Mein Vater, geb. 1919, war Opfe, nicht Täte. Unmittelbar nach dem Abi zum Wehrdienst eingezogen, nach Ableistung sofort zum Kriegsdienst verpflichtet, abgeschossen (Luftwaffe), fast umgekommen, 1945 in die Trümmer seiner Heimat zurückgekehrt, keine Berifsausbildung, aber eine ob des Verlusts von Mann und jüngerem Sohn schier wahnsinige, kranke Mutter zu versorgen, ausgebombtes Elternhaus… Mein Vater war in liebenswerter, aufrichtiger, fleissigwr Mensch, trotz Hitler und trotz Naziideologie. Er hatte nicht die Wahl zwischen ja und nein. Der NS-Wahnsinn hat ihm seine Jugend gestohlen und sein ganzes Leben stark beeinflusst. Er war einer von Millionen Deutschen, die ebenfalls keine Gesinnungsnazis waren und keine Lust hatten, deshalb erschossen zu werden. Er war trotzdem anständig und kein Mörder. Diese Deutschen als Täter zu bezeichnen oder ein ganzes Volk als Tätervolk, das ist nicht nur übelste Nachrede, so etwas kann nur ein völlig krankes Hirn erfinden. Für solche Typen habe ich nur tiefsteVerachtung übrig, sie stehen auf derselben niedrigen Stufe wie die Nazis.
Frau Lengsfeld, gratuliere Ihnen zu diesem hervorragenden Artikel.
Das ist doch eine ähnliche Methodik wie bei der Beschimpfung von Söhne Mannheims/Xavier Naidoo wegen des Titels “Marionetten”. Wissenschaft die nicht passt, Musik die nicht passt und die Mehrheit einer Bevölkerung, die lieber eine vorgefertigte Meinung (betreutes Denken) übernimmt, als sich selbst zu informieren. Hoffentlich gibt es noch lange Medien wie die Achse des Guten, die zeigen, dass die Verblödung noch nicht allumfassend zugeschlagen hat.
Liebe Frau Langsfeld, vor allem ist Ihr Appell vorbehaltlos zu unterstützen. Möge Baberowski durchhalten. Wir haben eines der verheerenden “Sozialexperimente” hautnah erlebt und der Widerstand hat uns gesiebte Luft eingebracht. U.a. auch diese daraus resultierenden Einsichten aus praktischer System - Erfahrung haben uns einen nicht zu vernachlässigenden Vorsprung verschafft, vor allem denen gegenüber, die wie Herrn Piokowski eine abstruse Geschichtspolitik der soliden Geschichtswissenschaft vorziehen. (Die unappetitliche marxistisch - leninistische Ideologie haben wir früher oder später abgelehnt.) Ich wehre mich selbstverständlich vehement dagegen, wenn man meinen im April 1945 als Unteroffizier an der Neiße umgekommenen Vater pauschal als Täter bezeichnen würde. - In der Vergangenheit wurde Geschichte wohl schon immer missbraucht und ideologisiert. Vor allem von Systemen mit menschheitsverbessernden Ansprüchen. Auch die teuflische Gleichmacherei verfolgt uns schon seit der Französischen Revolution. Wer gleichmacht tötet ! Perfide allerdings ist , dass man der Gleichmacherei quasi ein christliches Mäntelchen umhängt. Nicht alle Menschen sind vor allen Menschen gleich oder sollten es sein. Nur vor Gott sind wir gleich - so wie einen haben.
Alle Menschen sind gleich. Keine Ethnie darf bevorzugt oder benachteiligt werden. Wir sollten in Deutschland so viele Menschen aus dem Nahen Osten aufnehmen, wie Saudi Arabien mittellose Deutsche ohne Berufsabschluss bis sich aufnimmt.
Danke für diesen Text. Es ist schon lange Zeit, dass die Geschichte der deutschen Nachkriegslinken nicht nur von Linken geschrieben wird. Ich erinnere mich an Henri Nannen und Werner Höfer. Sie kennen die Schicksale. Links musste man sein, dann durfte man früher glühender Nazi gewesen sein. War man konservativ, dann wurde man vernichtet, sobald die kleinste Jugendsünde hochkam
Vielen Dank für die schöne Herausarbeitung des “Unbehagens an den Anständigen”. Es muß in der Tat für die selbsterklärt Guten unerträglich sein, Beispiele für gutes Handeln von Menschen vor Augen zu haben, die sie selbst mangels Gelegenheit - zum Glück - nie erreichen können, aber im Erlebensfall mangels eigenen Mutes auch nie erreicht hätten. Niemand gesteht sich gerne ein, daß das eigene Heldentum ausschließlich auf dem Papier oder in von anderen geschützten Freiheitsräumen stattfindet; gerne wird dieser Vorwurf dann per Projektion denjenigen gemacht, die einem diesen Sachverhalt vor Augen führen. Eine Anmerkung zur angeblichen Rechtsradikalität von Jörg Baberowski: es gibt sehr viele Menschen, die Veränderungen und Brüche der Kultur in Deutschland per se gut finden, oft weil sie mit der Bürde der Nazi-Vergangenheit nicht leben können und sie abstreifen wollen. Eine häufige Meinung in dieser Gruppe ist, daß die Ablehnung der erzwungenen Kulturveränderung automatisch die Befürwortung des Dritten Reiches bedeutet, also rechtsradikal ist und - logischer Übersprung - der Äußernde deswegen ebenfalls rechtsradikal sein muß. Das ist eine zulässige Meinung. Das Urteil des LG Köln ist insofern folgerichtig, auch wenn die Urteilsbegründung klarer sein könnte. Daß diese Meinung sachlich nicht nur unbegründet ist, sondern im Gegenteil von einem krassen Unverständnis von Kultur und gesellschaftlichem Zusammenhalt zeugt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Sehr geehrte Frau Lengsfeld, ein wunderbarer, aus meiner Sicht der eigenen Familiengeschichte richtiger Beitrag, für die Indoktrinateure ganz sicher zum Wutgeheul anstiftend. Ich lese gern Ihre Beiträge und bewundere Ihren Mut, irriges und hohles anzuprangern. Der von Ihnen zitierte Schreiberling kann sich ganz sicher unter dem Begriff ” Lügenpresse ” nichts vorstellen. Herzlichst Winfried Randhagen
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