Henryk M. Broder / 27.03.2017 / 09:53 / 4 / Seite ausdrucken

Schade, dass der Führer das nicht mehr erlebt hat!

Haben Sie schon mal daran gedacht, ein Stück Autobahn zu adoptieren? So wie man einen Hund adoptiert, der an einer Raststätte ausgesetzt wurde? Nein? Also, ich würde es tun, wenn es dazu in Deutschland Regelungen wie in den USA gäbe.

Gestern sind mir wieder diese seltsamen Schilder entlang der Interstate 95 aufgefallen. Ein schlichtes „Adopt-A-Highway“ oder etwas ausführlicher „Adopt-A-Highway“ und darunter der Name eines Hotelunternehmens, einer Restaurantkette oder irgendeiner kirchlichen oder sozialen Verbindung. Das kann die Heilsarmee, die Freiwillige Feuerwehr oder auch ein schwul-lesbisches Community Center sein.

Die Adoptiveltern verpflichten sich, einen zwei Meilen langen Abschnitt von Müll freizuhalten. Oder sie beauftragen eine Firma, den Abfall einzusammeln. So rum oder so rum, sie bekommen dafür das Recht, mit ihrem Namen zu werben. Fürs Geschäft mag das unerheblich sein, aber es dient der Corporate Identity. Keiner weiß genau, was das ist, aber es ist wichtig, eine zu haben.

Mir gefällt die Idee. Auch wenn sie nach DDR klingt, wo die Jungen Pioniere zu solchen Arbeiten abkommandiert wurden. Und dass Adopt-A-Highway eine amerikanische Erfindung ist, spricht nicht automatisch gegen sie. Ich finde nur, man müsste sie zu einem richtigen Geschäftsmodell ausbauen. Hier geht es weiter.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Joachim Nowak / 27.03.2017

Müllsammel-Aktionen gibt es satt in Deutschland. Vorallem entlang der Landstrassen sind es dann die Jugend-Feuerwehren, die sowas machen. Aber auch Müll sammlen in Wäldern ist nichts ungewöhnliches und das haben wir in meiner Jugend dann auch getan, als ich noch in der Jugendgruppe vom THW war. Das man dann dafür extra noch Teilstücke von Strassen adoptieren müßte, wäre mir neu. Auch heute noch, wo ich schon lange die Jugend hinter mir gelassen habe, kann ich doch tatsächlich meinen Müll in die bereitgestellten Tonnen werfen, die man auf der Strasse überall vorfindet. Nur können das ganz Wenige ! Denn jedesmal, wenn ich dann in Hannover unterwegs bin und mir in den Fußgängerpassagen mit anschauen kann, wie dann reichlich Deppen ihre Kaffeebecher, oder auch Brötchentüten einfach auf den Fußweg schmeissen, obwohl sie in nicht einmal 2m Entfernung eine Mülltonne haben, fällt mir dann auf, daß es überwiegend Jugendliche sind. Also nix adoptieren & werben. Schickt die Jugend zum Müllsammeln…...

Florian Bode / 27.03.2017

Lieber Herr Broder, ich meine mich zu erinnern, dass es Adopt-a-Highway schon bei meiner letzten USA Reise vor mehr als 20 Jahren gab. Da war der Führer auch schon tot.

Marina Blach / 27.03.2017

Nur gibt es eben grundsaetzliche, weltanschauliche Unterschiede. Das eine wurde unter Zwang realisiert, dass ander durch Fantasie!

Wolfgang Schmid / 27.03.2017

Man kann die Corporate Identity noch potenzieren, wenn man “Menschen, die noch nicht so lange hier sind” adoptiert, die unsere persönlichen Autobahnstücke kehren…

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Henryk M. Broder / 25.12.2023 / 14:00 / 49

Svenja Schulze im Spendierrausch

Die Tagesschau meldet: „Während im Gazastreifen weiter die Waffen sprechen, bereist Entwicklungsministerin Schulze die Region. Bei einem Besuch in Israel und im Westjordanland will sie…/ mehr

Henryk M. Broder / 04.11.2023 / 12:00 / 48

Die Baerbock-Sprünge über den eigenen Schatten

Nach ihren Reisen in den Nahen Osten und nach New York, zur Stimmenthaltung bei einer gegen Israel gerichteten UNO-Resolution, kümmerte sich Außenministerin Annalena Baerbock um…/ mehr

Henryk M. Broder / 10.07.2023 / 14:00 / 88

Bedeutende Denker und Denkerinnen der Gegenwart: M. Sch.

Vor kurzem hat die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer in einer Stellungnahme zum neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz gesagt:„Deutschland braucht 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr“, außerdem eine „Willkommenskultur“, basierend auf…/ mehr

Henryk M. Broder / 17.11.2022 / 06:00 / 109

Das Geld ist da, jetzt kann die Katastrophe kommen

Wenn Jesus 5.000 Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen speisen konnte, dann wird es Svenja Schulze bestimmt schaffen, mit 170 Millionen Euro die Klimakatastrophe…/ mehr

Henryk M. Broder / 22.08.2021 / 10:00 / 79

Müllers Reisen

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Miachael Müller, SPD, heißt deswegen Regierender Bürgermeister, weil Berlin keine Stadt, sondern ein Bundesland ist, das aus 12 "Bezirken" besteht,…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.05.2021 / 13:00 / 56

Spahn macht den Stoiber

Können Sie sich noch an die kurze, aber einmalig humoreske Rede von Edmund Stoiber zugunsten des Transrapid erinnern, der die bayerische Hauptstadt mit dem Rest…/ mehr

Henryk M. Broder / 20.04.2021 / 15:30 / 20

Willkommen bei Steigenberger!

Vom nagelneuen Berliner Flughafen BER gibt es nur zwei Direktflüge nach Wien, einen um 9:45 Uhr morgens und einen um 19:45 Uhr abends. Ich will…/ mehr

Henryk M. Broder / 06.12.2020 / 13:00 / 19

Du Maxim, ich Modest

Das Telefon klingelte, am anderen Ende der Leitung war eine weiche, melodische Männerstimme, die wie die Moldau unter der Karlsbrücke dahinfloss. "Ich bin in der…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com