder nicht mal zur Aufnahme von auch nur 100.000 Flüchtlingen bereit. Da hätte ich mir eine Kanzlerin gewünscht, die dem französischen Präsidenten sagt: “Lieber Francois, die 15.000 Menschen, die bei euch in Calais im Dreck leben, die übernehmen wir auch noch.” Das wäre ein starkes Zeichen gewesen. Eine weitere Frage zu diesem Thema drängt sich mir auch auf: Warum nehmen die reichen Golfstaaten eigentlich keine Flüchtlinge aus Syrien auf? Da würden die Menschen immerhin in ihrem Kulturkreis bleiben können und genug Geld für die Versorgung ist dort auch vorhanden. Gibt es da irgendwelche historischen oder politischen Probleme, die ich naiver Weise nicht bedacht habe? Mit freundlichen Grüßen Stefan Klahn

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