Leserbrief in der Welt von gestern zu dem Artikel “Gabriel will EU ohne Glühbirnen” (Die Welt vom 26.2.07):
“Umweltminister Sigmar Gabriel scheint, von Fachwissen völlig unbelastet, nicht zu wissen - oder schlimmer: zu ignorieren - dass diese “Energiesparlampen’” eigentlich nichts anderes sind als getaktete Neonröhren, mit einem grässlichen kalten Licht, Kopfschmerz erzeugenden Flimmerns inklusive. Bereits in der Herstellung sind sie viel teurer als Glühbirnen und dadurch sowie durch die notwendige Steuerelektronik (die ja auch energieaufwendig produziert werden muss) mit einer grauenhaften Energiebilanz. Es ist allgemein bekannt, dass allein das Einschalten dieser Lampen mehr Strom verbraucht als eine Stunde Glühbirnenbetrieb. Wenn sie defekt sind, müssen sie als schwermetallhaltiger Sondermüll entsorgt werden. Was da jetzt passiert, ist - wie so oft - nur hektischer Aktionismus, damit man halt etwas getan hat, Placebos für die Gutmenschen.”
Achgut.de-Gastautorin Dr. Susanne H.-N. ergänzt dazu:
Im jetzigen Focus ist der gesamte Energieverbrauch prozentual aufgelistet. Privathaushalte machen 27% aus, Beleuchtung von diesen 27% 8 Prozent, insgesamt also 2%, Straßenverkehr bekanntlich nicht mehr als 3%, Landwirtschaft übrigens 2% (S.33). Hier geht es tatsächlich um Placebo, und der normale Verbraucher soll wie immer über schlechtes Gewissen handeln bzw. eingeschränkt werden. Die wahren Sünder weltweit werden statt dessen subventioniert. Hierzu Markwort: “Sie (die große Koalition) fördert Braunkohle und Steinkohle, die in Deutschland ganz wesentlich mit die Umwelt verpesten, und wollen gleichzeitig emissionsfreie Kernkraftwerke abschalten lassen. Die Braunkohle ist nach Erkenntnis der Wissenschaftler der gefährlichste Klimakiller. Trotzdem ist der Bau von 38 Kohle- und Gaskraftwerken geplant, die pro Jahr 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausstoßen werden.”