Wenn man von Angesicht zu Angesicht miteinander spricht, dann hat man ein gewisses Maß an Höflichkeit zu wahren. D.h. man wird aus Klugheit die Dinge nicht ganz bei ihrem Namen ansprechen. Das Internet ist da um Lichtjahre ehrlicher. Hier kann jeder Politiker hören, was das Pack - ähh - ich meine der Wähler von ihm denkt. Auch wenn das einmal unangenehm und ehrlich daherkommen sollte, dann muss es dem Hörer/Leser, der dem Schreiber genauso unbekannt ist wie umgekehrt schon etwas wert sein, diese Ehrlichkeit. Ansonsten kann der Politiker ja seinen bezahlte PRessespiegel mit den Jubelmeldungen lesen. Das ist zwar bei weitem nicht so unangenehm, führt dafür umso sicherer in die Irre. Außerdem sollte uns nach den langen Jahren der Erfahrung mit den Infos aus dem Netz schon klar sein, dass nicht alles, was da digital steht, auch richtig und wahr ist. Im Guten UND im Bösen. Wer sich daher nur auf Infos aus dem Netz beziehen kann, der gelte als tumber Schelm.
Es ist doch ganz einfach. In einer Demokratie darf das Volk pöbeln und die Gewählten müssen es ertragen. Pöbeln aber die Politiker gegen die Teile des Volks, die sich nicht unterordnen wollen, ist das dann noch Demokratie? Nein, historisch gesehen haben noch nie gewählte Demokraten ein solch beleidigendes Vokabular gegen ihre Wähler gerichtet, und das ist für mich ein Alarmzeichen. Unsere Regierung macht offenbar mobil gegen die Bürger, erklärt ihnen den noch verbalen Krieg. Übrigens, wenn Özdemir alle Pegida-Demonstranten als Nazischweine bezeichnet, gehört er, um Gabriels Worte zu verwenden, eingesperrt. Oder besser noch aus der Politik entfernt.
Wie lautete gleich nochmal Jakob Augsteins “grandioser” Tip an die Polizistin Tania Kambouri, die sich über zunehmende Gewalt und Respektlosigkeiten gegenüber der Polizei beklagte? Ach ja: “If you cant stand the heat, don’t go into the kitchen.” Also, Herr Lammert, wenn sie und ihre Kollegen die Anfeindungen nicht mehr aushalten, einfach Herd ausmachen und heimgehen.
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