Peter Grimm / 23.09.2016 / 19:20 / 5 / Seite ausdrucken

Pöbeln, Pinkeln und Provozieren vorm Gotteshaus

Wenn sich 30 Jugendliche „mit Einwandererhintergrund“, wie die WAZ so schön politisch korrekt und sachlich unkonkret schreibt, seit Monaten immer wieder vor einer Kirche treffen, Gemeindemitarbeiter anpöbeln, gegen die Kirchentür treten, an die Kirche pinkeln und rufen: „Aus der Kirche machen wir bald eine Moschee“, dann hat das selbstverständlich weder mit dem Islam noch mit der Zuwanderung etwas zu tun. Das sei „einfach pubertierender Macho-Kram“ sagt Frank-Dieter Lerch, der Pfarrer der evangelischen Kirche in Essen-Katernberg.

Das soll sicher gelassen klingen, doch bei einer Mitarbeiterin des Gemeindekindergartens hört sich das auf ihrer Facebook-Seite ein klein wenig anders an: „Mitarbeiterinnen der Kita und der Gemeinde werden verhöhnt, beleidigt, beschimpft und gar bedroht“, kleine Kinder müssten sich „provokante Äußerungen und Kraftausdrücke“ anhören. Und auch ein Sozialarbeiter sagt: „Es gibt üble O-Töne“. Jüngst wurden die Gartenmöbel des Kindergartens zerstört und es lagen Glasscherben auf dem Spielplatz verteilt. Doch soll man deshalb Alarm schlagen? Geben solche Nachrichten nicht wieder nur den Falschen recht, also aus Sicht der evangelischen Kirche den Zuwanderungspolitik- und Islamkritikern?

Pfarrer Lerch hat versucht, den Konflikt im Gespräch zu lösen und sich an die Imame der benachbarten Moscheen gewandt. Keine schlechte Idee, denn der heimische Staat mit seiner Polizei ist mit solchen Bagatellen inzwischen ja überfordert. Die Imame haben geantwortet, sie könnten diese Jugendlichen auch nicht erreichen und schämten sich für sie. Ändern tut das nichts.

Auch Gotteshäuser sind nun einmal nicht alle gleich

Wer in Katernberg zur Kirche will, muss sich für seinen Glauben jetzt unter Umständen vor dem Gotteshaus verhöhnen und anpöbeln lassen. Das fühlt sich dann nicht mehr so ganz wie christliches Abendland an. Doch mancher Theologe kann sicher auch diesen Umstand positiv interpretieren, weil das Christsein in Deutschland nun nicht mehr überall so bequem und beliebig ist wie ehedem, sondern die Gläubigen herausfordert.

Nun sollte das wirklich kein Anlass zu Hohn und Spott sein. Wenn sich eine Kirchgemeinde dafür entscheidet, solche Übergriffe demütig zu dulden, dann muss man das respektieren. Eigentlich müsste ohnehin eher die Staatsmacht eingreifen? Den Jugendlichen stärkt die deutsche Gesellschaft sonst ihr auf einem kruden Weltbild aufbauendes Überlegenheitsgefühl. Also schreitet nun jemand ein? Wahrscheinlich nicht, denn dazu sind Pöbeln, Pinkeln und Provokationen vor einer Kirche, einschließlich der Ankündigung, sie zu einer Moschee zu machen, doch wirklich nicht ernst genug. „Pubertierender Macho-Kram“ halt.

Pubertierende Machos, die sich mit ähnliche Provokationen vor einer Moschee ihre Stärke beweisen wollten, könnten ja in Deutschland sicher mit ähnlichem Gleichmut rechnen, oder? Da wird auch nicht gleich der Staatsschutz ermitteln und niemand würde einen solchen Vorfall als „Anschlag“ auf eine Moschee in die Statistik aufnehmen, oder etwa doch? Ja, ich weiß, solche einfachen rhetorischen Fragen sind eigentlich eine Zumutung. Auch Gotteshäuser sind nun einmal nicht alle gleich. Wo auch Gewaltbereite und schnell Empörte beten ist der Staat halt etwas sensibler.

Alle Zitate stammen aus diesem Beitrag.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Peter Grimms Blog Sichtplatz hier.

