Gehen wir mal davon aus, dass es ab 2030 nur noch Elektro Fahrzeuge auf den deutschen Strassen gibt. Der Staat nimmt über die Mineralölsteuer mehrere Milliarden Euro pro Jahr ein. Im Jahr 2016 beliefen sich die umweltbezogenen Steuereinnahmen auf 58,0 Milliarden Euro. Davon entfielen 40,1 Milliarden Euro auf die Energiesteuer (die frühere Mineralölsteuer) ( Quelle Statistisches Bundesamt) Dieses Geld fehlt dann. Also wird der Staat das Geld wo anders holen müssen ! Die Frage ist nur wo ? Wird Strom unbezahlbar ?
Interessant, was heutzutage als Dissertationen in der Physik geschrieben werden. Ein Bestandteil sind dann Verkaufszahlen von Fahrzeugen. Solche Fragestellungen würde ich eher in den Wirtschaftswissenschaften vermuten. Und dann noch die Extrapolation auf die Zukunft mit der Annahme eines stetigen exponentiellen Wachstums. Ich kenn das von dem Chef einer kleinen Firma, der ausrechnete, dass in einem bestimmten Jahr diese Firma der ganze Markt ist. Es kam aber dann anders.
Und wieder wurde das Milchmädchen nicht respektvoll behandelt.
Lieber Author “Der interviewte Richard Randoll hat diesem Thema immerhin seine Promotion gewidmet.” spiegel.de schreibt, dass die Dissertation den Titel “Investigations on a Packaging Technology for PCB Integrated Power Electronics” trägt und an der Universität Erlangen eingereicht wurde. Seine Diss hat mit diesem Thema aber auch schon gar nichts zu tun. Woher er sich als Experte für E-Mobilität sieht?
Der Titel der Dissertation ist im Spiegel-Artikel angegeben. Hört sich eher so an, als ob es darum geht, wie man Leistungselektronik auf eine Platine packt und nicht hauptsächlich um die Frage, wann Elektroautos konkurrenzfähig werden. Ich habe die Arbeit aber nicht gelesen. Ansonsten komme ich bei der Abschätzung schon ungefähr auf das gleiche Datum. Elektroautos sind den heute überwiegend verkauften Autos mit Verbrennungsmotor in jeder Beziehung überlegen, das einzige Problem ist der Preis, dabei überwiegend der Preis der Batterie. 2017 kostet eine kWh Batteriekapazität etwa 250€. Wenn ein halbwegs sparsames Elektroauto 12kWh/100km verbraucht und ich 500km Reichweite haben will, kostet allein die Batterie, ohne Auto, etwa 15000€. Das dürfte etwa der Preis sein, für den ich heute ein vergleichbares Auto mit Verbrennungsmotor kaufen kann. Dazu kommt beim Elektroauto natürlich noch der Rest des Autos. Man kann im Vergleich zum Verbrenner einiges einsparen, aber nicht alles. Wenn ich mal davon ausgehe, daß das Elektroauto ohne Batterie vielleicht 10000€ kostet, dann bin ich bei insgesamt 25000€ für das Auto mit Batterie. Also nicht konkurrenzfähig. Dazu kommen im Moment noch sehr lange Lieferzeiten, das Auto ist so noch gar nicht zu bekommen. Wenn allerdings der Punkt erreicht ist, wo man das gleiche Modell wahlweise mit Verbrennungsmotor oder elektrisch bekommen kann, zum gleichen Preis bei gleicher Reichweite, dann ist das Ende des Verbrennungsmotors gekommen, dann kauft den nämlich niemand mehr. Jetzt ist nur die Frage, ob und wann das passieren wird. Prognosen sind natürlich immer unsicher, vor allem, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen, aber als grobe Schätzung kann man ja mal die aktuelle Preisentwicklung fortsetzen. Beim Verbrenner wird es nicht mehr viel Einsparpotential geben, die Abgasgrenzwerte werden eher noch schärfer werden, und die heutigen Autos können ja schon die aktuellen Grenzwerte nicht einhalten. Die Batteriepreise fallen dagegen, zur Zeit halbieren sie sich etwa alle 3 Jahre. Bis 2026 können sie sich also noch etwa 3mal halbieren, dann kostet die oben erwähnte Batterie nur noch etwa 2000€. Zusammen mit dem angenommenen Preis von 10000€ für das Rest-Auto liegen wir dann unter dem Preis des Verbrenner-Autos.
Wo - um Gottes willen - hat der Mann Physik studiert? Seit wann haben statistisch unterstützte Modelle (“exponentielles Wachstum”) die Fähigkeit, Naturgesetze zu anullieren? Beim Mobilitätsgeschehen geht es um hoch komplexe Systeme, die mit einfachen Lösungen à la “Die Sonne schickt uns keine Rechnung” nicht beschreibbar sind. Der Irrsinn der Energiewende steigert sich offenbar nun in den der unbegrenzten E-Mobilität hinein. Man fühlt sich in Zeiten vor dem 30jährigen Krieg versetzt, als jeder neue religiöse Wahn herrschsüchtigen Irrläufern der damaligen “Elite” zur Begründung diente, Söldnerheere anzuheuern und die Bevölkerung auszuplündern. Es ist ein Trauerspiel, wie sich Wissenschaftler und Ingenieure hierzulande wegducken aus Angst, unbequeme Fragen an Chefs und Politiker könnten sie den Job kosten. Eher werden sie von der Konkurrenz aus Fernost ausgebootet, weil Energiewirtschaft, Mikroelektronik, Gentechnik und Kernforschung von Politikbürokraten mit ideologischen Scheuklappen paralysiert werden.
Man sollte wenigstens stark befahrene Straßen mit ausreichend Lademöglichkeiten versehen, um die Zeit im Stau sinnvoll mit Nachladen zu verbringen. Dann ist es vielleicht im Winter möglich den Arbeitsort mit eingeschalteter Heizung zu erreichen. Wohlan…
Es gibt wahrlich anspruchsvollere Promotionen “deutscher Physiker” als diesen Schmarrn. Aber für die naturwissenschaftlich notorisch unterbelichteten Journalisten ist diese Gesülz schon kurz vor dem Nobelpreis.
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