Henryk M. Broder / 22.07.2008 / 22:50 / 0 / Seite ausdrucken

Sahra ernennt Hugo und Che zu Humanisten

Eine Anfrage zum Antisemitismus in Venezuela und zum freundschaftlichen Verhältnis des vonezolanischen Präsidenten zum Präsidenten des Iran beantwortete die Europa-Abgeordnete Sahra Wagenknecht wie folgt:

= Was den angeblichen Antisemitismus von Hugo Chávez angeht, möchte ich darauf hinweisen, dass die Leitung der Konföderation der jüdischen Vereinigungen Venezuelas selbst, der Confederación de Asociaciones Israelitas de Venezuela (CAIV), bereits Januar 2006 die Antisemitismus-Vorwürfe gegen Chávez vehement zurückgewiesen hat. Man sollte also nicht auch noch den Gegnern der venezolanischen Regierung mit abstrusen Anschuldigungen eine Steilvorlage liefern.

Da ich einige Male Venezuela besichtigen durfte, konnte ich mir selbst ein Bild von der Lage in diesem Land machen. Die im Beitrag von http://www.lisaswelt.net beschriebenen Bilder sind in vielerlei Hinsicht nicht zutreffend. Mal davon abgesehen, dass der Artikel auf http://www.lizaswelt.net mehrere grobe inhaltliche Fehler enthält, fällt darüber hinaus noch der sehr abfällige Ton gegen bekannte Linke und Humanisten wie Hugo Chávez und Che Guevara auf. Solcherart antikommunistische Tendenzen bedienende Diffamierungen ist man eigentlich nur von jenen gewohnt, die ihre Berufung in der Bekämpfung emanzipatorischer und linker Entwicklungen sehen. Statt die Erfolge Kubas und Venezuelas unsachlich zu diskreditieren, wäre es doch vielmehr angebracht, die fortschrittlichen Entwicklungen etwa im Bildungssektor und anderswo weiter zu stärken. Dass in Kuba der Zugang zu Bildung vom Geldbeutel unabhängig ist, ist sicher eine wichtige Errungenschaft für die Menschen. Gleiches gilt über die erfolgreichen Alphabetisierungskampagnen in Venezuela zu sagen. Und es ist wohl nur zu unterstützen, dass Kuba der Bevölkerung eine kostenlose medizinische Versorgung gewährleistet. Davon kann man ja in einer so reichen Bundesrepublik Deutschland momentan nur träumen. Hierzulande wird Gesundheit leider zunehmend der Rendite geopfert. Was internationale Solidarität wirklich bedeutet, zeigt sich auch in denen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Venezuela und Kuba: Über 10.000 Ärzte und medizinische Hilfskräfte unterstützen das venezolanische Gesundheitssystem, als Gegenleistung erhalten die Kubanerinnen und Kubaner verbilligte Ölimporte. Man kann nur hoffen, dass diese gute Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten sich so fortsetzt.

Die LINKE unterstützt ohne jeden Zweifel die linken Regierungen Südamerikas und die Kämpfe der Bevölkerungen für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Die Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine und Lothar Bisky haben mehrfach öffentlich ihre Solidarität mit Kuba und Venezuela bekundet.

Mit freundlichen Grüßen
Sahra Wagenknecht =

So, jetzt wissen Sie alles über das hervorragende Gesundheitssystem in Kuba und das Wesen der internationalen Solidarität. Was Sie vielleicht nicht wissen, ist, wieviel Frau Wagenknecht dafür bezahlt bekommt, dass sie als Europaabgeordnete der LINKEN den Mörder Che, den Diktator Fidel und den Despoten Hugo in Brüssel und Straßburg vertritt. Passen Sie mal auf: Es sind 7.3oo.- Euro steuerpflichtiges Gehalt und 3.9oo.- Euro steuerfreie Unkostenpauschale, macht zusammen schon mal 11.2oo.- Euro. Dazu kommt ein steuerfreies Tagegeld von 29o.- Euro, das jeder Abgeordnete und jede Ageordnete für jeden Tag in Brüssel bzw. Straßburg bekommt. Und schließlich 16.ooo.- Euro monatlich für die Bezahlung der Mitarbeiter. So hat Frau Wagenknecht den “Traum” von einer besseren Gesellschaft für sich schon vor der Revolution verwirklicht. http://www.zeit.de/2000/41/200041_traum_wagenknech.xml Ansonsten ist sie der Meinung, dass die Mauer ein “notweniges Übel” und die DDR der bessere deutsche Staat war. http://de.wikipedia.org/wiki/Sahra_Wagenknecht
Und jetzt überlegen Sie mal, wer das alles bezahlt. Die EU. Das heißt: Sie. Herzlichen Glückwunsch!

http://www.abgeordnetenwatch.de/sahra_wagenknecht-651-12385—f116678.html#frage116678

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