Die Popsängerin Pink fühlt sich getäuscht und benutzt, und zwar von der Tierrechtsorganisation PETA. Das sagte sie dem australischen Fernsehsender Nine (das Interview kann auf der Ninemsn.com-Website angesehen werden).
Im Dezember hatte Pink eine PETA-Kampagne gegen das so genannte “Mulesing” unterstützt. Dabei werden Schafen Teile der Haut entfernt, um damit die Fliegenmadenkrankheit zu verhindern. Gegen diese angeblich grausame Praxis haben Tierrechtsorganisationen wie PETA schon lange protestiert, und Pink schloss sich dem Protest mit einem Boykottaufruf gegen australische Wolle an. “Sadistisch” sei das Mulesing, sagte sie in einer Videobotschaft für PETA.
Es war nicht überraschend, dass sich die australische Wollindustrie gegen Pinks Aufruf verteidigte. Viel erstaunlicher ist aber, dass Pink in dem nun ausgestrahlten Interview zugibt, dass sie selbst nicht richtig über das Mulesing informiert war, als sie sich von PETA für die Kampagne engagieren ließ. So sei ihr nicht bekannt gewesen, dass das Mulesing bis zum Jahr 2010 eingestellt wird und man in Australien nach praktikablen Alternativen sucht. PETA habe ihr dies auch nicht mitgeteilt. Sie übernehme daher die Verantwortung dafür, sich nicht ausreichend kundig gemacht zu haben, bevor sie zum Boykott gegen australische Produkte aufrief. “I probably could have been a lot more researched, on my own. That’s the lesson I’m taking from this.”
Auch wenn Pinks Eingeständnis wohl dem Umstand zu verdanken ist, dass sie im April mehrere Konzerte in Australien geben wird, so muss man ihr doch Respekt zollen. Es ist sympathisch, einen Fehler öffentlich einzugestehen. Auf die Art und Weise, wie PETA seine prominenten Unterstützer rekrutiert, wirft Pinks Eingeständnis jedoch kein gutes Licht.