Danke für den guten Artikel Herr Weißgerber. Kann Ihnen nur voll und ganz zustimmen. Wenn ich früher in der DDR zu Besuch war, habe ich die „Aktuelle Kamera“ immer als Chris’s Märchenstunde bezeichnet. Heute geht es mir bei den Öffentlich-Rechtlichen Anstalten genauso. Sie gehen mir - genau wie Ihnen - gehörig auf den Geist, dass trifft auch auf die meisten Zeitungen zu. Aber man kann sich ja glücklicherweise auch noch anders informieren.
Die Medien wurden umgedreht. Die sind nicht mehr auf Ihrer Seite. Deswegen wurden ja auch die aufmüpfigen Ostdeutschen (Stichwort Pegida) als erste mundtod gemacht. Die ehemaligen DDR-Häftlinge waren die ersten, die den erneuten Wind of change wahrnahmen. Versagt haben hier ganz klar wir Wessies. Wehret den Anfängen setzt eine entsprechend sensible Wahrnehmung voraus. Und eine Demokratie wird nicht dadurch wehrhaft indem man die Phrase “wehrhafte Demokratie” wie ein Mantra vor sich hinbrabbelt. Da müssen schon auch noch Taten folgen. Eine einfach Tat bestünde z.B. darin, im September der CDU möglichst wenige Zweitstimmen zu geben. Erhält die CDU weniger Zweitstimmen als jede andere Partei, dann ist sie nicht stärkste Kraft und kann nicht den Kanzler stellen. Und schon wäre Merkel Geschichte. Damit wäre immerhin ein Anfang gemacht.
Ich schaue seit 6 Jahren kein TV und fühle mich wohl dabei.
Wenn Sie nur nicht zu sehr enttäuscht werden von den Schweizer-Zeitungen! Selbst die kleinen Lokalblätter, mit einigen Ausnahmen allerdings schreiben nur ab und unser Fernsehen ist dermassen einseitig links, einfach ungeniessbar. Mir selber geht es auf alle Fälle viel besser, seit ich weder die Nachrichten im SRF noch die “Schweizer-Zeitungen” lese. Am besten orientiere ich mich über die Wirtschaft und…......... wenn schon, bei den Österreichern!
Sehr geehrter Herr Weißgerber, jetzt sind sie schuldig an meinen akuten Genickschmerzen, da ich die ganze Zeit, während ich Ihren Artikel las, heftig nicken musste. Ich bin ebenfalls “Ossi” und habe all die beschriebenen Dinge vor und nach der Wende 1:1 so erlebt wie Sie. Das mit “TerraX” & Co. geht mir exakt genau so, und ich mache das mit dem Abschalten ebenfalls exakt so. Vielen Dank für Ihren Beitrag, der die Einsamkeit im Mainstream etwas gemildert hat.
Mit Klaus Feldmann habe ich Ender der 60ger in Leipzig Journalismus studiert. Nach dem 4. Semester habe ich abgebrochen, weil ich kein ‘Propagandist, Agitator und politischer Organisator’ der SED-Medien sein wollte. Klaus Feldmann war ein prima Kumpel, der über Ulbricht Witze riss - er konnte wunderbar reißen und herrlich sächseln. So manches Bier haben wir geschlürft und er verhehlte mir nicht, dass er mit den Wölfen heule. Später fiel er einige Zeit in Ungnade, weil er sich abfällig bei eingeschaltetem Mikrophon über die unendlich langen Parteitagsreden äußerte. Als zusätzliche Strafe hatte man ihm ein Parteiabzeichen angeheftet, welches er fortan der Kamera präsentieren musste. War es aber nicht immer so: Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe?
Ihre Ausführungen sprechen mir aus der Seele. Danke Herr Weißgerber! Jeder Artikel des Moraldominanz-Imperiums wird, wenn sie es denn zulassen, in den Kommentaren richtig gestellt. Artikel lese ich nur noch in diesen Richtigstellungen der Leser.. Dort aber wollen sie die Spitzen kappen, jene Gefühle also, die entstehen, wenn man verdummende Volkszeriehung lesen muss.
“Ich möchte nicht wiedervereinigt werden”, so die reißerische Schlagzeile vom “Spiegel” kurz nach dem Mauerfall, geschrieben vom Chefredakteur Erich Böhme, der damit nicht nur den ebenso verzweifelten wie hoffnungsfrohen Bürgern der DDR eine schallende Ohrfeige verpasste, sondern auch bewies, dass er den Beruf als Journalist in einem demokratischen Rechtsstaat nicht verstand. Als damaliger Spiegel-Leser war ich mehr und mehr irritiert über die Berichterstattung und “wachte” auf, als der “Stern” mit den Hitler-Tagebüchern seine Leser betrog. Natürlich gab es hervorragende Beiträge und ein Vergleich mit den DDR-Medien fiel eindeutig zugunsten der Westmedien aus., wovon ich mich bei Besuchen bei meiner Verwandtschaft überzeugen konnte, wenn ich den “Lügen-Rudi” (Lausitzer Rundschau) oder die “Junge Welt” fassungslos las. Übrigens die “Junge Welt” knüpft nahtlos an die alten Zeiten an, beim Lesen wird einem speiübel und ich wundere mich, dass der Presserat dort nicht eingreift. Ihre Kritik an der derzeitigen Berichterstattung teile ich wie viele in diesem Land, aber die “Desinformation” hat bei vielen Medien schon weit vor dem Mauerfall begonnen, wenn ich an das stattliche Heer der Stasi-Einflussagenten erinnere, die beim “Spiegel” mit IM Schrammel bis in die Chefredaktion vorgedrungen waren. Diese Desaster wurde nie thematisiert, es gab von den Verlagen und den Anstalten nie eine Entschuldigung oder Erklärung und so machen eben einige eben dreist weiter und tragen stolz ihr Bundesverdienstkreuz oder andere Medaillen, die ihnen verliehen wurden.
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