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Leserpost

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Gabriele Klein / 24.09.2016

zu…..„Aus der Kirche machen wir bald eine Moschee“,.... Am Anfang der vom Autor skizzierten Probleme,  sehe ich den 2fachen Verrat der Genfer Konvention.  Dieser liegt a)  darin,  sie als etwas zu verkaufen was sie nicht ist. und was sie niemals intendierte: nämlich den Schutz von Despoten, ihrer Anhänger und Ideologie, und b) darin, jene die an der ursprünglichen Genfer Konvention festhalten als deren ” Feinde zu diffamieren und mit den rechtsradikalen Verbrechern gegen die Menschlichkeit von einst zu identifizieren Zu a) wenn man die Zeilen des Autors liest, hat man den Eindruck , dass nicht Menschen vor Schergen und Despoten zu uns fliehen, sondern diese selbst. Mit anderen Worten: Der Islam in seiner radikalsten Form auf der Flucht? Aber vor was? Die heiligen Stätten des Orients, sowie das Recht, dort Burka und Kopftuch zu tragen bzw. Moscheen dort zu errichten sind doch gesichert. Also, warum und vor was flieht der radikale Islam gen West? Vor was fliehen z.B. auch jene, die sich bei uns für Burka, Kopftuch und Burkini derart vehement in Szene setzen? Ein solcher Personenkreis sollte doch dort, wo er herkommt,  in höchster Ehre stehen .... Bedaure, selbst mit der Lupe kann ich keinen Fluchtgrund für ausgerechnet jene erkennen die den Badeanzug durch Burkini und die Kirche durch eine Moschee ersetzt sehen wollen….. Lege ich die Genfer Konvention zu Grunde, dann ergibt sich bei mir das genau umgekehrte Bild:  Fluchtgrund besteht für jene,  die um ihr Leben fürchten weil sie Christen sind bzw. Haßprediger, Burka und Kopftuchpflicht ablehnen. Nur,  Letztere scheinen bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht hier angekommen zu sein… Ihre Stimme hört man so gut wie nicht…. Aber die Umkehr der Werte endet hier noch lange nicht. Es geht noch weiter mit der zweiten Seite des Verrats: Diesen erkenne ich darin, dass jene, die nun an Genfer Konvention in ihrer ursprünglichen (übrigens jüdisch-christlich geprägten) Absicht festhalten als deren Feinde ausgemacht und den rechtsradikalen Schergen von einst zugeordnet werden. Anders ausgedrückt: Aus den Unterdrückern wurden Unterdrückte,  aus den Verfolgern Flüchtlinge ...... Aus der Wahrheit die Lüge und as der Lüge die Wahrheit…... Erinnert irgendwie an folgend Bibelpassage: Woe to those who call evil good, and good evil; Who substitute darkness for light and light for darkness; Who substitute bitter for sweet and sweet for bitter!.... (Isiah 5:20)

Nadia Kempken / 24.09.2016

Aus christlicher Sicht hat Herr Lerch seine Hausaufgaben gemacht. Verstörend wie genau er die Lehren umgesetzt hat. Werfe nicht den ersten Stein und halte deine andere Wange auch noch hin. Ergo,  alles richtig gemacht! Und da das Bundesweit so gut funktioniert haben wir überhaupt keine Probleme. Schließlich reden wir nur von pubertierenden Jugendlichen. Wie war das nochmal mit dem Kölner-Dom Silvester? Von Feuerwerkskörpern torpediert? Ach Schwamm drüber. Macho-Kram. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Es will ja keiner Rechte ressentiments bedienen. Zu guter Letzt, werden noch die Jugendlichen auf Spur gebracht, die noch nicht ganz konform laufen. Im oben genannten christlichen Sinne. Dies geschieht mit der beeindruckenden Kampagne “NichtEgal” auf Youtube mit Unterstüzung der Bundeszentrale für politische Bildung. Übrigens eine interessante Internetseite. Ein Video zur Globalisierungsfeindlichkeit für unsere kleinen war sehr aufschlussreich. An dieser Stelle ein freundliches “Hallo” an alle ostdeutschen Jugendlichen. Schöne irriterte Grüße aus dem christlichen Okzident. Na, Mahlzeit. P.S.: Was ist eigentlich mit dem alten Testament? Vielleicht als Alternative?!

Wieland Schmied / 24.09.2016

Einschreiten des Staatsschutzes? Da fällt mir doch die Posse mit den vier Schweineschnitzeln auf der Fensterbank eines Gebäudes einer ‘Flüchtlings’unterkunft nahe Hannover (Niedersachsen)  im Frühjahr d.J. ein. Der Irrsinn, oder ist es schon attestierter Wahnsinn, ist ein Meister aus Deutschland.

Walter Langenegger / 24.09.2016

Was ist dann los mit Deutschen Maennern.Hat ihnen der Osterhaas die Eier abgenommen ?

Thomas Raffelsieper / 24.09.2016

Mit welchen O Tönen haben die Pöbler denn die Kinder bezeichnet?

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